Stürmer hätte am Dienstag einfliegen sollen
Ex-NHL-Spieler und Starbulls-Neuzugang Hamill beendet überraschend Karriere ‒ Neuer Topstar gesucht
Diese Nachricht schlug bei den Starbulls-Verantwortlichen und in der Rosenheimer Eishockeyszene wie eine Bombe ein: Der hochgelobte Kontingentspieler Zach Hamill sagte am späten Montagabend kurzfristig ab. Trotz Vertrag – der ehemalige NHL-Spieler beendet seine Karriere.
Rosenheim – Zach Hamill (32 Jahre), Wunschkandidat von Trainer John Sicinski für die zweite Ausländerposition bei den Starbulls Rosenheim neben Curtis Leinweber, wechselt doch nicht nach Rosenheim.
Karriereende wegen eines Berufsangebots
Wie die OVB-Sportredaktion am Dienstagvormittag erfuhr, stieg Hamill am Abend vorher nicht in den Flieger in Richtung Deutschland, sondern teilte den Starbulls mit, dass er seine Karriere wegen eines Berufsangebots beendet.
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„I gfrei mi auf Euch“
Genau der Zach Hamill, der vor Kurzem in einem Interview mit den Starbulls erklärte: „Ich bin froh, dass ich für Rosenheim spielen kann. Ich will mich jeden Tag verbessern und meine Mitspieler besser machen. Außerdem will ich Spiele und Titel mit den Starbulls gewinnen.“ Das hörte sich sehr vielversprechend an und als er sich mit den Worten „I gfrei mi auf Euch“ auf Bayerisch verabschiedete, ist den Starbulls-Fans das Herz aufgegangen.
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John Sicinski: „Hamill ist der perfekte Kandidat“
Umso größer ist natürlich die Enttäuschung, dass es jetzt doch nichts mit dem ehemaligen NHL-Akteur (20 Spiele) wird, in den Trainer John Sicinski große Hoffnungen setzte. Hamill sei der perfekte Kandidat für sein Team und von ihm seien außergewöhnliche Dinge auf dem Eis zu erwarten, sagte Sicinski.
Hamill hat 20 NHL-Spiele absolviert
Außergewöhnlich war allerdings erst einmal die kurzfristige Absage von Zach Hamill, die am Dienstag wie eine Bombe in der Rosenheimer Eishockeyszene einschlug. Der 32-jährige Mittelstürmer spielte nicht nur in der NHL und wurde beim NHL-Draft 2007 in Runde eins (!) an Position acht von den Boston Bruins gezogen, sondern er absolvierte auch 378 AHL-Spiele (204 Scorerpunkte), 24 DEL-Spiele (11) und 72 DEL 2-Spiele (74). Es schien so, als sollte Rosenheim eine Granate verpflichtet haben, die sich allerdings jetzt als Rohrkrepierer herausstellte.
Rosenheim bemüht sich intensiv um Ersatz
Zach Hamill beschrieb sich in dem Interview mit Starbulls-Moderator Darwin Kuhn als Eishockeyverrückten: „Eishockey ist meine Leidenschaft, ich kann nicht ein paar Tage ohne Eishockey sein.“ Damit muss er allerdings in Zukunft – nach seiner Entscheidung nicht nach Rosenheim zu kommen und seine Karriere zu beenden – leben. Und Rosenheim muss sich auf die Schnelle einen neuen Kontingentspieler suchen.
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John Sicinski hat sich schon am Dienstagabend intensiv um Ersatz bemüht: „Wir werden definitiv einen starken Stürmer finden.“ Und auch der soll nach dem Wunsch des Starbulls-Trainers „ein Führungsspieler sein, der mit Rosenheim den Titel gewinnen möchte.“
Zwei gingen schon nach ein paar Spielen – wegen Liebeskummer
Hamill ist übrigens nicht der erste Kontingentspieler mit dem es in Rosenheim Probleme gab. Matt Smith verließ die Starbulls im Oktober 2009 bereits nach einem Spiel und Phil Aucoin hielt es wenigstens fünf Spiele aus (Oktober 2007).
Beide sollen wegen Liebeskummer wieder zurück in die USA geflogen sein. Aucoin so überstürzt, dass er sich nicht einmal von der Mannschaft und seinem damaligen Trainer Markus Berwanger verabschieden konnte oder wollte. Dass aber ein Spieler seinen Dienst bei den Starbulls gar nicht antrat, ist neu.
Pressemitteilung der Starbulls
In einer Pressemitteilung reagierten die Starbulls Rosenheim am Dienstagnachmittag folgendermaßen: „Der im Sommer verpflichtete Zach Hamill wird nicht für die Starbulls Rosenheim auflaufen. Hamill hat die Vereinsverantwortlichen am Montagabend darüber informiert, dass er ein Jobangebot in seiner Heimat annehmen und somit den gültigen Vertrag bei den Starbulls nicht antreten wird.
„Lieber jetzt als unter der Saison“
„Wir haben immer Verständnis, wenn sich ein Eishockey-Spieler beruflich weiterentwickeln möchte und die Schlittschuhe an den Nagel hängt. Eine solche Entscheidung kurz vor Abflug nach Deutschland zu treffen und einen gültigen Vertrag nicht anzutreten kommt doch sehr überraschend. Dennoch ziehen wir das Positive daraus: Lieber jetzt als unter der Saison.“, so Starbulls Geschäftsführer Daniel Bucheli.
Bereits Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt
Headcoach John Sicinski ergänzt: „Es ist ärgerlich, aber auch nicht mehr. Das Thema ist abgehakt und wir haben noch genügend Zeit, um den passenden Spieler für Rosenheim zu finden. Kurz nachdem uns die Information erreicht hat, haben wir bereits die ersten Kontakte geknüpft und Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt.“


