Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Der Rosenheimer unterzog sich einer Operation

Fußballprofi Ungerath im Interview: „Vermisse es brutal, auf dem Platz zu stehen“

Geht jetzt für den SV Ried auf Torejagd: Robin Ungerath.
+
Der Ex-Wackerianer Robin Ungerath fehlt dem Bundesligisten SV Ried seit knapp zwei Monaten verletzt und will zur Wintervorbereitung wieder voll einsteigen.

Nach seinem Wechsel im vergangenen Winter vom SV Wacker Burghausen zum österreichischen Bundesligisten SV Ried stand der gebürtige Rosenheimer Robin Ungerath in der aktuellen Saison seit über zwei Monaten nicht mehr auf dem Platz. beinschuss.de sprach mit dem 23-Jährigen über seine langwierige Verletzung, seine bisherige Zeit in Ried und den Druck im Profifußball.

Ried im Innkreis - Nach einer starken Hinrunde beim Regionalligisten SV Wacker Burghausen schloss sich Robin Ungerath im vergangenen Winter dem SV Ried an. Dort verzeichnete er in der vergangenen Spielzeit zwei Kurzeinsätze in der Bundesliga und startete achtmal für die zweite Mannschaft in der dritthöchsten Spielklasse Österreichs.

Ungerath stand zuletzt am 19. August auf dem Platz

In der aktuellen Saison bestritt Ungerath lediglich zwei Spiele für den SV Ried II. Dabei erzielte er ein Tor. Am 19. August stand der 23-Jährige zuletzt auf dem Platz. Seitdem fehlte der gebürtige Rosenheimer verletzt.

Im Interview mit beinschuss.de spricht Ungerath über seine lange Leidenszeit, den Druck im Profifußball und wie er damit umgeht. Zudem verrät er, welche Ziele er sich selbst für die Rückrunde steckt. 

Hallo Robin, dein letztes Spiel liegt bereits über zwei Monate zurück, seitdem fehlst du verletzt. Wie geht es dir im Moment?

Robin: Ich wurde vor kurzem am Knie operiert und war zweieinhalb Tage im Krankenhaus. Aber mir geht es relativ gut soweit. Eigentlich bin ich ja seit Anfang Mai verletzt. Da ich aber unbedingt die Sommervorbereitung mitmachen und eine Operation umgehen wollte, habe ich andere Therapiemöglichkeiten versucht. Schlussendlich leider ohne Erfolg.

Ich bin seit über eineinhalb Monaten komplett raus aus dem Fußball.

Robin Ungerath

Welche Probleme hattest du am Knie?

Robin: Ich war bereits in der Sommerpause beim Arzt und bekam dort die Diagnose, dass etwas an meinem Meniskus nicht stimmt. Ich konnte aber mein Knie voll belasten, deswegen hat in dem Moment eine Operation für mich keinen Sinn gemacht. Bei der hohen Belastung in der Vorbereitung habe ich allerdings gemerkt, dass mich mein Knie stark einschränkt. Deshalb habe ich mich jetzt unter das Messer gelegt und mir wurde ein Teil des Meniskus entfernt. Wenn alles gut läuft, sollte ich nach vier Wochen wieder topfit sein.

Dein letzter Einsatz war am 19. August für Ried II. Vermisst du es, auf dem Platz zu stehen?

Robin: Das vermisse ich brutal und das ist das, was mir am meisten fehlt. Seit über eineinhalb Monaten bin ich wieder komplett raus aus dem Fußball. Bei meinem letzten Spiel für Ried II musste ich aber zur Halbzeit raus, weil mit meinem Knie gar nichts mehr ging. Seitdem gab es für mich auch keine Einheit mehr auf dem Platz. Das ist schon frustrierend, da ich nach meinen zwei Bundesliga-Kurzeinsätzen in der vergangenen Spielzeit dieses Jahr eigentlich voll angreifen wollte.

Du sprichst deine zwei Kurzeinsätze aus der vergangenen Bundesliga-Saison an. Bei deinem Debüt durftetst du 22 Minuten gegen die WSG Wattens ran. Was war das für ein Gefühl für dich?

Robin: Das war natürlich eine richtig coole Sache. Ich war extrem aufgeregt, aber es war toll, vor den heimischen Fans eingewechselt zu werden. Ich durfte auch relativ lange spielen und wurde beim Stand von 3:0 für uns eingewechselt, da dachte ich, dass auch nicht mehr viel schief gehen kann (lacht). Am Ende haben wir zwei Tore bekommen und knapp gewonnen. Das spricht natürlich nicht für uns Einwechselspieler und hat mein Debüt auch ein bisschen getrübt.

Danach reichte es nur noch zu einem Kurzeinsatz gegen Admira Wacker. Wie zufrieden bist du mit deiner bisherigen Bilanz beim SV Ried?

Robin: Mit meinen zwei Kurzeinsätzen war ich natürlich nicht zufrieden und ich wollte mich in der Vorbereitung dem Trainer zeigen. Dass dann die Verletzung kam, ist blöd für mich, aber dafür gibt es nie einen richtigen Zeitpunkt. Man entwickelt vor allem als junger Spieler oft einen falschen Ehrgeiz und will weitermachen, obwohl der Körper klare Signale sendet. Aber ich habe noch ein halbes Jahr Vertrag und will die Wintervorbereitung nutzen, um mich zu beweisen.

Als Fußballprofi hast du einen enormen Druck, denn du musst liefern.

Robin Ungerath

Mit deinem Wechsel zum SV Ried wurdest du ja zum Vollprofi. Lebst du damit eigentlich deinen Traum?

Robin: Auf jeden Fall. Ich würde nichts lieber tun, als mit dem Fußball mein Geld zu verdienen. Insgeheim war das immer mein Traum (lacht). Aber was viele nicht sehen ist, dass sehr viel dazu kommt, wenn man Profi ist. Du hast einen enormen Druck, denn du musst liefern. Die Menschen erwarten sich was von dir und das ist für die Psyche nicht immer ganz einfach. Damit muss man umgehen können.

Wie gehst du persönlich mit dem Druck um?

Robin: Ich habe zum Glück viele alte Freunde, die ich jederzeit anrufen kann und die mir zuhören und wertvolle Tipps geben. Außerdem besucht mich meine Freundin oft in Ried und bringt mich auf andere Gedanken. Dafür bin ich auch sehr dankbar, weil mir das enorm hilft und nicht selbstverständlich ist.

Ried im Innkreis ist eine kleine Stadt mit knapp 13.000 Einwohnern, aber spielt in der höchsten Spielklasse Österreichs. Ist der Verein damit das perfekte Pflaster für junge, aufstrebende Spieler?

Robin: Grundsätzlich würde ich damit voll mitgehen. Hier ist alles regionaler und familiärer, Ried ist ein absoluter Traditionsverein und du hast hier Fans, die sich nur mit dem Klub identifizieren. Dadurch, dass Ried eine Kleinstadt ist, knüpft man auch schnell viele neue Kontakte. Aber natürlich gibt es auch hier einen Ergebnisdruck und Erwartungen, die erfüllt werden müssen. Und wenn es schlechter läuft, ist es schwer, als junger Spieler eingesetzt zu werden. Dafür hast du eine zweite Mannschaft, die in der dritten Liga beheimatet ist und wo man Spielpraxis sammeln kann.

Es ist klar, dass man als junger Spieler nicht viele Chancen bekommt.

Robin Ungerath

Aus deiner Zeit bei Burghausen haben beispielsweise auch Andre Leipold oder Lukas Mazzag den Wechsel in den Profibereich gewagt, kamen dort aber auch noch nicht richtig zum Zug. Wie hoch ist denn der Sprung vom Amateurbereich zu den Profis wirklich?

Robin: Es ist klar, dass man als junger Spieler in der ersten Saison nicht viele Chancen bekommt. Und wenn, dann muss man diese nutzen. Sonst geht es im ersten Jahr darum, den Verein und das Niveau kennenzulernen. Zusätzlich muss man sich in der Hierarchie der Mannschaft nach oben arbeiten. Wenn man aus dem Amateurfußball kommt, bist du ganz unten, du fängst bei Null an. Das bekommt man auch ordentlich zu spüren, aber das muss man akzeptieren und damit umgehen können.

Dein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. Hast du dich bereits mit deiner weiteren Zukunft beschäftigt?

Robin: Natürlich macht man sich seine Gedanken, wenn man verletzt ist. Aber ich beschäftige mich nur damit, wieder topfit zu werden. Ich will die komplette Wintervorbereitung bei den Profis mitmachen und endlich wieder schmerzfrei Fußball spielen können.

Was sind deine Ziele für die restliche Saison und für deine weitere Zukunft im Profifußball?

Robin: Für diese Saison ist es ganz klar mein Ziel, dass ich ab Januar die Wintervorbereitung ganz normal mitmachen und mich zeigen kann, damit ich in der Rückrunde auch bei den Profis zum Einsatz komme. Für die nächsten Jahre will ich mich im Profifußball etablieren und irgendwann wieder zurück nach Deutschland wechseln. 2. Bundesliga, mindestens (lacht).

Robin Ungerath, schnelle Genesung und vielen Dank für das Interview.

gz

Kommentare