Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Gewalt auf dem Fußballplatz

„Gibt nichts schönzureden“: Das sind die aktuellen Zahlen bei den Amateuren

Rote Karte (Symbolbild)
+
Immer wieder kommt es auf Fußballplätzen zu Gewalt und Diskriminierung. In einem Drittel der Fälle sind die Schiedsrichter die Opfer.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat an diesem Montag zum mittlerweile neunten Mal das Lagebild des Amateurfußballs in Deutschland veröffentlicht. Die Zahlen für die Saison 2022/23 bewegen sich dabei grundsätzlich auf dem Niveau der Vorjahre (Pandemie-Saisons mit eingeschränktem Spielbetrieb ausgenommen). Das gilt auch für die bayerischen Zahlen.

Bayern - „Auch wenn die Zahlen weitestgehend stagnieren, so merken wir auch auf unseren Fußball-Plätzen eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft, die guten Manieren werden zu oft vergessen. Die Zahlen zeigen, dass einige wenige glauben, sich auf unseren Plätzen danebenbenehmen zu können. Diese Zahlen zeigen aber auch, dass die ganz große Mehrheit weiß, was sich gehört. Und diese Mehrheit bitte ich eindringlich darum, ihre klare Haltung auch dann an Ort und Stelle deutlich zu machen, wenn einige Unverbesserliche glauben, unseren Sport mit Gewalt, Diffamierungen und Beleidigungen kaputtmachen zu können und die Menschen, die ihn betreiben, zu verletzen – das passiert mit Worten und auch mit körperlicher Gewalt! Wir alle zusammen dürfen das nicht dulden!“, erklärt BFV-Präsident Christoph Kern.

87 Spielabbrüche in der Saison 2022/23

So wurden in der Saison 2022/23 in Bayern 476 Fälle von Gewalt und/oder Diskriminierung gemeldet (Gewalt: 315, Diskriminierung: 196). Das entspricht bei 185.281 mit dem ESB erfassten Spiele (insgesamt 235.526 Spiele, Abdeckung: 79,1 %) einem Anteil von 0,26 Prozent (2021/22: 0,22%).

Somit verlaufen 99,74 Prozent (2021/22: 99,78%) der erfassten Spiele störungsfrei. Es kam im Freistaat zu 87 Spielabbrüchen (0,05% aller erfassten Spiele, 2021/22: 0,03%). 52 Spielabbrüche entfielen auf den Herren-Spielbetrieb (60 %), der Rest auf die A- bis F-Juniorenspiele (jeweils 2 bis 8 Spielabbrüche), kein einziger auf den Frauen- und Juniorinnen-Spielbetrieb.

BFV-Präsident Kern: „Gibt nichts schönzureden“

Die Spielabbruchquote in Bayern liegt leicht unter dem bundesdeutschen Schnitt (0,08%). Ebenso liegt Bayern bei der Quote der Störungen unter dem bundesweiten Durchschnitt (0,5 %).

„Aus den seit 2014 immer besser erfassten Daten können verschiedene Erkenntnisse gewonnen werden. Einerseits, dass Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle die Ausnahme sind, andererseits aber auch schon allein vor dem Hintergrund des immer noch unfassbaren Todes des 15-jährigen Berliner Jungen bei einem Spiel in Frankfurt im Mai und der Tatsache, dass der Lagebericht auch in Bayern 575 Opfer von Gewalt und/oder Diskriminierung erfasst hat, dass es nichts schönzureden gibt. Niemand kann sich hinstellen und sagen, dass so ein tragisches Ereignis wie in Frankfurt nicht auch in Bayern hätte passieren können, aber alle müssen sagen, dass kein einzelner der 575 jetzt dokumentierten Opfer auf unseren Fußballplätzen geduldet wird. Wir zeigen mit unserer Null-Toleranz-Politik weiterhin Härte“, so BFV-Präsident Christoph Kern.

Schiedsrichter in einem Drittel der Fälle Opfer

Auch die Tatsache, dass Spieler*innen zwar sowohl bei den Tätern als auch bei den Opfern den größten Anteil stellen (Täter: 58%, Opfer: 49%), aber die Unparteiischen nahezu nie Täter (Anteil: 2%), dafür aber in einem Drittel der Fälle Opfer sind (33%), hat sich 2022/23 erneut bestätigt und fordert zum Handeln auf. „Das Bild ist seit Jahren das gleiche. Wenn wir aber auch künftig noch Schiedsrichter*innen für einen geregelten Spielbetrieb auf dem Platz haben wollen, muss sich der Umgang miteinander massiv verbessern. Da ist jeder einzelne gefordert und das muss endlich bei allen Beteiligten ankommen. Die Zeit, Verantwortung auf andere abzuschieben, muss vorbei sein“, sagt Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer.

PM BFV

Kommentare