Er kann Abstiegskampf
Bayernligist 1860 Rosenheim hat einen neuen Coach: Er hat die Sechziger schon trainiert
Die Niederlagenserie des TSV 1860 Rosenheim in den letzten Wochen wollte nicht enden. Nach der Trennung von Florian Heller versuchte sich Co-Trainer Michael Wallner, doch jetzt steht der neue Coach fest.
Rosenheim ‒ Die Informationen der OVB-Heimatzeitungen haben sich bestätigt: Der neue Trainer des Fußball-Bayernligisten 1860 Rosenheim steht fest. Dabei handelt es sich um einen alten Bekannten: Der 56-jährige Klaus Seidel, der mit den Sechzigern in der Saison 2015/2016 aus der Bayernliga in die Regionalliga aufgestiegen ist, wird ab sofort den in einer tiefen Krise steckenden Rosenheimer Traditionsverein übernehmen. „Den Vertrag unterschreibt Klaus Seidel am Montag vor der ersten Trainingseinheit“, erklärte Hans Kroneck, der als kommissarischer Abteilungsleiter die Verhandlungen mit Seidel führte.
Nach dem Spiel gegen Samerberg die Spieler informiert
Seidel, der den A-Klassisten SV Höslwang trainierte mit dem er aufgestiegen ist, war zuletzt schon mehrfach im Jahnstadion als Zuschauer. Seidel wird bereits das Training am Montagabend leiten. Alexander Politz, 1. Abteilungsleiter des SV Höslwang, hat am Montagnachmittag bestätigt, dass Klaus Seidel am Sonntag nach dem Heimspiel gegen Samerberg (1:1) der Mannschaft mitgeteilt hat, dass das sein letztes Spiel als Coach des SV Höslwang war.
Von 1860 Rosenheim enttäuscht
„Klaus hat die letzten Tage ganz offen mit uns über die Situation gesprochen. Da gibt es auch überhaupt keinen Ärger zwischen ihm und uns. Es war klar abgesprochen, dass wenn etwas kommt und er das machen will, wir eine Lösung finden“, sagt Alexander Politz, der allerdings von 1860 Rosenheim enttäuscht ist: „Da kam nie eine Information, dass man mit Klaus Seidel verhandelt und man ihn ans Trainer haben will. Da hätte ein Anruf genügt“. Jetzt sind die Höslwanger auf Trainersuche, was laut Politz nicht einfach wird, „den richtigen Coach zu finden“.
Achillessehne gerissen ‒ deshalb war Kroneck nicht im Stadion
Klare Aussagen gab es von Hans Kroneck zu zwei Themen. „Warum ich am Samstag nicht im Stadion war, hat einen einfachen Grund. Ich habe mir vor Kurzem die Achillessehne gerissen, darf nicht Auto fahren und haben deshalb alle wichtigen Leute im Verein informiert, dass sich nicht kommen kann und das Spiel zu Hause in Amerang am Liveticker verfolge.,“ erklärte Kroneck sein Fehlen am Samstag. Um Spekulationen zu beenden sagte Kroneck: „Ich bin momentan kommissarischer Abteilungsleiter und werde auch bei der nächsten Wahl zum Abteilungsleiter kandidieren. Einen Rücktritt von Hans Kroneck bei 1860 Rosenheim wird es nicht geben. Fakt ist, dass es eine Umorientierung vom Sportlichen Leiter zum Abteilungsleiter geben wird.“
Fest steht, dass sich bei den Sechzigern eine Gruppe gefunden hat, die bei den Fußballern das Ruder übernehmen und den Traditionsverein aus den Niederungen der Bayernliga holen will. Auch dafür ist Klaus Seidel der richtige Mann. Er hat schon mehrfach bewiesen, dass er Abstiegskampf kann. Auch zu diesem Thema äußerte sich Hans Kroneck: „Jeder der mitmachen will, 1860 Rosenheim zu helfen ist gerne willkommen. Allerdings hat sich bei mir noch niemand gemeldet.“

