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Fast 40 Jahre an der Bande

„Die gute Seele im Verein“: Starbulls Rosenheim trauern um Willi Wittmann

Ein strahlender Willi Wittmann mit der Medaille  nach dem Pokalsieg 2011 und dem Rosenheimer Maskottchen „Bully“.
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Ein strahlender Willi Wittmann mit der Medaille nach dem Pokalsieg 2011 und dem Rosenheimer Maskottchen „Bully“.

Fast 40 Jahre war sein Platz während der Spiele an der Bande des Sportbund Rosenheims: Willi Wittmann hat alle Höhen und Tiefen des Rosenheimer Eishockeys miterlebt. Nun ist der gebürtige Kolbermoorer im Alter von 81 Jahren verstorben.

Rosenheim/Kolbermoor - Trainer und Spieler kamen, Trainer  und Spieler gingen - und er war gefühlt immer da: Willi Wittmann, Betreuer, Materialwart und Mädchen für Alles bei den Rosenheimer Eishockeyspielern. Fast 40 Jahre war sein Platz während der Spiele an der Bande, genauer gesagt an der Tür. Spieler beim Wechseln rein oder raus zu lassen  - das Timing musste stimmen, damit es keine Kollisionen oder gar Strafzeiten gab. Am 31. März 2023 ist der Kolbermoorer Willi Wittmann kurz vor seinem 82. Geburtstag im Kreis seiner Familie gestorben. Er hinterlässt seine Frau Gitti und seine Tochter Manuela. Die Trauerfeier mit Beerdigung findet am 20. April, 10 Uhr, am Friedhof Kolbermoor Alt statt.

Der begehrteste Mann in der Kabine und an der Bank

Am besten beschreibt Willi Wittmann ein Artikel in einer Stadionzeitschrift des SB Rosenheim aus den 80er Jahren und daran hat sich auch in den nächsten Jahrzehnten so gut wie nichts geändert: Ob beim Training oder Spiel Willi Wittmann war der begehrteste Mann in der Kabine und an der Bank. Mit meist stoischer Ruhe versorgte er die Spieler mit allen notwendigen Utensilien. Er ist der Erste in der Kabine und der Letzte, der sie verlässt.

So kannten ihn die Rosenheimer Eishockeyfans. Willi Wittmann hinter der Bande an der Tür. 

Zusammen mit anderen Helfern sorgte er  dafür, dass Ausrüstungsgegenstände stets in Ordnung sind, dass Schläger, Isolierband, Getränke und vieles mehr griffbereit zur Verfügung stehen, denn es pressiert eigentlich immer. Da kam Willi Wittmann natürlich seine jahrelange Erfahrung zugute. Noch zu EVR-Zeiten in den 70er-Jahren hat ihn der damalige Trainer und spätere  Bundestrainer Xaver Unsinn als Masseur geholt. Willi Wittmann hat alle Höhen und Tiefen erlebt - er wurde mit den Rosenheimer Eishockeyspielern dreimal Deutscher Meister, war bei zwei Aufstiegen und beim Pokalsieg 2011 dabei. Willi Wittmann arbeitete in aller Stille. Ohne sich in den Vordergrund zu stellen. 

Der Fußball war die heimliche Liebe

Wittmann war schon immer dem Sport verbunden. Seine heimliche Liebe waren die Kolbermoorer Fußballer, für die er selbst aktiv gespielt hat. Seine Sportart war aber eigentlich Radfahren. Früher war er selbst aktiv und von 1973 bis 1978 war Willi Wittmann als Betreuer der deutschen Amateur-Nationalmannschaft und für Radsport-Legende Rudi Altig tätig. Im Winter war er bei den Sechs-Tage-Rennen Betreuer bei Sigi Renz und Didi Thurau. Danach hat sich Wittmann dem Eishockey zugewandt. Einer Sportart, die ihm die Möglichkeit bot, seinem Hobby treu zu bleiben, aber auch etwas öfter zu Hause zu sein. Den “Eishacklern” blieb er bis 2015 treu, ehe er sich in den Ruhestand verabschiedete. Danach kannte man ihn als “Parkplatzwächter” bei der Metzgerei Hilger in Rosenheim. 

Willi Wittmann (Mitte rechts) mit der Starbulls-Mannschaft nach dem Pokalsieg 2011.

Willi Wittmann war die gute Seele im Verein und er war vor allem auch bei den Fans sehr  beliebt. Mit den Rosenheimer Teams hat er viele Erfolge gefeiert und seinen Eishockeyspielern gehörte auch sein ganzes Herz, das jetzt aufgehört hat zu schlagen.

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