Schon nach fünf Minuten in Front
Nach der frühen Führung versteckt – 1860 Rosenheim unterliegt in Landsberg mit 1:4 Toren
Beim Auswärtsspiel in Landsberg fand der TSV 1860 Rosenheim den perfekten Start in die Partie, aber nicht in die Frühjahrsrunde. Denn die Rosenheimer unterlagen trotz einem frühen Führungstreffer.
Landsberg – Die Diskrepanz zwischen Spielbeginn und –ende hätte größer nicht sein können. Nach Bojan Tanevs frühem Führungstor leuchtete der Hoffnungsschimmer nach einer erfolgsversprechenden Rückserie hell über der Spielerbank des TSV 1860 Rosenheim. Doch die Aufholjagd beim Schlusslicht der Fußball-Bayernliga Süd lässt noch auf sich warten. Nach dem Schlusspfiff und der 1:4 Niederlage beim TSV Landsberg hatte sich längst Ernüchterung breit gemacht. Zudem punkteten die unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf.
Auch Gierzinger wurde ruhiger
Auch der neue Trainer Robert Gierzinger konnte sich der Entwicklung nicht entziehen. Coachte er im ersten Abschnitt noch engagiert, wurde es hintenraus merklich ruhiger. Gierzinger schöpfte sein Wechselkontingent aus und schluckte den unvermeidlichen Spielausgang ohne viele Worte runter. „Schade, dass wir uns nach dem 1:0 versteckt haben“, resümierte der 36-Jährige.
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In der Tat wussten die Rosenheimer mit ihrem frühen Glück wenig anzufangen. Tanev traf mit einem präzisen Flachschuss in die lange Torecke, nachdem Sebastian Löser einen Befreiungschlag von Albin Kransic an der Seitenlinie trotz physischen Widerstands toll behauptet hatte. „Diese Situation kennt die Mannschaft nicht so“, gab Gierzinger zu bedenken. Plötzlich musste sie mit einem Vorsprung umgehen. Das klappte nicht wirklich optimal. Seine Elf habe es versäumt „vorne mutig zu attackieren“.
Statdessen ließen die Sechzger den ehemaligen Sechziger in Spiel kommen. Sascha Mölders, einst Fanliebling beim TSV 1860 München, wirkte maßgeblich an der raschen Wende mit. Und dazu brauchte es nicht mal viel. Einen Flugball von Alexander Benede legte Mölders aus halbrechter Position neben dem langen Torpfosten zum Gleichstand ab. Die Rosenheimer Hintermannschaft fiel dabei durch ungerechtfertige Abseits-Reklamationen, aber auch durch mangelnde Kommunikation untereinander auf.
Mölders machte ordentlich Betrieb
Dann packte Mölders das Repertoire eines alten Fuchses aus, versuchte es mit einem Heber von der Mittellinie. Er sah, dass David Daroczi einen Hauch zu weit vor seinem Kasten stand. Zum Glück für den Schlussmann landete der Ball auf dem Tornetz. Viel Zeit zum Durchschnaufen blieb nicht. Wieder war es ein weiter Ball aus der Landsberger Hälfte, der das Unheil einläutete. Mölders fasste den Ball mit der Brust ab, schloss mit dem Außenrist ab. Daroczi konnte noch abwehren, doch Timo Spennesberger war mitgeeilt, staubte problemlos ab.
Weil sich die Gäste viel zu weit zurückzogen, deswegen rund um die Mittellinie keinerlei Druck auf den Gegener ausübten, war es für die ambitionierten Lechstädter ein Leichtes, sich immer wieder gefährlich in Szene zu setzen. „Die Gegentore sind zu leicht gefallen“, monierte Gierzinger. Doch es kam noch schlimmer: Bei einem ihrer wenigen Gegenstöße hatten die Rosenheimer etwas Pech beim Abschluss. Mit dem Halbzeitpfiff aber liefen sie nach eigenem Offensiv-Freistoß von der Seite in den fatalen Konter. Andrew Barsalona packte beim Versuch des taktischen Fouls nicht entschlossen genug zu, Nico Helmbrecht schickte den Ball in die Tiefe, wo Steffen Krautschneider an Daroczi vorbei vollstreckte.
Endgültiger Knackpunkt im zweiten Abschnitt war ein nicht gegebener Elfer nach einem Einsteigen von Matej Rados gegen Tanev. „Natürlich schade – den Kontakt hat man bis draueßn gehört“, bedauert Gierzinger. Fast im Gegenzug entschied Manuel Detmar mit einer Direktabnahme aus 18 Metern die Partie zugunsten des TSV Landsberg.
1860 Rosenheim: Daroczi - Krasnik, Wallner, Mösl, Kasumovic (ab 55. Nkunga) - Barsalona (ab 55. Polotzek), Merdan (ab 86. Markulin), Polat, Gratt, Löser (ab 74. Mustafic) - Tanev.
Tore: 0:1 (5.) Tanev, 1:1 (11.) Mölders 2:1 (27.) Spennesberger, 3:1 (45 + 1) Krautschneider 4:1 (60.) Detmar.
Schiedsrichter: Lothar Ostheimer. –Zuschauer: 390.
