Der 56-Jährige ist seit der Saison 2017/18 im Amt
Tüßlings Trainer March nimmt im Sommer Abstand vom Fußball: „Meine Akkus sind leer“
Seit der Saison 2017/18 steht Andy March an der Seitenlinie der SG Tüßling-Teising. Dies wird sich aber ab Sommer nächsten Jahres ändern, denn der 56-Jährige will eine Fußballpause einlegen. beinschuss.de sprach mit dem Trainer über seine Gründe für die Auszeit und blickt mit ihm auf den bisherigen Saisonverlauf zurück.
Tüßling - Im letzten Spiel des Jahres 2022 gastierte die SG Tüßling/Teising im Kellerduell beim DJK-SV Edling. Nach zuvor drei Niederlagen in Serie holte man ein 1:1-Remis und wahrte damit den Vorsprung von sechs Punkten auf den Relegations-Abstiegsplatz.
Spielzeit mit Höhen und Tiefen für die SG Tüßling/Teising
Trainer Andy March zeigte sich im Gespräch mit beinschuss.de durchaus glücklich über den Punkt zum Abschluss. „Vor dem Spiel habe ich mir eigentlich drei Punkte gewünscht, da unser Polster dann noch größer gewesen wäre. Aber unmittelbar nach dem Abpfiff war ich dann doch zufrieden, weil wir sie auf Abstand halten konnten.“
Für die SG Tüßling/Teising war es bislang eine Spielzeit mit Höhen und Tiefen. Bereits in der Vorbereitung musste der Kreisligist herbe Rückschläge einstecken. „Mit Pichl Peter und Friedrich Herbert haben sich zwei Leistungsträger extrem schwer verletzt, die man nahezu nicht ersetzen kann“, so March, der auch auf einen schwerwiegenden Abgang im Sommer verwies. „Mit Michael Renner hat uns ein super Junge verlassen, der gerade bei Kastl zeigt, was er draufhat.“
Trainer March: „Kein Gegner dabei, der uns an die Wand gespielt hat“
Doch der Saisonstart verlief überraschend gut. Aus den ersten sechs Partien holte man zehn Punkt. Dieses Niveau konnten die Mannen von March allerdings nicht halten und sammelten in den restlichen neun Spielen nur noch sieben Punkte. Aber der 56-jährige Fußballlehrer sieht keinen Grund zur Panik: „Wir haben, bis auf Aschau, mit unseren Gegnern immer gut mithalten können. Es war keine Mannschaft dabei, die uns an die Wand gespielt hat.“
Trotzdem setzte es oft knappe Niederlagen für die SG. Dies sei allerdings kein Wunder, wenn man sich alleine das Durchschnittsalter der Offensive anschaue. „Im Angriff habe ich zwei 17-, zwei 18- und einen 20-Jährigen, die oft Rießenchancen hatten, diese aber nicht nutzen konnten“, bilanziert der Coach, der seine Jungspunde aber in Schutz nimmt. „Ich mache meinen da Jungs gar keinen Vorwurf, weil ich weiß, dass sie alle noch jung sind und nicht so viel Erfahrung haben.“
„Bin seit fast 40 Jahren Trainer und meine Akkus sind jetzt leer“
Nach einem Punkt aus den letzten vier Spielen, kam die Winterpause jetzt aber definitiv zum richtigen Zeitpunkt, um „abschalten zu können“. Ende Januar geht es für dann für March in die letzte Vorbereitung mit seiner Mannschaft, denn ab Sommer nächsten Jahres wird der 56-Jährige eine Fußballpause einlegen. „Ich bin seit fast 40 Jahren Trainer und nun bin ich an einem Punkt angekommen, wo der Akku leer ist und ich eine Pause brauche, um diesen wieder aufzuladen.“
Bereits im Herbst stand für March fest, dass er eine Auszeit einlegen will. Dies sei aber nicht nur für ihn gut, sondern auch für den Verein, wie er im Interview klarstellt. „Nach fünf Jahren mit dem selben Mann an der Seitenlinie, wird es Zeit, wieder neue Reize zu setzen.“
Nur positive Erinnerungen an seine Zeit bei der SG
Auf seine Zeit bei der SG blickt der Trainer nur positiv zurück. „In den ersten Jahren haben wir immer um die vorderen Plätze mitgespielt, auch weil wir einen sehr starken Kader hatten. Dann kam es zu einem großen personellen Umschwung, wodurch wir jetzt eine extrem verjüngte Mannschaft haben.“ Dies sei aber gar nicht schlecht, denn manchmal muss man „zwei Schritte zurück machen, um einen nach vorne gehen zu können.“
Für die Pause hat March auch schon konkrete Pläne, wie er uns verrät. „Ich will versuchen, viel bergzusteigen, selber Sport zu machen und mir alle Fußballspiele anzuschauen, auf die ich Lust habe.“ Zudem fügt er an, dass er ein „absoluter Familienmensch“ sei, der sich darauf freue, Zeit mit seinen Liebsten zu verbringen.
Frühzeitiger Klassenerhalt hat oberste Priorität
Doch noch ist es nicht so weit. Der 56-Jährige hat vor seinem Abgang noch klare Ziele für die Rückserie: „Zum Einen wollen wir die Liga auf jeden Fall halten und ins gesicherte Mittelfeld, zum anderen die jungen Spieler weiterentwickeln und ihnen so viel wie möglich noch beibringen.“
Inwieweit das dann klappt, bleibt abzuwarten. Aber eines ist sicher. Mit der Verpflichtung von March im Sommer 2017 gelang der SG Tüßling/Teising ein wahrer Glücksgriff.
gz