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Schnell den Anbieter wechseln?

Strompreise sinken: Das müsst Ihr jetzt wissen

Ein grüner Stromstecker liegt auf einer Stromrechnung
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Es lohnt sich, etwas Zeit in die eigene Strom- bzw. Gasrechnung zu investieren. Ein Anbieterwechsel kann sich aktuell lohnen.

Die sinkenden Preise an den Energiebörsen machen sich mittlerweile auch bei den angebotenen Strom- und Gastarifen bemerkbar. Viele Verbraucher fragen sich, ob ein Anbieterwechsel sinnvoll ist. Wir verraten Euch, worauf bei entsprechenden Überlegungen und einem möglichen Wechsel zu achten ist.

Nachdem die Strompreise in Deutschland im 1. Quartal 2023 den Rekordwert von 46,9 Cent pro Kilowattstunde erreicht haben, befinden sie sich nun wieder im Abwärtstrend. Anfang September lag der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden bei 39,6 Cent pro kWh bei Bestandsverträgen. Für Neukunden kostet die Kilowattstunde derzeit durchschnittlich 30,4 Cent. Das geht aus einer Erhebung unter www.strom-report.com hervor.

Die günstigsten Energieversorger bieten laut Verbraucherzentrale sogar Strom für weniger als 30 Cent pro Kilowattstunde an. Dazu beigetragen haben die Strompreisbremse und sinkende Preise im Großhandel.

Bei anderen Versorgern werden sich die Tarife laut Verbraucherzentrale noch weiter verteuern. Es lohnt sich also, etwas Zeit in die eigene Strom- bzw. Gasrechnung zu investieren. Ein Wechsel kann sich lohnen!

Sinkflug bei Strompreisen - Wechsel lohnt sich

Die meisten Haushalte haben die Strompreisentwicklung der vergangenen 12 Monate zu spüren bekommen. Viele Verbraucher sind zum Grundversorger gewechselt, weil dieser zwischendurch niedrigere Preise angeboten hat. Doch mittlerweile bieten auch die alternativen Stromanbieter wieder günstige Tarife an. Laut Meldungen verschiedener Vergleichsportale lagen Ende Mai mehr als 88 Prozent der angebotenen Stromtarife unterhalb der Preisbremse. Ein Wechsel von der Grundversorgung zu alternativen Tarifen kann nun also durchaus wieder attraktiv sein. Laut Verbraucherzentrale gibt es vor allem für Neukunden derzeit attraktive Angebote.

„Stromkunden sollten sich vor einem Wechsel jedoch über ihren bestehenden Tarif und die Konditionen im Klaren sein. Informationen dazu finden sich in den Vertragsunterlagen und auf der letzten Rechnung”, raten die Verbraucherschützer.

Viele Stromversorger und Stadtwerke bieten unterschiedliche Tarife an. Es sollten daher nicht nur unterschiedliche Anbieter, sondern auch deren verschiedene Tarife verglichen werden. Eine erste Orientierung bieten Vergleichsportale. Es kann auch hilfreich sein, Freunde und Bekannte nach ihren Erfahrungen mit Stromanbietern zu befragen. Außerdem könnt Ihr Euch eine Liste aller günstigen Tarife für Euren Wohnort anzeigen lassen.

Wechsel: Vergleichsportale vs. Wechselservice

Wer sich Auswahl und Wechsel des Anbieters zutraut, sollte alles selbst in die Hand nehmen. Der Ablauf ist problemlos und ohne Risiko und kostet Euch in der Regel nur wenige Minuten: einfach im aktuellen Vertrag nach­lesen, wann und mit welcher Frist Euer bisheriger Strom­vertrag künd­bar ist. Anschließend einen Vertrag beim neuen Versorger abschließen. Dieser kündigt dann den alten Vertrag beim bisherigen Lieferanten.

Wichtig: Verträge, die nach dem 1. März 2022 abge­schlossen wurden, dürfen sich nicht mehr auto­matisch um 12 Monate verlängern. Für sie gilt: Nach der Erst­­lauf­zeit von oft 12 Monaten verlängern sie sich auf unbe­stimmte Zeit, sind aber jeder­zeit mit einer Frist von einem Monat künd­bar.

Solltet Ihr keine Lust haben, Euch um Euren Strom­tarif zu kümmern, könnt Ihr auch einen Wechsel­service nutzen. Diese Dienst­leister wählen für Euch gute und güns­tige Tarife aus und organisieren regel­mäßig den Anbieter­wechsel. Die maximale Ersparnis holt Ihr so allerdings nicht raus. Denn die meisten Wechsel­dienste verlangen eine Provision von bis zu 30 Prozent der erzielten Ersparnis.

Was ist, wenn der Wechsel nicht klappt?

Selbst wenn der Wechsel nicht reibungs­los klappen sollte, sitzt niemand im Dunkeln. Dafür sorgen die Stromlieferungen des örtlichen Grund­versorgers. Das ist der Energieversorger, der im Netz­gebiet eines Kunden die meisten Haushalte mit Strom versorgt – meist das örtliche Stadt­werk. Ein Wechsel von dort wieder in einen anderen Tarif ist kein Problem. Mit einer Frist von 14 Tagen kommen Kunden aus dem Vertrag.

Vertragslaufzeit eher kurz wählen

Weil die Strompreise weiter in Bewegung bleiben, sollten Verbraucher auf eine möglichst kurze Vertragslaufzeit achten. Diese sollte keinesfalls länger als ein Jahr sein mit einer Kündigungsfrist von maximal einem Monat.

Angebote mit extrem niedrigen Preisen solltet Ihr meiden. Die Preise sind möglicherweise nicht kostendeckend kalkuliert und könnten im Laufe der Vertragslaufzeit erhöht werden. Auch bei Festpreisangeboten ist Vorsicht geboten. „Stromkunden sollten in keinem Fall Vorauszahlungen leisten“, so die Verbraucherzentrale Bayern. „Im Falle einer Insolvenz des Anbieters könnten sie dieses Geld verlieren.“

Kündigungsrecht nutzen

Sind Verbraucher mit ihrem neuen Anbieter nicht zufrieden, können sie unter Einhaltung der vertraglichen Kündigungsfrist erneut einen anderen Anbieter suchen oder auch zurück zu ihrem ursprünglichen Stromversorger wechseln. Bei einer Preiserhöhung gibt es zudem ein Sonderkündigungsrecht. Hier findet Ihr die Beratungsangebote der Verbraucherzentrale Bayern zu rechtlichen Fragen.

Nicht verbrauchter Strom spart das meiste Geld

Bei Fragen zum Energiesparen hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt und die Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auch kostenfrei unter 0800/809 802 400.

as/Verbraucherzentrale

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