Kurze, knackige Tour im Herzen Tirols
Die Hohe Salve: Atemberaubendes Panorama zwischen Inn- und Brixental
Hopfgarten im Brixental – Jeden Freitag lest Ihr hier unseren Wander-Tipp. Dieses Mal geht es vom Berggasthof Tenn auf die Hohe Salve.
Die Wanderung im Überblick
- Berg/Gipfel: Hohe Salve, 1.828 Meter, Kitzbüheler Alpen
- Ziel: Gipfel
- Höhenmeter der Wanderung: Circa 700 Höhenmeter
- Ausgangspunkt: Berggasthof Tenn, Innersalvenberg 30, 6361 Salvenberg, Österreich (kostenlos, solange die Wirtschaft geschlossen ist, ansonsten freuen sich die Besitzer über einen kleinen Obulus oder eine Einkehr).
- Gehzeit: Insgesamt drei bis vier Stunden Gesamtaufwand
- Schwierigkeit: konditionell einfach, technisch einfach bis mittelschwer, orientierungstechnisch einfach bis mittelschwer
- Einkehrmöglichkeiten: zum Beispiel Berggasthof Tenn (am Ausgangspunkt); Alpengasthof Rigi, 1.532 Meter; Gipfelalm Hohe Salve (auf dem Gipfel)
- Benötigte Ausrüstung / Kenntnisse: Festes Schuhwerk, gegebenenfalls Wanderstöcke, ein wenig Orientierungsvermögen, Trittsicherheit
Normalerweise herrscht auf der “Rigi Tirols”, wie die kegelförmige und kahle Hohe Salve auch genannt wird, viel Betrieb: Etliche Seilbahnen, Schlepp- und Sessellifte bringen den Bergfreund, der keine Mühen eingehen will, komfortabel bis direkt auf den Gipfel. Wer es ruhiger möchte, der sollte außerhalb der Betriebszeiten (die Bergbahn fährt heuer von 18.5. bis 26.10. täglich von 8.45 bis 17 Uhr) raufgehen. Gut zwei Stunden geht man vom Berggasthof Tenn bis zum Gipfel hinauf. Oben angekommen wird man mit einer fantastischen Aussicht belohnt, die man unter Umständen mit niemandem teilen muss. Auf geht’s auf eine kurze und knackige Bergtour im Herzen Tirols!
Drei Gründe, warum sich die Wanderung lohnt
Aussicht: Dadurch, dass keine höheren Berge um die Hohe Salve rum aufragen, ist der Blick frei auf die ganz Großen: Die Hohen Tauern und die Zillertaler Alpen im Süden, das Karwendel im Westen und der Wilde Kaiser im Norden.
Ruhe und Einsamkeit: Unter der Voraussetzung, dass man eben nicht zu Zeiten des Seilbahnbetriebs unterwegs ist, hat man den Berg weitestgehend für sich alleine.
Eine Tour für (fast) alle: Technisch unschwierig, dazu konditionell äußerst machbar: Auf die Hohe Salve schafft es jeder, der ein bisschen Ambition mitbringt.
Vom Berggasthof Tenn auf die Hohe Salve




Los geht’s!
Startpunkt unserer Tour ist der kleine Parkplatz am Tennwirt, den wir über eine schmale und steile Straße von Hopfgarten aus erreichen können. Dort angekommen und ausgerüstet, marschieren wir erst einmal ein paar Meter in Richtung Seilbahnstation, ehe wir scharf nach rechts abbiegen. Nun steilt es merklich an. Wir folgen der Straße so lange, bis wir nach zehn bis 15 Minuten nach links auf einen schmaleren Steig abbiegen. Jetzt wird es nochmal ein wenig steiler. Wir folgen dem Steig in den Wald hinauf; je nachdem, wann im Jahr wir hinauf gehen, müssen wir die eine oder andere Viehsperre durchqueren. 20 bis 30 Minuten später schlüpfen wir aus dem Wald raus und gelangen an eine Weggabelung: Dort biegen wir weder nach links, noch nach rechts ab, sondern peilen den Sessellift an. An dessen Trasse entlang geht es über immer wegloseres Gelände hinauf zu unserem nächsten Etappenziel: Dem bereits auf 1.532 Meter hoch gelegenen Alpengasthof Rigi. Knapp 300 Höhenmeter sind es nun noch zum Gipfel!
Nun haben wir die Wahl zwischen folgenden Optionen: Entweder rasten wir oder kehren im Gasthof ein und genießen dabei das Panorama, das sich bereits jetzt schon ergibt, oder wir pfeifen darauf und marschieren weiter in Richtung Gipfel. Dafür nehmen wir Kurs auf eine Bergwachthütte, an der wir nach rechts abbiegen und kurz darauf wieder in den Wald eintauchen. Auf diesem Wegstück geht es nur leicht bergauf, teilweise sogar wieder leicht bergab, sodass diese Passage unterm Strich wenig strapaziös ist. Lediglich einmal müssen wir aufpassen, an der nächsten Weggabelung nicht aus Versehen wieder in Richtung Tal abzusteigen, doch zum Glück ist hier ein Wegweiser aufgestellt, der ein Verlaufen erschwert. 20 bis 30 Minuten nach der Bergwachthütte verlassen wir den Wald wieder. Nachdem wir eine weitere Viehsperre überwunden haben, wird ein erster Blick auf die bebaute Gipfelregion frei.
An einer Bergstation biegen wir noch einmal nach links ab: Nun geht es die letzten Höhenmeter auf einem deutlich schmaleren und steileren Steig nach oben. Meter für Meter geht es nach oben, der Gipfel mit seiner Kirche kommt näher und näher...und die Aussicht wird größer und größer! Der Blick beschränkt sich schon längst nicht mehr auf die Kitzbüheler Alpen, sondern erweitert sich auf die Loferer Steinberge, die Berchtesgadener Alpen und die Hohen Tauern. Die letzten Meter werden immer holpriger, denn vergangene Unwetter haben den Weg arg in Mitleidenschaft gezogen. Treppen, die uns eigentlich beim Aufstieg helfen sollten, wurden unterspült und liegen nun mehr oder weniger kreuz und quer. Doch nicht mehr lange, dann ist es endlich geschafft. Berg Heil!
Abstieg wie Aufstieg, oder wir nehmen die Route über den grasigen Westgrat. Hierbei müssen wir allerdings beachten, dass wir nicht immer dem Weg folgen können, sondern uns große Zäune hier und da zu einem Querfeldeinmarsch nötigen.

