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Trainer Probst beweist ein goldenes Händchen

Ein Spiel, unendlich viele Geschichten: So holte der SV Bruckmühl einen 0:3-Rückstand auf

Der Moment vor dem großen Jubel: Genti Krasniqi (Mitte) trifft zum 3:3-Ausgleich für den SV Bruckmühl.
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Der Moment vor dem großen Jubel: Genti Krasniqi (Mitte) trifft zum 3:3-Ausgleich für den SV Bruckmühl.

Das Bruckmühler Mangfallstadion wird immer mehr zur Festung. Der SVB ist zuhause nämlich weiter ungeschlagen. Die Partie gegen Fortinning schrieb einige interessante Geschichten, darunter eine unglaubliche Aufholjagd.

Bruckmühl – Es war der pure Wahnsinn, der sich in der zweiten Halbzeit des Punktspiels der Fußball-Landesliga Südost im Bruckmühler Mangfallstadion abgespielt hatte. Nach einer chancenarmen ersten Hälfte drehte zunächst der VfB Forstinning auf und erzielte drei Tore binnen einer Viertelstunde. Der SV Bruckmühl war eigentlich schon am Boden, rappelte sich aber wieder auf und startete die große Aufholjagd, die mit dem 3:3-Ausgleich endete.

„In der ersten Halbzeit wollte sich keine Mannschaft wehtun. In der zweiten Halbzeit hat uns das gestriffen, was uns sonst in der ersten Hälfte passiert: eine schnelle Aneinanderreihung von Gegentoren. Daran müssen wir arbeiten, denn immer wieder schaffen wir es nicht, dank unserer Moral als glücklicher Punktgewinner rauszugehen“, resümierte Bruckmühls Trainer Mike Probst. Die turbulente zweite Halbzeit war die ganz große Story einer Begegnung, die noch ganz viele kleine Geschichten in sich barg. Als da wären:

Bruckmühls Personalsorgen: Gegen Forstinning spielte eine so noch nie dagewesene Viererkette in der Abwehr. „Uns fehlen mit Thomas Mühlhamer, Thomas Festl und Manuel Wenzel drei Innenverteidiger – das steckt in der Liga keiner weg“, sagt Probst. „Wir müssen improvisieren. Das tun wir auch.“ Patrick Kunze, eigentlich Antreiber auf der Außenbahn, stand in der Abwehrzentrale, Franz Schreder, gelernter Offensivspieler, verteidigte auf links. „Aber dann muss man auch mit Schwankungen leben“, weiß der Bruckmühler Coach. Diese Schwankungen gab es gleich nach Wiederbeginn, als Forstinning durch die beiden Einwechselspieler Kilian Dirscherl und Stefan Zollner binnen acht Minuten zu den drei Toren kam. „Fußball ist kein Schachspiel“, führt Probst aus, „du kannst die Figuren nicht woanders hinsetzen und erwarten, dass das Spiel wie sonst läuft.“

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Das erste Saisontor von Stürmer Daniel Kobl: „Das war mir ganz wichtig“, erklärte Probst. Der Trainer lobt die Mentalität seines Angreifers: „Er haut sich rein, ist drei-, viermal aus seiner Position bis in die Viererkette zurückgelaufen und hat dort ausgeholfen.“ Dass dann die Kraft nach vorne manchmal fehlt, ist verständlich, zumal Kobl aufgrund einer Erkrankung zu Saisonbeginn noch nicht ganz bei 100 Prozent ist. Mit dem Treffer zum 2:3 hat er den SVB wieder herangebracht, eine weitere Chance ließ er ungenutzt. Probst: „Schade, dass er die nicht auch noch gemacht hat.“

Das goldene Händchen des Trainers: Mit den Einwechslungen von Andreas Wechselberger und Maurice Koller auf den beiden offensiven Außenpositionen wurde das Bruckmühler Spiel neu belebt. „Das war der Plan – schön, dass er so aufgegangen ist“, sagt Probst. Wechselberger erzielte den Treffer zum 1:3, woran Koller mit einen gewonnenen Zweikampf davor seinen Anteil hatte. Und auch die weiteren Wechsel saßen: Gjon Rasi gab die Vorlage zu der guten Kobl-Chance und hätte eigentlich in der 90. Minute einen Elfmeter bekommen müssen, Genti Krasniqi vollendete in der Nachspielzeit per Direktabnahme zum Ausgleich.

Nach dem Rückstand machte Bruckmühl Druck, hier Maurice Koller, Gerhard Stannek und Maxi Gürtler (von links).

Die Torwartfrage: Stammkeeper Markus Stiglmeir saß mit einer Schiene am Knie auf der Tribüne (Probst: „Wir müssen die MTR-Diagnose abwarten“), Maximilian Gröbmayr, der schon im ersten Saisonspiel gegen Wasserburg zum Einsatz gekommen war, fällt mit Handbruch aus. Gegen Forstinning durfte Manuel Aigner ran. „Manu hat sich das erarbeitet und wir werden die nächsten Wochen mit ihm planen. Er hat mein Vertrauen und es liegt auch an der Mannschaft, dass sie ihm hilft“, erklärte Probst. Der frühere FC-Bayern-Torwart, der für den Rekordmeister sogar in der Bundesliga zwischen den Pfosten stand, hat sich aufgrund der Keeper-Not selbst schon die Handschuhe übergestreift – im Bruckmühler Training. „Wer hat denn das schon wieder verraten?“, lacht der 60-Jährige. „Das war eine einmalige Sache. Es gibt halt Trainingsformen, in denen ein zweiter Torhüter wichtig ist.“ Dem SVB-Coach selbst hat das Comeback in Handschuhen gefallen: „Das hat Spaß gemacht. Und ich hätte mir mehr vorgestellt, dass ich am nächsten Morgen einen Kran brauche. Das war aber gar nicht der Fall“, schmunzelt Probst.

Das Steno zum Spiel

SV Bruckmühl: Aigner, Biegel, Kunze, Keller (83. Krasniqi), Schreder, Folger (58. Koller), Stannek, Wagener (63. Rasi), Brendle (58. Wechselberger), Gürtler, Kobl.

VfB Forstinning: Susac, Hirt, Kirchev, Hollerieth (46. Zollner, 90. + 2 Kiesse), Awata, Weismor, Milic (81. Breuer), Mayer, Angermeier (46. Dirscherl), Sillah, Topic (68. Basic).

Schiedsrichter: Wagner (TV Freyung).

Zuschauer: 213.

Tore: 0:1 Dirscherl (52.), 0:2 Zollner (54.), 0:3 Dirscherl (60.), 1:3 Wechselberger (65.), 2:3 Kobl (72.), 3:3 Krasniqi (90. + 2).

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