Der nächste Abstieg der Fußballer droht
Der tiefe Fall des TSV 1860 Rosenheim: Deshalb hört jetzt auch noch der Trainer auf
Abgestiegen aus der Regionalliga Bayern, aktuell abgeschlagener Tabellenletzter in der Fußball-Bayernliga und jetzt steht die Mannschaft des TSV 1860 Rosenheim auch noch ohne Trainer da. Schlimmer geht‘s nimmer.
Rosenheim – Die Wirrungen im Rosenheimer Fußball nehmen kein Ende. Nächster Akt: Trainer Klaus Seidel ist vor dem Heimspiel am Samstag gegen den FC Deisenhofen (Beginn 14 Uhr) beim Bayernliga-Schlusslicht TSV 1860 Rosenheim zurückgetreten. Der 57-Jährige war nur etwas mehr als zwei Monate im Amt.
Seidel war Ende August an die Jahnstraße zurückgekehrt, wo er einst den TSV 1860 von der Bayernliga in die Regionalliga geführt hatte. Nun sollte er die Sechziger vor dem freien Fall bewahren. In den neun Begegnungen unter seiner Regie holte die Mannschaft allerdings nur vier Punkte, zuletzt setzte es vier Niederlagen am Stück. „Es ist aufwärts gegangen“, betont der scheidende Trainer, „leider haben wir diese Entwicklung nicht mit Punkten untermauern können“.
Die Gründe für seinen Rücktritt drei Spieltage vor der Winterpause erklärt der 57-Jährige mit „der mangelhaften Kommunikation und den Abläufen in den letzten Wochen“. Mit der Mannschaft habe sein Abschied nichts zu tun, so der frühere Junioren-Nationalspieler. Er habe zwar eine andere sportliche Einschätzung als die Vereinsführung gehabt, „aber ich glaube an die Mannschaft. Sie hat überwiegend einen guten Charakter und hat gezeigt, dass sie vorwärts kommen will.“ Deshalb falle ihm der Abschied auch schwer, zumal er daran glaubt, „dass sich eine Mannschaft bilden kann, die für 1860 Rosenheim spielt und kämpft und den Klassenerhalt schaffen kann“.
16 Zähler Rückstand zum rettenden Ufer
Aktuell beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer schon ganze 16 Zähler, allerdings ist der Relegationsrang nur einen Punkt entfernt. „Ich hätte mir schon zugetraut, den Klassenerhalt zu schaffen“, sagt Seidel.
Er hatte Ende August die Nachfolge von Florian Heller angetreten. Unter Ex-Profi Heller hatten die Rosenheimer das erste Punktspiel gegen Gundelfingen mit 1:0 gewonnen und die folgenden sieben Begegnungen allesamt verloren. Für eine Partie – das 3:5 gegen Nördlingen – hatte dann Co-Trainer Michael Wallner interimistisch übernommen, ehe Seidel kam.
Erstes Spiel gleich gewonnen
„Ich freue mich, wieder hier zu sein und auf die bevorstehenden Aufgaben“, meinte Seidel bei seiner Präsentation. Das erste Spiel unter seiner Regie gewannen die Sechziger dann auch gleich mit 2:1 in Ismaning – es sollte der einzige Erfolg bleiben. Danach gab es sieben Niederlagen und das 0:0-Unentschieden in Hallbergmoos, dem aktuell schärfsten Konkurrenten im Kampf gegen den Direktabstieg.
„Klaus kennt den Verein bereits bestens und ist ein absoluter Fachmann“, meinte Sportlicher Leiter Hans Kroneck bei Seidels Rückkehr. Weil der Verein wohl nicht mehr so war, wie ihn der Trainer gekannt hatte, hat Seidel nun aber die Reißleine gezogen.
Aller Voraussicht wird nun wieder Michael Wallner übernehmen. Nach dem Deisenhofen-Heimspiel stehen für 1860 bis zum Winter noch das Auswärtsspiel in Kottern und die Partie gegen Garching auf dem Plan.
