Bayern ohne Top-Stürmer
FC Bayern ohne Kane: Wendet Kompany die Nagelsmann-Taktik an?
Der FC Bayern muss vorerst ohne Harry Kane auskommen. TV-Experte Lothar Matthäus erinnert an die Nagelsmann-Ära.
München – Harry Kane musste im Spiel gegen Borussia Dortmund (1:1) nach nur 33 Minuten den Platz verlassen. Ein kleiner Muskelfaserriss im rechten hinteren Oberschenkel war der Grund für seine Auswechslung. Dies bedeutet, dass der Torjäger dem FC Bayern im DFB-Pokal gegen Bayer 04 Leverkusen am Dienstag (20.45 Uhr) nicht zur Verfügung stehen wird.
Es gibt keinen Ersatz für Harry Kane auf der Bank des FC Bayern
Lothar Matthäus äußert in seiner Sky-Kolumne: „Natürlich tut es immer weh, wenn ein Spieler ausfällt. Aber Bayern hat bereits vor der Saison gesehen, dass man keinen zweiten Kane auf der Bank hat und man diese Situation mit einer anderen Art Offensivfußball lösen muss – wie es zum Beispiel Julian Nagelsmann vor einigen Jahren getan hat“.
Er erinnert daran, dass Nagelsmann nach dem Weggang von Robert Lewandowski, der im Sommer 2022 zum FC Barcelona wechselte, auch ohne Mittelstürmer gespielt habe. „Dann ist jeder mal in den Strafraum gegangen, die Flügelspieler und die beiden offensiven Mittelfeldspieler.“
Matthäus sieht Chancen für den FC Bayern
Auf Spieler wie Thomas Müller, Jamal Musiala und Leroy Sané käme es an. „Bayern hat schon einige Möglichkeiten, den Kane-Ausfall zu kompensieren. Nicht 1:1, aber auf eine andere Art und Weise inklusive Systemänderung“, so Matthäus.
Obwohl sich die Statik ändern wird, glaubt Matthäus, dass Lösungen gefunden werden. „Die Bayern haben es auch ohne Kane geschafft, das 0:1 gegen den BVB in ein 1:1 zu verwandeln und man hatte durch Sané und Müller ja sogar noch die Chance, das Spiel komplett zu drehen“, teilt er mit.
Kompany listet fünf Alternativen auf, um Kane zu ersetzen
Trainer Vincent Kompany betonte auf der Pressekonferenz am Montag, dass er sich bewusst sei, dass Kane „nicht eins zu eins zu ersetzen ist; nicht die Tore, nicht der Spieler. Deswegen ist er ein Top-Spieler.“ Es werde „nicht an Talent fehlen“, aber: „Wir müssen das anders lösen.“
Kompany stellte klar, dass der FC Bayern „viele Optionen“ habe und nannte fünf: „Thomas Müller, Mathys Tel, Gnabry, Olise, King (Coman, Anm. d. Red.) vielleicht nicht. Leroy… Wir haben Optionen. Ich habe fast alle genannt, Sie verstehen, was ich meine. Harry hat 20 Tore gemacht, das kannst du nicht ersetzen. Aber wir haben Spieler, die torgefährlich sind. Das hilft uns, diese Situation zu lösen.“
Vielleicht wird Kompany sich ja noch einmal ansehen, wie es Nagelsmann einst löste.
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