Blamage zum Auftakt
„Es geht schon wieder los“: Neue Saison und neue Liga – aber altes 1860 Rosenheim
Der TSV 1860 Rosenheim hat einen ersten größeren Dämpfer einstecken müssen. Zum Saisonstart in der Landesliga reisten die Rosenheimer nach München, traten die Heimreise aber mit einer Blamage im Gepäck an.
München – Roland Kaiser hat im Rahmen des Rosenheimer Sommerfestivals 10000 Fans begeistert. Die Bühne des Schlager-Urgesteins im Mangfallpark war nicht so weit weg von der Heimstätte des TSV 1860 Rosenheim. Und es scheint so, als hätte sich bei den Sechziger-Fußballern ein Text aus dem kaiserschen Liedgut besonders eingeprägt, wie das 0:4 beim TSV Grünwald zum Auftakt der neuen Saison in der Fußball-Landesliga beweist.
Fehlende Reife bei den Sechzigern
„Ich glaub, es geht schon wieder los“, hatte Kaiser angestimmt. Bei den Rosenheimern geht es insofern schon wieder los, als dass man gleich wieder im Tabellenkeller steht. Dort, wo man die meiste Zeit der abgelaufenen Spielzeit in der Bayernliga stand, und zumeist auch in der vorletzten Saison in der Regionalliga.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein“, trällerte Kaiser ins Mikrofon – das dürfte sich auch der neue 1860-Coach Wolfgang Schellenberg desöfteren gedacht haben. Und zwar schon in der ersten Hälfte, als die Grünwalder durch eine Einzelaktion von Daniel Halbich in Führung lagen, obgleich auch die Rosenheimer ihre Gelegenheiten hatten. „Das war auch kein 0:4-Spiel“, lautete deshalb auch Schellenbergs Meinung. Er musste aber auch zugeben, dass die Niederlage schon aufgrund „fehlender Reife“ entstanden sei. Dem 71-jährigen Kaiser konnte man so etwas nicht vorwerfen...
Zusammenbruch nach dem 0:2
„Dass man so total den Halt verliert“, textete das Schlager-Urgestein weiter. Das trifft komplett auf die Sechziger-Truppe zu. „Nach dem 0:2 ist alles zusammengebrochen“, stellte Schellenberg fest. Zwei weitere Male traf Halbich, einmal sei das 1860-Verhalten „schlicht und einfach naiv“ gewesen, einmal erlief er einen Rückpass von Malik Salkic und traf. Tor Nummer vier, ein direkt verwandelter Freistoß, war nicht mehr relevant. Schellenberg ärgerte die zweite Hälfte maßlos. „Es gibt überhaupt keinen Grund, am ersten Spieltag nach 45 Minuten die Nerven zu verlieren.“ Gleiches gilt auch für Verteidiger Salkic, der seinen Gegenspieler beleidigte und Rot sah. Nicht zum ersten Mal in den letzten Monaten. Kaisers Liedzeilen könnte man auch direkt auf ihn auslegen.
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TSV 1860 Rosenheim: Daroczi, Martens, Salkic, Pichler, Mayerl (79. Khong-In), Merdan, Gratt, Cosentino (46. Fischer), Markulin (46. Demolli), Muhameti (61. Lang), Jolic (74. Krasnic).
Schiedsrichter: Büchner (FC Mariakirchen).
Zuschauer: 100.
Tore: 1:0 Halbich (24.), 2:0 Halbich (48.), 3:0 Halbich (69.), 4:0 Rojek (79.).
Besonderheit: Rote Karte für Salkic wegen Beleidigung des Gegenspielers (74.).
tn