Schnell, preiswert & umweltbewusst entkalken
Weg mit dem Kalk: Geräte retten und Strom sparen
Kalk ist ein lebenswichtiger Bestandteil unseres Trinkwassers. An Haushaltsgeräten hinterlässt er aber hässliche Ränder und bindet Schmutz und Bakterien. Kalkablagerungen können die Funktionsfähigkeit der Geräte beeinträchtigen und sie sogar zerstören. Lest hier, wie Ihr schnell, günstig und umweltbewusst entkalkt.
Kalk im Haushalt ist nicht nur unschön, weil er Fliesen, Duschwände und Armaturen mit einem weißlich grauen Schleier überzieht. Er kann Brauseköpfe, Dampfbügeleisen, Kaffeemaschine & Co. schachmatt setzen. „An Oberflächen, die heißem Wasser ausgesetzt sind, lagert sich Kalk besonders schnell ab“, sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW).
Je härter das Wasser ist, desto kalkhaltiger ist es auch. Und je heißer es ist, desto schneller geht der Verkalkungsprozess. Zum Problem wird das in manchen Haushaltsgeräten, die Wasser benötigen.
Regelmäßiges Entkalken spart Strom und Geld
Kalkablagerungen beeinträchtigen die Funktionsfähigkeit von Haushaltsgeräten, erhöhen den Stromverbrauch und können sie sogar zerstören. Beispiel Kaffeemaschine: In den Leitungen lagert sich nach und nach der Kalk ab und diese verstopfen.
Eine Folge: Die Maschine muss stärker heizen, um auf die notwendige Temperatur zur Kaffeezubereitung zu kommen. Der Stromverbrauch erhöht sich. Bereits Kalkbeläge von fünf Millimetern auf Heizstäben sorgen dafür, dass die Geräte 30 Prozent mehr Energie benötigen.
Noch schlimmer: Durch diese Belastung können sich Risse in den Leitungen und Rohren bilden und Wasser austreten. „Das ist besonders problematisch, wenn die Maschine unter Strom steht“, sagt Bernd Glassl.
Wie oft sollten Geräte entkalkt werden?
Die Häufigkeit der Reinigung hängt davon ab, wie intensiv Ihr das Gerät nutzt sowie von der jeweiligen Wasserhärte. Manche moderne Geräte erinnern selbst etwa mit Display-Anzeigen oder Warnleuchten an das Entkalken. Anderen kann man es ansehen oder gar hören, wenn die Kalkschicht dicker wird.
Wenn etwa bei Kaffee-Vollautomaten der Strahl unregelmäßig und langsamer als üblich aus der Maschine kommt, kann Kalk schuld sein, so Claudia Oberascher von der Initiative Hausgeräte+. Oder wenn das Gerät lauter als üblich geworden ist.
Aber so lange sollte man besser nicht warten, Oberascher rät zum regelmäßigen Entkalken. „Sonst wird die Kalkschicht mit der Zeit so stark, dass sie nur mit Mühe entfernt werden kann. Je dicker der Kalk, desto länger muss der Entkalker einwirken.“
Womit entkalke ich Haushaltsgeräte am besten?
Es wirkt jede Säure gegen Kalk - aber nicht jedes Mittel eignet sich für empfindliche Hausgeräte. So warnen manche Hersteller vor der Verwendung von Essig, da seine Säure Gummi- und Kunststoffteile des Gerätes angreifen und beschädigen kann.
Claudia Oberascher rät, die Bedienungsanleitung zu lesen und sich auch an die vom Hersteller empfohlene Dosierung der Mittel zu halten. „Vor allem bei hochwertigen Geräten ist das angebracht, denn diese Mittel sind auf die Geräte abgestimmt.“
An sich ist das Entkalken in einer Minute erledigt. Ihr habt dabei mehrere Möglichkeiten (am Beispiel Wasserkocher):
- Essigessenz: Die Säure in der Essigessenz löst den Kalk auf. Gebt etwa zwei Esslöffel Essigessenz zusammen mit einem Glas Wasser in den Kocher und schaltet ihn an. Wenn die Essig-Wasser-Mischung gekocht hat, lasst sie noch kurz nachwirken und spült den Wasserkocher anschließend mit klarem Wasser aus. Aber: Essig sollte man besser stark verdünnt anwenden, denn er ist aggressiv und kann Metallteile schädigen. Wird er mit heißem Wasser gemischt, riecht er außerdem sehr intensiv - die Dämpfe sollte man lieber nicht einatmen. Aber der Geruch verfliegt auch schnell wieder.
- Natron: Das Hausmittel kann Kalk ebenfalls auflösen. Einen gehäuften Esslöffel zusammen mit einem Glas Wasser im Gerät aufkochen lassen. Die Natron-Mischung könnt Ihr nach dem Aufkochen noch eine halbe Stunde einwirken lassen. Den Wasserkocher anschließend gut ausspülen.
- Zitronensäure: Sie wirkt ebenfalls gegen Kalk, braucht aber länger als Essig und Natron. Das liegt daran, dass Ihr Zitronensäure nicht aufkochen solltet. Füllt je nach Verkalkung zwei bis drei Esslöffel in den Wasserkocher. Gebt einen Liter Wasser hinzu, damit sich die Säure auflöst. Lasst das Ganze eine Stunde einwirken und spült den Kocher gründlich aus.
Quelle: Ökotest
Gut zu wissen: Ein verkalkter Wasserkocher verbraucht zwar unnötige Energie, gesundheitlich bedenklich ist der Kalk aber nicht. Allerdings sind starke Kalkablagerungen ein guter Nährboden für Keime. Regelmäßiges Entkalken beugt diesen vor.
Wichtig: Die Maschine nach der Reinigung immer gründlich ausspülen, damit keine Rückstände der Mittel zurückbleiben. Sonst schmecken Kaffee oder Tee leicht säuerlich.
Was ist mit Waschmaschine und Geschirrspüler?
Gute Nachrichten: Beide müssen in der Regel nicht extra entkalkt werden. Bei den Waschmaschinen übernehmen die Waschmittel die Arbeit. „Fast jedes Waschmittel enthält Enthärter“, sagt Reinigungsexperte Bernd Glassl. „Das Entkalken ist also ein permanenter Prozess bei jeder Wäsche.“
Aus diesem Grund sollte man auch die Dosierungsempfehlungen der Hersteller von Waschmitteln einhalten. Sie stehen auf den Verpackungen. „Die benötigte Menge an Waschmittel hängt von der jeweiligen Wasserhärte im Ort, der Textilmenge und dem Verschmutzungsgrad der Wäsche ab“, erklärt Glassl.
Die örtliche Wasserhärte lässt sich im Internet recherchieren beziehungsweise beim lokalen Wasserversorger erfragen. Härteres Wasser benötigt mehr Waschmittel, da dieses das Wasser etwas weicher macht. „Wird zusätzlich ein Entkalker verwendet, muss das Waschmittel - wie bei weichem Wasser - niedriger dosiert werden“, so Glassl.
Geschirrspüler haben eine integrierte Enthärtungsanlage, an der vor der Inbetriebnahme die lokale Wasserhärte eingestellt wird. Ein Spezialsalz, das man regelmäßig auffüllen muss, macht zu hartes Wasser weicher. Aber: Wer Multi-Tabs mit Entkalkungsfunktion verwendet, braucht in der Regel kein extra Regeneriersalz - „zumindest bis zu einer Wasserhärte von 21 Grad deutscher Härte (dH)“, sagt Geräteexpertin Claudia Oberascher.
as/dpa