„Die Zeit verging wie im Flug“
Das Ende einer Ära: Rahm nach 34 Jahren nicht mehr Abteilungsleiter in Westerndorf
In der Beinschuss-Serie „Menschen hinter den Kulissen“ blicken wir diesmal auf die lange Ära von Matthias Rahm, der nach 34 Jahren sein Amt als Abteilungsleiter beim SV Westerndorf niederlegte. „Die Zeit verging wie im Flug”, sagt Rahm im Gespräch mit beinschuss.de, in dem es über die Gründe für seinen Rücktritt, seine Erfolge und die Highlights aus dieser langen Zeit ging.
Rosenheim - In Zeiten, in denen immer mehr Vereine nach Ehrenamtlichen suchen, ist eine solch lange Amtszeit, wie die von Matthias Rahm beim SV Westerndorf, eher ungewöhnlich. Ab 1988 war er Abteilungsleiter bei den Rosenheimern. Nach 34 Jahren verkündete Rahm nun seinen Abschied.
Rahm: „Am Ende wurden es 34 Jahre.“
Bereits im Alter von zwölf Jahren trat er dem Verein bei und absolvierte als Spieler in 1. Herrenmannschaft 500 Partien für den SV Westerndorf. Er war Kapitän, bis ihn eine Knieverletzung ausbremste.
„Danach bin ich eher zum Spaß und eigentlich nur übergangsweise Abteilungsleiter geworden”, sagt Rahm im Gespräch mit beinschuss.de und fügt lachend hinzu. „Am Ende wurden es dann 34 Jahre.”
900 Spielen waren es insgesamt in seiner langen Amtszeit, davon spielte der SVW zwölf Jahre in der Bezirksliga, 14 Jahre in der Kreisliga und zwei in der Kreisklasse. 14 Trainer hat Rahm als Abteilungsleiter eingestellt und entlassen, als letzter Akt seiner Tätigkeit verpflichtete er Franz Pritzl für den Abstiegskampf in der Bezirksliga. „Da haben wir noch einmal einen guten Fang gemacht”, so Rahm.
Zahlreiche Higlights erlebte Rahm: „Wurden im Playboy abgelichtet“
Er kümmerte sich auch um die Bandenwerbung und konnte dabei zahlreiche Sponsoren für den Verein gewinnen. „Davon haben und leben wir aktuell auch noch”, erklärt er.
Zudem kann er auf einige Highlights aus den 34 Jahren zurückblicken. „Dazu zählen die insgesamt fünf Aufstiege in die Bezirks- und in die Kreisliga”, betont Rahm. “Außerdem haben wir einmal ein Testspiel gegen den TSV 1860 München, als Werner Lorant dort noch Trainer war, bestritten und zweimal spielten wir gegen den SV Waldhof Mannheim.”
Eine besondere Anekdote fällt ihm im Gespräch mit beinschuss.de dabei wieder ein. “Zur WM 1994 in Amerika wurden wir Hugo Boss Anzügen ausgestattet und wurde dabei auf vier Seiten im Playboy abgelichtet”, erzählt Rahm.
Rahm: „Die Zeit verging wie im Flug.“
Nun geht dieser Ära aber zu Ende. Bereits vor einem Jahr machte er sich Gedanken, sein Amt zur Verfügung zu stellen. “Es ist an der Zeit, dass auch ich mal etwas ruhiger werde”, so Rahm weiter, der den Verein bestens aufgestellt übergibt. “Wir haben einen guten Kader, ein tolles Sportgelände mit einer neuen Tribüne und auch mit der Jugend geht es wieder aufwärts. Zudem steht der Verein auch finanziell bestens da.”
Die Entscheidung ist ihm trotzdem nicht leicht gefallen, auch weil er Westerndorfer durch und durch ist. “Ich hatte sehr viel Freude an meiner Arbeit und die Zeit verging wie im Flug”, betont Rahm.
„Ich werde weiterhin bei jedem Spiel dabei sein.“
Verabschiedet wurde er auf der jüngsten Jahreshauptversammlung. “Ich hatte die Befürchtung, dass ich in Träne ausbreche. Aber das blieb Gott sein Dank aus”, so Rahm lachend. Er konnte als Nachfolger seine Wunschlösung auf dem Abteilungsleiterposten installieren. “Torben Gartzen wird jetzt meine Arbeit fortführen. Darüber bin ich sehr froh”, so Rahm, der ihm auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite stehen wird.
Ganz aus der Welt sein, wird er ehemalige Macher des SVW nicht. “Ich werde weiterhin bei jedem Spiel dabei sein”, betont er. Und auch im Sommer soll eventuell noch eine kleine Verabschiedungsfeier folgen. “Der Verein bedeutet mir sehr viel”, betont Rahm abschließend.
So ganz ohne Fußball kann er auch nach 34 Jahren Abteilungsleiter nicht.
ma