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Niederlage „ist in der Luft gelegen“

Abstiegs-Entscheidung vertagt: 1860 Rosenheim verspielt ein 3:0 und muss weiter zittern

Der starke 1860-Tormann David Daroczi lenkt den Ball an die Querlatte.
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Der starke 1860-Tormann David Daroczi lenkt den Ball an die Querlatte.

Die Saison des TSV 1860 Rosenheim ist weiterhin nichts für schwache Nerven. Im vermeintlichen Abstiegs-Endspiel gegen Hallbergmoos sah es lange nach einer Entscheidung im Abstiegskampf aus, doch daraus wurde nichts.

Rosenheim – Drucksituationen sei er gewöhnt, hatte Robert Gierzinger, Trainer des Fußball-Bayernligisten TSV 1860 Rosenheim, vor dem Abstiegs-Endspiel am viertletzten Spieltag gegen den VfB Hallbergmoos-Goldach erklärt. In den Schlussminuten der Partie dürfte bei ihm allerdings Ausnahmezustand geherrscht haben. Schließlich hatten seine Mannen bei Halbzeit noch mit 3:0 geführt und drohten dann, die Partie doch noch zu verlieren. Nach einer hektischen Schlussviertelstunde endete das Duell zwischen dem Vorletzten und dem Schlusslicht 3:3 und Gierzinger blieb das Fazit: „Die Lage bleibt gleich, wir haben weiter ein Zwei-Punkte-Polster.“

Torjäger Tanev trifft doppelt

Nach 45 Minuten sah es so aus, als sollten die Sechziger einen großen Schritt in Richtung Relegation unternehmen und die Gäste in den Direktabstieg stoßen. Weil Denis Polat früh traf – ein Tor des Willens, da im zweiten Nachschuss – und Goalgetter Bojan Tanev einmal abstaubte und einmal per feiner Einzelleistung erfolgreich war, lagen die Hausherren mit 3:0 vorne. „Die erste Halbzeit war genau das, was wir wollten“, meinte Gierzinger, „wir hatten das Spiel in der Hand, gute Chancen gehabt und waren vor dem Tor konsequent“. Der Ruhepuls? „War schwer in Ordnung“, so der Trainer – auch wenn 1860-Tormann David Daroczi schon einen Alleingang abwehren musste.

Rosenheim fehlen die Leader

Gierzinger war aber schon in Hab-Acht-Stellung, denn: „Wir wussten von deren Stärke, dass sie zurückkommen können. Deshalb haben wir auch gewarnt und gesagt, es geht bei 0:0 weiter.“ Dass sein Team in der zweiten Halbzeit aber komplett untergeht, war allerdings auch nicht in seinen Vorstellungen. Bis zur Schlussviertelstunde hatten die Gäste den Anschluss mit zwei Treffern hergestellt. Dass Tormann Daroczi bis dahin schon zwei weitere Gegentreffer mit Klasse-Paraden verhinderte, kam noch erschwerend hinzu. „Unser Keeper hat uns vor einer Niederlage bewahrt – die ist in der Luft gelegen“, lobte Gierzinger. Erschreckend war aber der Leistungsabfall – sowohl körperlich als auch mental. „Kaum kriegst du einen Tiefschlag, dann ändert sich bei uns alles. Jeder schaltet ab und das Selbstvertrauen ist weg“, musste der 1860-Trainer feststellen.

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Sein Team war auf einmal nur mehr Beifahrer, kam nicht mehr in die Zweikämpfe und hatte den entscheidenden Raum zwischen eigenen Strafraum und Mittellinie fast vollständig aufgegeben. Hallbergmoos kam deshalb viel zu einfach vors Rosenheimer Gehäuse. „Es fehlten die Kommandos. Wer nimmt das Spiel in die Hand, wer führt die Truppe?“, fragte sich Gierzinger. Und lieferte dann fast schon die Antwort: „Wir sind dann mit unserer jungen Truppe noch sehr grün hinter den Ohren.“ Es fehlen erfahrene Achsenspieler, an denen sich die eifrigen Youngster aufrichten können. Eine zusätzliche Erklärung: Während Hallbergmoos mit voller Kapelle auch mit Einwechslungen Impulse setzen konnte, ist der Sechziger-Kader sehr dünn und einige Akteure sind nach Verletzungspausen noch nicht im Vollbesitz der Kräfte.

Harakiri in der Schlussphase

Die Schlussphase trieb dann nicht nur den Puls des 1860-Coaches in die Höhe. Zunächst fiel der 3:3-Ausgleich, danach wurde es richtig turbulent. „Es war ein total wildes Spiel, jeder hatte Großchancen. Jeder wollte auf Sieg gehen, das war teilweise total Harakiri.“ Und so war erneut Daroczi im Mittelpunkt, der zweimal herausragend rettete. Auf der anderen Seite stand Tanev bei einem der seltenen Entlastungsangriffe nach einem langen Ball frei vorm Torwart, sein Heber ging über den Hallbergmoos-Keeper, landete dann aber an der Querlatte. Nach fünf Minuten Nachspielzeit blieb es beim 3:3, die Entscheidung in der Abstiegsfrage ist zunächst vertagt. Und Gierzinger musste den Puls wieder runterfahren. „Ich habe mit meiner Frau und den vier Mädels fünf Frauen daheim, die schaffen es immer wieder, dass sie mich runterbringen“, erklärte er nach dem Spiel – und wirkte da schon wieder ganz bei sich.

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TSV 1860 Rosenheim: Daroczi, Krasnic, Merdan, Mösl, Jesse (ab 85. Hetemi), Cosentino, Polat, Gratt (ab 65. Markulin), Mustafic (ab 76. Hodzic), Tanev, Löser.

Schiedsrichter: Dorfner (SV Falkenfels).

Zuschauer: 240.

Tore: 1:0 Polat (4.), 2:0 Tanev (36.), 3:0 Tanev (45.), 3:1 Krause (60.), 3:2 Werner (78.), 3:3 Monthe (87.).

Die frühe Führung für 1860 Rosenheim: Der Ball ist im Netz, der Torwart hat das Nachsehen und Torschütze Denis Polat dreht jubelnd ab.

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