Mittelschwere Bergtour von Aschau auf die Kampenwand
Der Klassiker im Chiemgau: Die Kampenwand
Sie thront hoch über der Gipfelkette und ist dank ihres großen Gipfelkreuzes immer deutlich zu erkennen: die Kampenwand. Mit ihrer markanten Erscheinung ein Must-Do im Chiemgau!
Die Wanderung im Überblick:
- Berg: Kampenwand
- Ziel: Das höchste Kreuz der Bayerischen Alpen, dem „Chiemgau-Kreuz“
- Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Kampenwandbahn in Aschau
- Gehzeit gesamt: circa 6 - 7 Stunden
- Schwierigkeit: mittel (ganz oben schwer: erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit)
- Höhenmeter: 1.100 hm
- Einkehrmöglichkeit: auf dem Weg bieten zahlreiche Almen einen Einkehrschwung: Gorialm, Möslarnalm und mein persönlicher Liebling die Steinlingalm
„I gangat gern auf d’Kampenwand, wann i mit meiner Wamp’n kannt“, dieser Spruch ist allseits bekannt. Noch bekannter ist der Anblick des Gipfelkreuzes der Kampenwand: Das Größte der Bayerischen Alpen war einst ein Holzkreuz, das von einem Blitzschlag zerstört wurde. Seit 1951 ist das 12 Meter hohe Kreuz der Zielpunkt für viele Besucher aus der Region oder Urlaubern.
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Das eiserne Bergkreuz „Chiemgau-Kreuz“ auf dem markanten Felskamm lockt Outdoorfans aus den Bereichen Wandern, Klettern, Mountainbiken oder Gleitschirmfliegen. Im Winter herrscht hier reger Skibetrieb – aber wir sind hier bei den Wandertipps und verdienen uns die 850 Höhenmeter, von Aschau aus kommend, zu Fuß.
Viele Wege führen hoch auf die Kampenwand. Nicht nur zu Fuß, sondern auch mit dem (E-)Mountainbike oder mit der Seilbahn zu erreichen, herrscht in der Hochsaison viel Verkehr auf der Kampenwand. Der heutige Start ist von Hohenaschau, unterhalb des Schlosses Hohenaschau, vom Wanderparkplatz der Kampenwandbahn.
Vorbei an ein paar Häusern führt eine Straße rauf Richtung Wald und langsam weiter auf den Forstweg. Hoch geht es heute über den Reitweg, der bereits seit den 1870er Jahren besteht. Dieser bietet eine leichte, konstante Steigung und führt zudem über einen kleinen Bachlauf bis zu einer Abzweigung. Hier geht es links weiter über den Reitweg und rechts über den Ziehweg. Um die Tour etwas abwechslungsreicher zu gestalten, führt der heutige Wander-Tipp rauf auf dem Gamssteig und runter über den Reitweg.
Also am Schild rechts abbiegen und nach einem kurzen Stück mit breitem Forstweg führt eine scharfe Linkskurve weiter hinauf - hindurch zwischen einer kurzen Passage mit Felsen. Nach der Gießstiegwand quert man kurz die Skipiste und steigt noch etwas weiter hoch über einen schmalen Steig, bis man die Zufahrtstraße der Almen erreicht. Hier bietet sich das erste Mal der Blick auf unser Ziel: den Kamm der Kampenwand.
Weiter hoch auf der Straße (oder über die Abkürzung mit einem steileren Bergsteig) ist schon die erste Alm zu sehen: die Gorialm. Eine urige, kleine Alm mit tollem Ausblick für einen Zwischenstopp. Von dort aus folgen wir dem gut ausgebauten Weg immer weiter hoch zur Steinlingalm. Dabei kommt es zu einigen Rechts-Links-Kurven, wo der Weg von Hintergschwendt kreuzt, bis auch letztendlich der Pfad der Sonnenalm und der Kampenwandbahn kreuzt.
Ab hier muss man sich auf mehr Wanderer gefasst machen. Wir biegen nach einem Skilift links ein und erreichen die Steinlingalm mit einem atemberaubenden Panoramablick. Noch ein paar Schritte weiter – zur Kapelle – und der Blick erstreckt sich auch über den Chiemsee. Ab hier beginnt der als schwierig gekennzeichnete Weg rauf zum Gipfelkreuz.
Vorab sei zu sagen, dass man hier Stoßzeiten meiden sollte, denn sonst kommt es zum Stau auf den schmalen Passagen am Gipfel. Zudem sind die Steine, durch die vielen Wanderer, sehr speckig – hier ist definitiv Vorsicht geboten und richtiges Schuhwerk notwendig – auch, wenn man mit der Seilbahn abkürzt! Die etwas ausgesetzteren Stücke sind mit Drahtseilen gesichert und deswegen recht leicht machbar.
Weiter über viele Serpentinen geht es hoch zu den Felsen und anschließend zu den Felsblöcken, die mit roten Punkten markiert sind, damit man auf dem Weg bleibt. Hindurch durch Felsen, die tolle Ausblicke bieten, über Eisentritte, hin zur Schlüsselstelle, die dank Drahtseil auch gut für erfahrene Berggeh-Kids machbar ist. Nach einer Rechtskurve führt uns die Metallbrücke zum Gipfelkreuz auf 1.664 m.
Von hier aus erstreckt sich ein großartiger 360 Grad Blick in alle Richtungen – die perfekte Belohnung für den Anstieg, denn die Weitsicht ist den Weg absolut wert! Wir steigen wieder runter zur Steinlingalm und genießen eine urige Brotzeit. Danach geht es weiter runter und der Abstieg ist bis zur Abzweigung des Gamssteig derselbe wie rauf: vorbei an den Almen und rauf auf die Zufahrtsstraße.
An der Querung der Aufstiegsroute gehen wir noch etwas weiter bis wir links die scharfe Abzweigung zum Reitweg queren. Dieser bietet eine schöne Abwechslung zum Gamssteig, bis wir wieder an dem Schild angekommen sind, wo wir uns für den Ziehweg entschieden haben. Ab hier steigt man hinab über die bereits bekannte Route und erreicht den Parkplatz von Hohenaschau.
Die mittelschwere Wanderung eignet sich bis zur Steinlingalm für die ganze Familie. Bis hier lässt sich über den Ziehweg auch alles mit dem (E-)Mountainbike erreichen. Ab der Steinlingalm folgt der anspruchsvollere Part, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Erfahrene Berg-Kids meistern aber auch die Kraxelei zum Kreuz hinauf. Auch für Hundefreunde ist die Tour bestens geeignet.
Mehr zur Autorin
Unsere Wander-Expertin Lisa ist seit ihrer Kindheit viel in den Bergen unterwegs und hat neben den heimischen Gipfeln auch schon entfernte Berge in Südtirol, der Schweiz, im Mittelmeerraum und in den USA erklommen. Über ihre Touren berichtet sie in unseren Wander-Tipps und auf Instagram unter lisas_hikingadventures. Schaut einfach mal rein, es lohnt sich!










