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1:1-Remis im Derby

Kreisliga-Start im Inntal: Darum war das Spiel unterbrochen und ein Trainer beim Anpfiff nicht da

Gelungener Einsatz von Großholzhausens Fabian Riepertinger gegen Philip Zetterberg.
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Gelungener Einsatz von Großholzhausens Fabian Riepertinger gegen Philip Zetterberg.

Das Inntal-Duell zwischen Vizemeister Großholzhausen und Aufsteiger Brannenburg hatte einiges zu bieten: Ein Kräftemessen auf Augenhöhe, eine Legende unter den Zuschauern, eine längere Unterbrechung und einen Trainer, der den Anpfiff verpasste.

Großholzhausen – Zum Anpfiff bestes Wetter, ein herrlicher Rasen, knapp 300 Zuschauer – unter anderem Löwen-Legende Bernhard Winkler – und zwei hochmotivierte Mannschaften mit dem Vizemeister ASV Großholzhausen und dem Aufsteiger TSV Brannenburg – viel versprechender hätte ein Start in die neue Saison der Fußball-Kreisliga 1 nicht sein können. Zumal das Spiel so ziemlich alles hielt, was es versprochen hatte. Beim 1:1 lieferten beide Teams ab und boten den Fans ein intensiv geführtes Spiel mit hohem Tempo und auch taktischem Geschick.

Der Schiedsrichter wollte nichts riskieren

Das war aber noch nicht alles, denn mit einem Mal war das Spiel stark auf der Kippe. Gegen Ende der ersten Halbzeit kamen dunkle Wolken näher und am Firmament zuckten die ersten Blitze. Während der Pause brach das Unwetter dann vollends über Großholzhausen herein. Blitz, Donner, Regen und ein kräftiger Wind sorgten dafür, dass etliche Zuschauer im Laufschritt den Heimweg antraten, der Rest flüchtete sich ins Vereinsheim oder unter die überdachte Terrasse. Als das Ende der Halbzeitpause nahte, war noch keine Besserung in Sicht. Und plötzlich standen Schiedsrichter Vinzenz Pfister und seine beiden Assistenten mitten unter den Fans auf der Terrasse und blickten gespannt nach oben. Eine halbe Stunde Warten ist Pflicht, heißt es. „Wir wollen auf keinen Fall etwas riskieren“, meinte Pfister.

Trainer Riepertingers Vermutung

Die Mannschaften hatten diese unterschiedlich gestaltet. Während Brannenburg zumeist in der Kabine verweilte, mischten sich die Spieler des ASV Großholzhausen mitten unters Volk. Brannenburgs Kapitän Robert Otte hatte so etwas schon mal durchgemacht: „Vor zwei Jahren ist uns das gegen Obing passiert. Damals wurde abgebrochen, auch da haben wir 1:0 geführt.“ Angst, diesmal wieder den Vorsprung zu verlieren, hatte man beim Neuling aber nicht. „Wir haben die Birne wieder freigemacht“, meinte Otte – und bestätigt die Vermutung von Großholzhausens Coach Franz Riepertinger. „Die lange Pause ist Brannenburg zugute gekommen, sie haben sich besser erholen können.“ Immerhin hatte seine Mannschaft gegen Ende der ersten Halbzeit mehr vom Spiel.

Bender-Zwillinge: Einer fehlt, einer trifft

Die Anfangsphase hatte dem Aufsteiger gehört, der auf den verhinderten Sven Bender verzichten musste. Brannenburg hinderte den Vizemeister am Spielaufbau, drängte den ASV immer wieder nach außen und doppelte dort gut. Bei Ballgewinn ging es dann schnell nach vorne. So auch, als man zur Führung kam, die Lars Bender per Kopfball nach einer Rechtsflanke markierte. Allerdings war das Spiel der Gäste auch sehr kraftraubend. Dieses Tempo war nicht durchzuhalten, weshalb sich Großholzhausen mit Fortdauer der ersten Hälfte immer besser in Szene setzen konnte.

Das Spiel geht weiter, der Trainer fehlt

Der ASV nahm den Schwung auch nach der Regenpause wieder mit und kam sechs Minuten nach Wiederbeginn zum verdienten Ausgleich. Die Gäste waren schlampig im Passspiel und Torwart Leppert konnte nur noch per Foulspiel retten. Den Elfmeter verwertete Lukas Steidl souverän. Bei diesem Treffer war Riepertinger wieder an der Trainerbank angelangt. Den schnellen Anpfiff – Pfister hatte die erste Gelegenheit zum Wiederbeginn genutzt – hatte der ASV-Coach nicht mitbekommen. „Ich bin noch einmal in die Kabine zurück und hatte mir andere Schuhe geholt.“

Kraftvolle Läufe und eine Fast-Gelegenheit

Mit diesem Kopfball brachte Lars Bender den TSV Brannenburg in Führung.

Der Regen hatte dem Rasen nicht geschadet, allerdings war in der letzten halben Stunde dann nicht mehr so viel Intensität vorhanden wie zuvor. Die Schlussphase gehörte den Brannenburgern, die vor allem dank der kraftvollen Läufe von Michael Kraxenberger auf der linken Außenbahn für Torgefahr sorgten. Die größte Fast-Gelegenheit reklamierte aber Riepertinger für seine Mannen: Eine schlampig ausgespielte Konterchance blieb in der Brannenburger Defensive hängen. „Das wäre wohl der Siegtreffer gewesen. Ich glaube nicht, dass wir noch ein Gegentor kassiert hätten“, so Riepertinger, der aber letztlich zufrieden war: „Wir haben gezeigt, dass wir auf gutem Niveau sind.“ Auch Gäste-Trainer Eldar Kavazovic, der als Aktivcoach die Abwehr dirigerte („Unser Kader ist nicht so groß, da muss ich dann auch mal einspringen“), war mit dem Remis einverstanden: „Wir haben gezeigt, dass wir diese Liga verdient haben.“

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