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Projekt „Pfeifen mit den Profis“

Bundesliga trifft auf Kreisklasse: Deshalb war Schiedsrichter Michael Bacher in Ostermünchen

Profi-Schiedsrichter Michael Bacher, der 14-jährige Raphael Brettschneider und Kreis-Schiedsrichter-Obmann Sepp Kurzmeier (von links).
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Profi-Schiedsrichter Michael Bacher, der 14-jährige Raphael Brettschneider und Kreis-Schiedsrichter-Obmann Sepp Kurzmeier (von links).

Am Samstag um 15.30 Uhr war Michael Bacher noch in der PreZero-Arena, Heimatstätte des Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim. Doch schon am nächsten Morgen konnte man ihn beim SV Ostermünchen antreffen. Das war der Grund des Besuchs.

Ostermünchen – Im Rahmen des Projekts „Pfeifen mit den Profis“ unterstützt der Fußball-Bundesliga-Schiedsrichter Michael Bacher vom SV Amerang den 14-jährigen Raphael Brettschneider vom TV Feldkirchen, der seit sechs Monaten als Schiedsrichter aktiv ist. „Ich freue mich sehr darüber, dass ich ausgewählt wurde“, sagte Brettschneider.

Von Hoffenheim nach Ostermünchen

Bacher der noch am Vortag im Erstliga-Spiel zwischen der TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt als vierter Offizieller im Einsatz war, sieht es als selbstverständlich an, sich für die Erhaltung und Gewinnung junger Schiedsrichter einzusetzen. „Wir haben uns letztes Jahr im Sommer unter den Elite-Schiedsrichtern darauf verständigt, noch mehr Präsenz zu zeigen“, erinnert sich Bacher. „Deshalb ist es natürlich selbstverständlich, dass man schaut, wo man die eigene Gruppe unterstützen kann“, ergänzt er.

Alles im Griff

Unter Beobachtung von Michael Bacher, pfiff Brettschneider das C-Jugend-Kreisklassen-Spiel zwischen der SG Aßling/Ostermünchen/Emmering II und der SG Pittenhart/Obing (0:2) souverän und zeigte trotz seiner geringen Erfahrung eine reife Leistung. Als die beiden Trainer nach einem Foul an der Seitenlinie verbal aneinandergerieten, schlichtete der 14-Jährige die Auseinandersetzung und forderte die Herren zum Handschlag auf. Das Geschehen beruhigte sich auch sofort wieder.

Die Ausbildung beim BFV

Kreis-Schiedsrichter-Obmann Sepp Kurzmeier sieht die Entwicklung der Schiedsrichterausbildung in den letzten Jahren durchweg positiv: „Wir haben das Patensystem zuletzt extrem verbessert. Jeder Neuling unter 16 bis 18 Jahren bekommt einen festen Paten bei uns.“

Zur Schiedsrichter-Ausbildung beim Bayerischen-Fußball-Verband (BFV) gehören seit geraumer Zeit auch die sogenannten Tandem-Spiele. Zu Beginn pfeift der Erfahrene und erklärt dem Neuling seine Entscheidungen. Danach übernimmt der Schiedsrichter-Lehrling mit Unterstützung seines Paten. „Dadurch lernen die jungen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter extrem viel“, so Kurzmeier. Des Weiteren werden die jungen Schiris durch Einsätze als Schiedsrichterassistenten im Herrenbereich bereits früh gefördert. Auch Brettschneider hat diese Erfahrung bereits gemacht. „Raphael ist jetzt schon oft in der Kreisliga an der Seitenlinie dabei gewesen. Dabei lernt man zum einen sehr viel dazu und ist im Kontakt und im Austausch mit anderen Schiedsrichtern. Früher war der Schiedsrichter immer ein Einzelkämpfer“, so Kurzmeier.

„Kann man alles lernen„

Am 25. Januar startet der nächste Neulingskurs in der Schiedsrichtergruppe Chiem. Auf die Frage was ein angehender Schiri mitbringen muss, antwortete Kurzmeier: „Ein gewisser Fußballsachverstand ist wünschenswert, aber nicht zwingend notwendig. Das kann man bei uns alles lernen. Wichtig ist, die Zeit mitzubringen, die Ausbildung abzuschließen und vor allem dabei zu bleiben.“

Durch die Anhebung der Spesensätze des BFV und der Vereine erhalten Schiedsrichter nunmehr das Doppelte ihres vorherigen Verdienstes. Dies setzt sich zusammen aus einer Grundvergütung von 30 Euro pro gepfiffenem Spiel sowie einer zusätzlichen Kilometerpauschale. „Das ist schon ein ordentliches Taschengeld“, so Kurzmeier.

Vier Augen sehen mehr: Michael Bacher (links) mit Raphael Brettschneider bei der Überprüfung des Tornetzes vor dem Spiel.
Raphael Brettschneider pfiff unter Aufsicht eines Profis.

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