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Der Siegtreffer: Emil Quaas (nicht im Bild) bringt die Scheibe im Tor unter. OVB-Sportredakteur Marinus Obermaier kennt die Gründe für die Starbulls-Niederlage.
Die Starbulls Rosenheim starteten mit einer knappen Niederlage in die neue DEL2-Saison. Gegen die Düsseldorfer EG unterlag der SBR nach Verlängerung. Zum Auftakt gab es gleich wieder die altbekannten Probleme.
Rosenheim – Das erste Spiel ist Geschichte – und der erste Punkt bereits eingefahren. Die Starbulls Rosenheim haben zum Saisonauftakt in der DEL2 zwar eine Niederlage gegen die Düsseldorfer EG einstecken müssen, aber immerhin einen Zähler mitgenommen. 4:5 hieß es aus Sicht der Eishockeyspieler von der Mangfall nach der Verlängerung.
Eishockey DEL2: Schlechtes Überzahl verhindert Starbulls-Sieg gegen Düsseldorf
Der Spielfilm:Vor dem ersten Anspiel wurde mit einer Schweigeminute dem verstorbenen Ex-Starbulls-Stürmer Wade MacLeod gedacht. Der Start in die Partie lief für die Starbulls dann denkbar schlecht. Erst zwei Minuten waren gespielt, als Lucas Lessio einen Puckverlust der Gastgeber im eigenen Drittel bestrafte und zum 1:0 einschoss. Allerdings schüttelten die Hausherren den Schock schnell ab – und schlugen zurück. C.J. Stretch nutzte einen Abpraller von DEG-Torhüter Niklas Lunemann und schob ein. Zeit zum Durchatmen gab es nicht. Nach zehn Minuten lagen die Gäste wieder vorne: Ture Linden fälschte einen Schlenzer von der blauen Linie ab. Rosenheim überstand kurz darauf eine Strafzeit, war von dort an besser im Spiel und drehte die Partie. Nur 38 Sekunde lagen zwischen den Toren von Sebastian Zwickl und Shane Hanna. Zuvor hatte Ville Järveläinen bei einem Zwei-auf-Eins-Konter noch neben das Tor geschossen.
Das muntere Toreschießen ging im zweiten Abschnitt weiter. Maximilian Faber stellte schnell auf 3:3, Scott Feser brachte Rosenheim wieder in Führung und Leon Niederberger glich wieder aus. Nach 30 Minuten ging alles wieder von Null los. Und die besseren Chancen auf die erneute Führung hatten die Hausherren. Vor allem in Überzahl spielten sich die Starbulls einige Abschlussmöglichkeiten heraus. Lukas Laub hatte die beste, er traf mit einem Schlagschuss aber nur die Latte.
Zu Beginn des letzten Abchnitts durften die Rosenheimer dann eine Minute lang Vier gegen Drei spielen. Die ganz großen Chancen blieben da noch aus. Als wieder Fünf gegen Vier gespielt wurde, hatten die Starbulls dann Pech, dass Lewis Zerter-Gossage nur den Pfosten traf. So blieb die Partie ausgeglichen, auf dem Eis und auf der Anzeigetafel. Später auch dank Starbulls-Torhüter Oskar Autio. Er fuhr erst gegen Lessio und danach auch gegen Linden den Schoner aus und behütete sein Team vor einem erneuten Rückstand. Knapp zehn Minuten vor dem Ende lag die Scheibe dann doch hinter dem finnischen Schlussmann. Allerdings hatt Erik Bradford Autio zuvor im Torraum abgeräumt – somit zählte der Treffer nicht. Die Chance zu einer Vorentscheidung hatten die Starbulls dann sieben Minuten vor dem Ende, als Bradford für vier Minuten auf die Strafbank musste. Allerdings schafften Stretch und Co. es nicht, ihr Powerplay aufzuziehen. So verstrich diese Möglichkeit wieder und es ging in die Verlängerung.
Starbulls Rosenheim gegen Düsseldorf: Tore, Chancen, Zweikämpfe und Zuschauer
Dort hatte Shane Hanna die erste Chance für die Hausherren, scheiterte aber. Nach zwei Minuten verlor dann Stretch die Scheibe in der Offensive, Düsseldorf konterte und Emil Quaas erzielte den Siegtreffer.
Stretch verliert den Puck, Quaas trifft zum Sieg
Die Schlüsselszene: In der Verlängerung ist Puckbesitz das A und O. Wer die Scheibe hat, kontrolliert das Spiel. Da sollte man einfache Puckverluste tunlichst vermeiden. Zwei Minuten lang hat Rosenheim das auch gut gemacht. Dann startete Stretch einen Vorstoß und wollte durch zwei Gegenspieler durch – ein kostspieliger Fehler. Düsseldorf konterte und erzielte den Siegtreffer.
Zum Lachen: In der Vorbereitung war das Toreschießen noch ein großes Thema bei den Starbulls. Zweimal waren die Rosenheimer da ohne eigenen Treffer geblieben, die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlte. Im ersten Saisonspiel zeigte sich die Mannschaft dann verbessert – auch, wenn man zweimal Pech mit dem Gestänge hatte.
Zum Weinen: Das alte Thema wieder: Powerplay. Sieben Mal agierten die Starbulls mit einem Mann mehr, darunter auch einmal eine Minute lang bei Vier-gegen-Drei. Gute Ansätze waren dabei zwar immer mal wieder zu sehen, zwingend wurde es aber nur selten. Allerdings hatte Rosenheim auch Pech, denn sowohl der Lattentreffer von Laub, als auch der Pfostentreffer von Zerter-Gossage waren in Überzahl. „Das Überzahl sah besser aus als in der Vorbereitung. Wir hatten ein paar gute Möglichkeiten, aber du brauchst Tore. Wenn wir dann in der Schussposition waren, haben wir das Tor nicht getroffen. Der Torwart hat auch die Scheiben zu oft gesehen“, analysierte Starbulls-Trainer Jari Pasanen.
Jari Pasanen: „Wir sind froh, dass Sebastian Zwickl da ist“
Die Nachwuchs-Akte: Sebastian Zwickl zeigte gleich, wieso ihn die Augsburger Panther verpflichteten. Mit einem schönen Rückhand-Tor erzielte er im ersten Abschnitt seinen ersten Saisontreffer. „Er hat ein schönes Tor geschossen. Er spielt mit sehr viel Selbstvertrauen. Wir geben ihm die Spielzeit. Irgendwann wollen wir ihn auch in Augsburg spielen sehen. Wir sind froh, dass er da ist“, sagte Pasanen.
Der Spieler des Spiels:Niklas Lunemann hielt seiner Mannschaft den zweiten Punkt fest. Der Torhüter der Gäste bekam dafür auch viel Lob von Starbulls-Coach Pasanen: „Lunemann war der beste Mann auf dem Eis. Wir hatten die Chancen, dass wir den Unterschied machen können. Wir sind aber nicht genug vor dem Torwart gestanden. Der Torwart hat zu viele Scheiben gesehen. Beide Torhüter haben sicherlich Tore hineingelassen, die im Normalfall nicht fallen. Aber wenn Lunemann richtig gefragt wurde, war er da.“
Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Trainer Starbulls: „Insgesamt ein enges Spiel. Beide Mannschaften wollten gewinnen. Die erste halbe Stunde war ein bisschen schwierig. Das Eis war schlecht, die Passqualität war nicht so optimal. Aber kein Vorwurf an die Spieler. Insbesondere in der zweiten Hälfte des Spiels war das Eis katastrophal. Da kann man wahrscheinlich nichts machen. Das hat sicherlich die Qualität des Spiels ein bisschen weggenommen. Insgesamt bin ich zufrieden, wie die Mannschaft gespielt hat. Es ist kein Wunschkonzert. Du musst die Tore schießen, um mehr Punkte zu holen.“
Rich Chernomaz, Trainer Düsseldorf: „Das war ein sehr enges Spiel. Beide Mannschaften haben am Anfang des ersten Drittels sehr gut gespielt. Im zweiten Drittel hatten wir Disziplinprobleme mit zwei Spielern. Im letzten Drittel haben wir cool gespielt. Ich muss beiden Mannschaften ein Kompliment machen. Sie haben heute sehr hart gekämpft. Wir waren manchmal ein bisschen undiszipliniert. Das Unterzahl war aber sehr effektiv.“
Das nächste Spiel: Bereits am Sonntag (21. September) um 17 Uhr kommt es zum nächsten Heimspiel für die Starbulls. Dann ist der Rivale Landshut in Rosenheim zu Gast.