Gegen den SV Tattenhausen
Derbyzeit in Schechen: Strittige Entscheidungen, verlorenen Punkte und das Warten auf das neue Heim
Hitzige Zweikämpfe, strittige Szenen und Spannung bis zum Ende. Das Kreisklasse 1-Derby zwischen dem SV Schechen und dem SV Tattenhausen am Sonntag bot alles. Nur ein Sieger fehlte.
Schechen - Am Ende eines hochspannenden Derbys stand die Enttäuschung für den SV Schechen. Lange hatte man dominiert und geführt, am Ende war es dann doch „nur“ ein Punkt, den man dem Rivalen aus Tattenhausen, immerhin letztes Jahr noch Kreisligist, abringen konnte.
Kreisklasse 1: Derby zwischen dem SV Schechen und dem SV Tattenhausen
Das sah auch Schechens neuer Trainer Peter Holzner so: „Es waren zwei verschenkte Punkte. Das muss man ganz klar so sagen.“ Für seinen ebenso neuen Kollegen auf der anderen Seite des Feldes, Sepp Grabmeier war es dafür „ein glücklicher Punkt, den wir gern mitnehmen.“
In der ersten Hälfte der Partie sah das jedoch noch anders aus. Beide Teams waren sich ebenbürtig, mit leichten Feldvorteilen für den SV Tattenhausen: „Wir sind gut gestartet, erste Halbzeit, insbesondere die ersten 30 Minuten, sind wir gut ins Spiel reingekommen und haben die zwei besten Spieler der Gegner eigentlich relativ gut im Griff gehabt.“ Dann jedoch wurde der SV Schechen immer stärker. Trotzdem blieb es bei einer torlosen ersten Hälfte.
Hausherren übernehmen die Partie
In der Pause schien Holzner jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben, denn der SV Schechen startete wie die Feuerwehr. „Wir haben einfach die Taktik geändert und haben versucht offensiver zu pressen und vor allem Flügelpressing einzubauen und haben halt die Positionen relativ früh rotiert. Das war im Endeffekt der Schlüssel zum Erfolg. Ich möchte mal schon sagen, dass wir in der zweiten Halbzeit 60, 65 % Ballbesitz gehabt haben.“
Den Gästen aus Tattenhausen merkte man hingegen die schweren Beine immer mehr an: „Wir haben uns in den zweiten 45 Minuten unglaublich auch schwergetan, weil wir sehr ersatzgeschwächt waren. Wir waren in der Vorbereitungsphase teilweise besser aufgestellt als jetzt in den ersten beiden Punktspielen. Wir haben auch Familienväter mit drin, die nur jetzt in Urlaub fahren können und alle Spiele irgendwo verlegen ist dann dementsprechend schwierig. Deswegen ist jetzt einfach da auf das Spiel so gekommen, dass fünf Stammspieler gefehlt haben, das war insgesamt jetzt eher ein bisschen viel.“
Schechen verschießt Elfmeter - Tattenhausen mit spätem Ausgleich
Richtig Fahrt nahm die Partie dann ab der 60. Minute auf. Ein Spieler der Hausherren wird im Strafraum in abseitsverdächtiger Position angespielt und zu Fall gebracht. Schiedsrichter Tobias Harraßer zeigte auf den Punkt. Josef Wittmann übernahm die Verantwortung, doch Tattenhausens Keeper Mario Bachmeier fischte die Kugel aus dem rechten Eck heraus und verhinderte den Rückstand. Jetzt war richtig Feuer in der Partie. Die Zweikämpfe wurden härter, jede Schiedsrichterentscheidung wurde diskutiert. Die Derbystimmung war nun vollends angekommen. Für die Trainer eine schwierige Situation: „Da kannst du emotional nicht viel eingreifen. Die Emotionen gehören nun einmal zum Derby dazu“, erklärte Holzner.
Seine Mannschaft ließ sich auch vom verschossenen Elfmeter nicht unterkriegen und drängte weiter auf die Führung. In der 76. Minute war es dann so weit. Nicolas Brunnlechner besorgte das 1:0 für den SV Schechen, der sich in den Schlussminuten dann jedoch selbst dezimierte. Michael Ludwig musste wegen wiederholten Meckerns für zehn Minuten vom Feld. Nun kam auch langsam der SV Tattenhausen wieder zurück in die Partie. Trotzdem dauerte es bis zur 95. Minute, bis der Ausgleich dann doch noch gelang. Tobias Daxenbichler wurde im Strafraum gelegt, wieder zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Der Gefoulte trat selber an und verwandelte zum vielumjubelten Ausgleich, der gleichzeitig auch der Endstand war.
Schechen wartet auf neues Gelände, Tattenhausen auf Jugendspieler
Nach der Partie wurde jedoch vor allem über die Schiedsrichterentscheidungen weiter diskutiert, mit der beide Trainer am Ende nicht wirklich einverstanden waren. Trotz der verlorenen zwei Punkte zeigte sich Peter Holzner nach der Partie nicht vollends unzufrieden und blickte mit Optimismus voraus: „Super viel Leute da, schönes Wetter. Jetzt gehen wir in die nächste Trainingswoche und dann muss halt einfach Kiefersfelden dran glauben.“
Vorfreude herrscht beim Schechner Trainer vor allem auch auf das neue Vereinsgelände, nachdem der bisherige Platz derzeit eher einer Baustelle gleicht: „Der Platz ist halt extrem hart. Er wird jede Woche ein paar mal bespielt und das schränkt uns natürlich schon ein bisschen ein. Daher freuen wir uns auf die neue Anlage und wir versuchen so viel Auswärtsspiele wie möglich jetzt in der Vorrunde zu machen, dass wir dann in der Rückrunde auf dem frischen neuen Rasen zu Hause sind.“
Bei den Rivalen aus Tattenhausen ist man mit vem Saisonstart mit vier Punkten aus zwei Spielen nach dem Abstieg und dem Umbruch im Team derweil zufrieden. „Es haben drei ältere Spieler aufgehört, die absolute Leader waren. Vor allem auch Mittelstürmer, Zehner und Sechser, was enorm wichtige Positionen sind. Die mussten wir jetzt erstmal neu finden, auch so die Hierarchien in der Mannschaft mussten sich erstmal neu finden.“
Grundsätzlich ist der Plan des SVT auf mehrere Jahre ausgelegt: „Es sind einige jüngere Spieler da. Wir haben jetzt schon zwei 18-Jährige, die sehr ambitioniert sind. Es kommen jetzt in der kommenden Saison noch mal ein, zwei Jugendspieler raus, die sehr ambitioniert sind und die brauchen jetzt einfach Zeit, dass wir die jetzt behutsam so ein bisschen heranführt an das Ganze. Und dann in ein paar Jahren werden wir vielleicht wieder vorne angreifen.“ (tb)