Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Spielabbruch als Ziel formuliert

Fan-Vertreter stellt Bedingungen für Ende der Proteste und verteidigt Fadenkreuz-Banner

„Unsere Kurve“ stellt Bedingungen für ein Ende der Fan-Proteste in der Fußball-Bundesliga. Ein Vertreter erklärt die Beweggründe hinter dem Fadenkreuz-Banner gegen Martin Kind.

München/Hamburg – Neben dem Topspiel der Fußball-Bundesliga widmeten sich die Experten im „Doppelpass“ von Sport1 auch den immer weiter eskalierenden Fan-Protesten gegen die DFL-Entscheidung für einen großen Investor in der Bundesliga. Dafür wurde Jost Peter, der Vorstand der Fanvertretung „Unsere Kurve e. V.“, live in das Studio zugeschaltet. Nicht nur über, sondern auch mit den Akteuren der Proteste sprechen, so das Motto im Fußballtalk.

Gegen Martin Kind gerichtet: Hannover-Fans polarisieren mit Protest

Im Gespräch mit den anwesenden Experten konnte Peter auf bereits vielfach vorgetragene Vorwürfe reagieren und Stellung dazu beziehen, was für ein Ende der Proteste nötig ist.

Nicht zu vermeiden war die Thematisierung der umstrittenen Protestform der Hannover-Fans beim Spiel in Hamburg gegen Investor Martin Kind. Sie hatten ein polarisierendes Fadenkreuz-Banner mit Kinds abgebildetem Kopf gezeigt.

Das Fadenkreuz-Banner gegen Martin Kind kann verschieden gelesen werden. Beim Spiel zwischen Hamburg und Hannover gelang ein Fan auch auf das Spielfeld.

Fan-Vertreter fordert öffentliche Aufarbeitung der Investor-Abstimmung

Ein Kernpunkt der derzeitigen Proteste in den deutschen Stadien sind die teils undurchsichtigen Vorgänge um die Investoren-Abstimmung bei der DFL-Versammlung im Dezember und davor. So forderte Peter, „dass alles, was jetzt passiert, öffentlich stattfindet“. Eine besondere Rolle kommt dabei der Person Martin Kind zu. „Die Unklarheit, wie Herr Kind abgestimmt hat, ob das überhaupt zur Mehrheit geführt hat“ müsse nun endlich auf den Tisch, so Peter.

Hintergrund ist das Abstimmungsverhalten von Hannover-Geschäftsführer Kind. Er wurde angeblich vom Verein angewiesen, gegen den Einstieg eines Investors zu stimmen. Ob er dieser Weisung gefolgt ist, wird infrage gestellt, weil alle Vereine, die mit „Nein“ gestimmt oder sich enthalten haben, dies mittlerweile öffentlich kommuniziert haben. Somit steht die Frage im Raum, ob Kind gegen die 50+1-Regel verstoßen hat. Peter vermutet zumindest, dass mit der geheimen Abstimmung „die 50+1-Regel gebrochen wurde“.

Rekord-Summe 222 Millionen Euro: Die 11 teuersten Transfers der Geschichte

Paul Pogba guckt emotional
Paul Pogba belegt den 11. Platz. Für 105 Millionen Euro holte Manchester United 2016 den Franzosen von Juventus Turin zurück. 2012 wechselte er aus der Jugend ablösefrei nach Italien.  © Oscar del Pozo/AFP
Romelu Lukaku zeigt nach oben.
113 Millionen Euro hat sich der FC Chelsea Romelu Lukaku kosten lassen. 2021 wechselte er von Inter Mailand auf die Insel. Trotz der stolzen Transfer-Summe belegt er „nur“ Platz 10.  © Franck Fife/AFP
Eden Hazard blickt in die Kamera
Eden Hazard, dessen Bruder Thorgan beim BVB aufläuft, wechselte 2021 vom FC Chelsea zu Real Madrid. Die Königlichen bezahlten für den Transfer nicht weniger als 115 Millionen Euro.  © John Thys/AFP
Cristiano Ronaldo geht im Manchester Trikot über den Platz
Natürlich gehört auch CR7, aka Cristiano Ronaldo, zu den teuersten Transfers der Geschichte. Bei Real Madrid erzielte er in 438 Spielen 450 Tore. Deswegen musste Juventus Turin tief in die Tasche greifen: 117 Millionen Euro kostete seine Verpflichtung. Inzwischen spielt er bei Manchester United.  © Gareth Fuller/Imago
Jack Grealish feiert mit dem Pokal
Jack Grealish belegt den 7. Platz in der Liste. Sein Wechsel von Aston Villa nach Manchester City kostete den Sky Blues 117,5 Millionen Euro. Im August 2021 ging der Transfer über die Bühne, sein Vertrag geht bis Juni 2027. © Xinhua/Imago
Antoine Griezmann ballt im Trikot von Atletico Madrid die Faust
Bei Atlético Madrid und der französischen Nationalmannschaft überzeugte Antoine Griezmann auf ganzer Linie – auch den FC Barcelona. Die Katalanen kauften im Sommer 2019 den heute 31-Jährigen für 120 Millionen Euro. Zwischenzeitlich wurde er allerdings wieder an Atlético Madrid ausgeliehen.  © Pierre-Philippe Marcou/AFP
Joao Felix ballt die Faust
Der Angreifer Joao Felix zählt ebenfalls zu den teuersten Transfers der Geschichte. Seine Verpflichtung kostete Atlético Madrid 127,2 Millionen Euro. 2019 erhielt er den Golden Boy Award als bester U21-Spieler Europas. © Oscar del Pozo/AFP
Philippe Coutinho läuft über den Platz
Auf Platz vier ist Philippe Coutinho. FC Barcelona hat 135 Millionen Euro an Liverpool gezahlt. Richtig durchsetzen konnte er sich bei den Blaugranas allerdings nicht. 2019 – ein Jahr nach seiner Verpflichtung in Barcelona – wurde er erst an den FC Bayern, dann an Aston Villa verliehen. An den England-Klub wurde er dann 2022 verkauft.  © Douglas Magno/AFP
Ousmane Dembélé verschränkt lachend die Hände hinter dem Kopf
Wir sind auf dem Siegertreppchen angekommen: Platz drei der teuersten Transfers aller Zeiten belegt Ousmane Dembélé. Bei seinem Wechsel vom BVB zum FC Barcelona kassierte Borussia Dortmund 140 Millionen Euro. Sein Vertrag beim FC Barcelona geht bis Juni 2022. © Lluis Gene/AFP
Kylian Mbappé läuft über den Platz
Kylian Mbappé ist der zweitteuerste Transfer aller Zeiten. Sein Wechsel ließ sich AS Monaco fürstlich entlohnen. 180 Millionen Euro musste Paris Saint-Germain bezahlen. Ursprünglich sollte seine Verpflichtung 145 Millionen Euro kosten, durch seine Verlängerung bei den Hauptstädtern im Jahr 2022 stieg die Summe aber nochmal um 35 Millionen Euro – aufgrund von Bonuszahlungen. © STUDIO FOTOGRAFICO BUZZI SRL/Imago
Neymar rennt über den Platz
Mit weitem Abstand führt Neymar die Liste der teuersten Transfers an. Auch hier musste Paris Saint-Germain tief in die Tasche greifen: 222 Millionen Euro kostete die Rekordverpflichtung. Sein Vertrag läuft bis 2025.  © Michael Baucher/Imago

Fan-Proteste in der Bundesliga: „Unsere Kurve“ fordert „vernünftige Vorschläge“

Zuletzt unterbreitete die DFL Fan-Vertretern ein Gesprächsangebot, was von diesen jedoch abgelehnt wurde. Kritikpunkt der Fans war, das stellt auch Peter heraus, die ihrer Ansicht nach implizierte Botschaft im DFL-Angebot. Dazu kommt, dass das Angebot im ersten Schritt in die Öffentlichkeit getragen wurde und erst dann an die Fans übermittelt wurde.

„In diesem Gesprächsangebot, das von der DFL versendet wurde, war eigentlich die Message: ‚Liebe Fans, ihr habt da was nicht ganz genau verstanden. Wir wollen euch das nochmal erklären‘“, meinte Peter im „Doppelpass“. Das sei aber nicht der Fall. Vielmehr würden die Fans den Abstimmungs- und Kommunikationsprozess infrage stellen und „sich klar beschweren, dass Mitglieder in den Vereinen nicht einbezogen worden sind“.

Da diese drei Punkte keine Erwähnung im Gesprächsangebot fanden, haben die Fans dieses abgelehnt. Komplett verweigern wolle man das Gespräch mit der Liga allerdings nicht. „Wenn es vernünftige Vorschläge zu Gesprächen gibt, werden diese Proteste aufhören“, erklärte Peter.

Fan-Vertreter verteidigt Form des Fadenkreuz-Protests gegen Martin Kind

Dass die organisierten Fans in ihren Protestformen scheinbar auch Grenzen überschreiten, zeigte die Aktion des Hannoveraner Anhangs in Hamburg. Wie indes Peter betonte, sei dieser Protest in einen Kontext gestellt worden.

Der provokante Protest der Hannover-Fans in Hamburg. Die Spruchbänder im zweiten Rang bleiben bei der Interpretation oft außen vor.

Es habe sich um eine Möglichkeit gehandelt, „wie ich ohne Tennisbälle eine Spielunterbrechung hinkriege und das läuft über den Drei-Stufen-Plan des DFB“. Dafür müssten auch die Transparente über den Fadenkreuz-Bannern mit in die Betrachtung einbezogen werden. Unter anderem war dort „konsequentes Handeln bei personifizierten Gewaltandrohungen“ zu lesen.

Fan-Protest bei Hannover 96: Martin Kind droht mit Konsequenzen

Die Grenzüberschreitung des Fadenkreuzes sei demnach eine wohlkalkulierte Grenzüberschreitung gewesen, die einen, durch das Spruchband verbalisierten, Spielabbruch provozieren sollte, so die Interpretation der Fan-Vertreter. Zum Spielabbruch kam es nicht, jedoch drohte Kind jetzt mit Konsequenzen gegen die Urheber des Banners. (sch)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Cathrin Mller /M.i.S. und Justus Stegemann

Kommentare