Sieg gegen die Eispiraten Crimmitschau
Aus 0:2 wird 6:3: Warum die Starbulls Rosenheim auch ein früher Rückstand nicht stoppte
Die Starbulls Rosenheim sind endgültig in der DEL2 angekommen. Gegen die Eispiraten Crimmitschau siegten die Starbulls 6:3. Auch ein früher 0:2-Rückstand stoppte die Rosenheimer nicht.
Rosenheim – „Der Torschütze war unsere Nummer zehn, Norman Hauner!“: Dieser Satz hallte in der vergangenen Saison der Starbulls Rosenheim in der Eishockey-Oberliga dutzende Male durch das Rofa-Stadion. In der aktuellen Spielzeit in der DEL2 blieb dieser Satz bisher aus – doch das änderte sich am achten Spieltag: Der letztjährige Topscorer brach gegen die Eispiraten Crimmitschau den Bann und half so auch mit, dass seine Starbulls die Partie letztlich 6:3 für sich entschieden.
Handschuh stoppt den Trend
Dass der 31-Jährige über den Sommer nichts verlernt hat, zeigte er gleich bei seinem ersten Saisontreffer. Etwas mehr als 19 Minuten waren gespielt, als die Rosenheimer in das Drittel der Gäste fuhren, die Scheibe auf Norman Hauner abgelegt wurde und dieser die Scheibe aus fast schon unmöglichem Winkel im Kreuzeck versenkte.
Hauners Treffer zum 2:2 war der Schlusspunkt des ersten Abschnitts, in dem die Rosenheimer zu Beginn eine kalte Dusche bekamen. Wie schon gegen Landshut, Ravensburg und die Lausitzer Füchse dauerte es nicht lange, ehe die Gäste mit zwei Toren in Führung gingen. Max Balinson erzielte nach einem Konter das erste Tor des Spiels (6.), Sören Sturm legte nur kurz später mit einem Sonntagsschuss von der blauen Linie das 2:0 nach (9.). „Wir haben in den ersten 15 Minute sehr schlecht gespielt. Crimmitschau hat einen guten Job gemacht, wir waren nicht so anwesend“, analysierte Starbulls-Trainer Jari Pasanen.
Pasanen mit dem goldenen Händchen
Der große Unterschied zu den vorangegangenen Partien? Anstatt, dass die Gäste den dritten Treffer nachlegten, waren plötzlich die Hausherren am Zug. Der junge Kevin Handschuh verkürzte nach einer Flipper-Einlage der Scheibe vor dem Tor auf 1:2. Beide Tore der Rosenheimer gingen somit auch auf das Konto von Trainer Jari Pasanen. Dieser stellte vor der Partie nämlich die Reihen um und tauschte Dominik Daxlberger gegen Tyler McNeely. McNeely assistierte beim ersten Treffer, Daxlberger war beim Ausgleich beteiligt. „Besonders McNeely und seine Reihe haben hervorragend gespielt. Ich bin sehr glücklich, dass Tyler so einen guten Einfluss auf die Reihe hatte“, lobte Pasanen.
Doch auch die anderen Reihen der Starbulls können Tore schießen – und das zeigten sie auch noch. Im zweiten Abschnitt entwickelte sich das Spiel nämlich zu einer richtig guten DEL2-Partie. Beide Teams schalteten einen Gang nach oben, die Chancen auf beiden Seiten nahmen zu. Die ersten zehn Minuten des Drittels war auch die bis dahin beste Phase der Rosenheimer, Scheibe um Scheibe flog in die Richtung von Gäste-Torwart Christian Schneider. Die beste Gelegenheit hatte McNeely, er hatte im Eins-gegen-Eins aber das Nachsehen. Kurz darauf traf Stephan Tramm den Pfosten. Die Partie hätte auch in eine andere Richtung gehen können, doch Gäste-Stürmer Colin Smith touchierte mit seinem Schuss nur den Außenpfosten – Glück für Rosenheim.
Powerplay macht den Unterschied
Auf die Siegerstraße abgebogen sind die Rosenheimer dann fast pünktlich zur Hälfte des Spiels. Bastian Eckl, der „Spieler des Monats September“, wie ihn die Starbulls selbst kürten, nahm in Überzahl Maß und versenkte die Scheibe im Eck (30.). Für die Starbulls, die bis dahin im Powerplay mit 8,6 Prozent so schwach waren, fast schon ein Segen. Doch es sollte nicht beim einzigen Tor bleiben, das die Starbulls mit einem Mann mehr erzielten. Reid Duke nämlich war es, der die Statistik im letzten Abschnitt noch weiter verbesserte und in Überzahl erhöhte (51.). Dieser Treffer ging aber mindestens zur Hälfte auf das Konto von Sebastian Streu, der vor dem Tor angespielt wurde und die Scheibe blind auf Duke querlegte. Für den Kontigentspieler der Rosenheimer war es allerdings nicht der erste Treffer der Partie. Nur vier Minuten zuvor erhöhte der Kanadier im Zusammenspiel mit Lukas Laub bereits auf das zwischenzeitliche 4:2.
Der fünfte Treffer war eine Vorentscheidung, durch war die Partie allerdings noch nicht. Spätestens der Anschlusstreffer von Thomas Reichel (56.) mit zwei Mann mehr auf dem Eis – Überzahl und gezogener Torwart – schärfte bei jedem Starbulls-Spieler noch einmal die Sinne. Endgültig entschieden war die Partie dann erst, als Manuel Strodel auf 6:3 stellte – sein Treffer in das leere Tor machte den vierten Starbulls-Heimsieg im fünften Heimspiel perfekt.
„In den letzten 40 Minuten war ich einverstanden damit, wie wir gespielt haben. Teilweise war das sehr gut. Der letzte Abschnitt war unser bestes Drittel, da haben wir den Gästen sehr wenig gegeben“, teilte ein zufriedener Pasanen mit und fügte an: „Es ist schön, zurückzukommen und nach einem 0:2-Rückstand noch sechs Tore zu schießen.“
Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Eispiraten Crimmitschau 6:3 (2:2, 1:0, 3:1). Starbulls: Kolarz (Pöpperle) – Hanna, Tramm; Kolb, Vollmayer; Möchel, Kaisler; Obu – Laub, Stretch, Duke; Eckl, Strodel, Feigl; Daxlberger, Streu, Hauner; Cimmerman, McNeely, Handschuh.
Tore: 0:1 (6.) Balinson/Saponari; 0:2 (9.) Sturm/Böttcher, Rudert; 1:2 (13.) Handschuh/Cimmerman, McNeely; 2:2 (20.) Hauner/Hanna, Daxlberger; 3:2 (30.) Eckl/Vollmayer, Hauner – PP1; 4:2 (47.) Duke/Laub, Möchel; 5:2 (51.) Duke/Streu, Stretch – PP1; 5:3 (56.) Reichel/Kanninen PP1; 6:3 (59.) Strodel – ENG.
Schiedsrichter: Kannengießer/Singer; Strafminuten: Rosenheim 10, Crimmitschau 10; Zuschauer 3295.
