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„Das geht dich nichts an, du Penner“

Nach Spielabbruch beim Derby im Surberg: Jetzt erhebt Traunstein schwere Anschuldigungen

Geschlossen wie eine Einheit: Die DJK Traunstein-Spieler, zuletzt in Surberg im Mittelpunkt hitziger Diskussionen.
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Geschlossen wie eine Einheit: Die DJK Traunstein-Spieler, zuletzt in Surberg im Mittelpunkt hitziger Diskussionen.

Ein Elfmeter in der Nachspielzeit, Spieler laufen vom Platz und ein „Penner“-Ruf zuvor – das Derby zwischen dem SV Surberg und der DJK Traunstein in der Fußball-A-Klasse 6 endete mit einem Spielabbruch und jede Menge Vorwürfen.

Surberg/Traunstein – Ein heißes Derby, 200 Zuschauer am Spielfeldrand, Spannung bis in die Nachspielzeit – und dann der große Knall: Das Duell in der Fußball-A-Klasse 6 zwischen dem SV Surberg und der DJK Traunstein endete mit einem Spielabbruch. Was nach einem normalen Samstagnachmittag (13. September) im Amateurfußball klang, wurde zur Provinzposse mit ernstem Nachspiel. In der 95. Minute beim Stand von 1:1 entschied Schiedsrichter Artan Zekjiri auf Strafstoß für Surberg. Für die Traunsteiner zu viel: Der Trainerstab winkte seine Spieler vom Feld, die Partie wurde abgebrochen (beinschuss.de berichtete). Schon das war ein bemerkenswerter Vorgang, doch die Ereignisse davor und danach lassen das Ganze noch brisanter erscheinen.

Traunstein mit Anschuldigungen nach Spielabbruch im Surberg-Derby

Die Abteilungsleitung der DJK Traunstein, um Jakob Schmaus und Sebastian Eckert, veröffentlichte am Montag (15. September) eine ausführliche Stellungnahme auf ihrer Vereins-Homepage – und die hat es in sich. Dort heißt es, der Schiedsrichter hege „schon seit längerem Groll gegenüber der DJK Traunstein“. Bereits bei der Spielvorbereitung habe er „das Auftreten als schwierig“ gestaltet, etwa indem er einem Spieler das Mitwirken verweigern wollte. Im Verlauf der Partie, so die Darstellung der DJK, sei es fast durchgehend zu „tendenziösen Entscheidungen“ gegen die Traunsteiner gekommen. Auch eine Kommunikation sei praktisch unmöglich gewesen: Schon in der 10. Minute habe der Trainer nach einem vermeintlichen Foul nur „Foul!“ gerufen – und prompt Gelb gesehen. Danach habe es zwischen Bank und Schiedsrichter kaum noch Austausch gegeben.

Besonders heikel: Laut DJK soll der Unparteiische in Richtung eines Zuschauers „das geht dich nichts an, du Penner“ gesagt haben. Dazu ein Kommentar „in einer unbekannten Sprache“. Auf dem Platz wiederum sei der Eindruck entstanden, dass der Schiedsrichter bewusst Einfluss auf das Spiel nehmen wollte. Sportlich verlief die Partie zunächst unspektakulär: Ein 40-Meter-Knaller von Umut Yerli brachte Traunstein in Führung (62.), Surberg glich später durch Markus Lamminger (75.) aus – angeblich aus Abseitsposition, wie einige Zuschauer meinten. Doch der Ausgleich wurde sportlich hingenommen. Erst in der Nachspielzeit eskalierte die Lage. Ein Befreiungsschlag, ein Sturz im Strafraum – und der Elfmeterpfiff.

Die DJK erklärt, man habe die Spieler sofort vom Schiedsrichter weggezogen, um eine Eskalation zu verhindern. Der Elfmeter wurde nie ausgeführt, stattdessen beendete Zekjiri die Partie. Danach verschwand er in die Kabine – ebenso wie die gesamte DJK. Interessant: Die Traunsteiner betonen ausdrücklich, dass es zwischen den Mannschaften nie zu einem Konflikt gekommen sei. Surberg habe sich „absolut korrekt verhalten“. Auch beim anschließenden Duell der zweiten Mannschaften sei alles friedlich geblieben. Lediglich ein Zuschauer sei des Platzes verwiesen worden.

SV Surberg gegen DJK Traunstein: Fußball-Derby endet mit Spielabbruch

Das alles klingt nach einer klassischen „Aussage gegen Aussage“-Situation. Doch es gibt einen entscheidenden Punkt: Johann Wichtlhuber, Gruppenschiedsrichterobmann der Ruperti-Gruppe, bestätigte gegenüber beinschuss.de, dass Zekjiri künftig keine Spiele mehr der DJK Traunstein pfeifen werde. Er selbst sei über mögliche Unstimmigkeiten im Vorfeld nicht informiert worden – hätte sich das aber ausdrücklich gewünscht.

Für den Moment bleibt offen, wie die Partie gewertet wird. Das Sportgericht wird entscheiden müssen, ob Surberg der Sieg zugesprochen wird oder ob die Begegnung wiederholt wird. Sicher ist nur: Dieses Derby wird noch lange Gesprächsthema bleiben. Und während die DJK Traunstein in ihrer Stellungnahme betont, es gehe „nicht darum, eine positive Spielwertung zu erreichen“, sondern um Respekt und Fairness, dürfte die Causa noch für ordentlich Gesprächsstoff sorgen. Denn selten zeigt sich im Amateurfußball so deutlich, wie schnell ein eigentlich normales Spiel zum Pulverfass werden kann – und wie sehr am Ende alle Seiten darunter leiden. (mck)

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