In Italien und Südtirol ist eine Versicherung sogar Pflicht
Schutz bei Ski- und Snowboard-Unfällen: Diese Versicherungen sind besonders wichtig
Bevor es zum ersten Mal auf die Piste geht, sollten Ski- und Snowboardfahrer überprüfen, ob sie diese Versicherungen abgeschlossen haben – sonst kann es bei einem Unfall schnell teuer werden:
Bald beginnt die Skisaison – und während viele begeisterte Ski- und Snowboardfahrer sicher schon längst ihre Ausstattung präpariert haben, sollte ein anderer Bereich bei den Vorbereitungen ebenfalls nicht zu kurz kommen: Versicherungen. Einen Stein auf der Piste übersehen, eine Eisplatte erwischen, oder, andersherum, von einem anderen Skifahrer erwischt werden, sei es auf der Piste oder beim Anstehen für den Lift – schneller, als man denkt, kann man sich beim Wintersport verletzen, und leider auch ganz unabhängig vom Können kann es blöd laufen.
Und im Falle eines Unfalles wird es schnell teuer: Arztkosten können mehrere tausend Euro ausmachen, und sobald man selbst der Verursacher ist, können weitere Ausgaben wie Schmerzensgeldforderungen oder Lohnfortgeldzahlungen auf einen zukommen. Bevor man deshalb zum ersten Schwung auf der frisch präparierten Piste ansetzt, lohnt es sich, einen Blick auf seine Versicherungen zu werfen.
Diese Versicherung sollte jeder Wintersportler haben
Die für Ski- und Snowboardfahrer wichtigste Versicherung ist eine Privathaftpflichtversicherung. Diese springt ein, wenn man selbst einen Unfall verursacht hat und deckt zum Beispiel Arztkosten des Geschädigten, Schmerzensgeldforderungen, Lohnfortzahlungen und Schadenersatzforderungen ab. Da diese Kosten bei Unfällen mit Personenschaden rasch in den sechsstelligen Bereich steigen können, kann Euch in so einem Fall die Privathaftpflichtversicherung vor einer existenziellen Bedrohung bewahren. In manchen Skigebieten – zum Beispiel in Italien – müsst Ihr sogar vorweisen, dass Ihr eine Privathaftpflichtversicherung besitzt.
Skiurlaub im Ausland? So seid Ihr richtig versichert
Wer zum Ski- oder Snowboardfahren bevorzugt in die benachbarten Skigebiete in Österreich, der Schweiz oder Italien reist, für den kann es sinnvoll sein, eine Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen. Gerade wenn die Arztkosten höher als in Deutschland sind, könntet Ihr ohne eine solche Krankenversicherung auf dem Differenzbetrag sitzen bleiben. Auch ein Rücktransport in die Heimat ist bei den Versicherungen in der Regel inkludiert – dieser wird von einer gesetzlichen deutschen Krankenkasse gar nicht bezahlt.
Aber Achtung: unter welchen Bedingungen genau ein Rücktransport von einer Auslandsreise-Krankenversicherung abgedeckt ist, ist unterschiedlich. Manche Versicherungen zahlen, wenn ein Rücktransport „medizinisch sinnvoll“ ist, andere wiederum nur, wenn er „medizinisch notwendig und ärztlich angeordnet“ ist – und das ist meist nur der Fall, wenn die medizinischen Standards im Urlaubsland besonders niedrig sind.
Berufsunfähigkeitsversicherung schützt bei Invalidität
Unter besonders schlimmen Pistenunfällen können Betroffene zum Teil ihr Leben lang leiden. Im schlimmsten Fall sind die Unfallopfer für den Rest ihres Lebens körperlich derart eingeschränkt, dass sie ihrem Beruf nicht mehr nachgehen können. Um gegen solche Szenarien abgesichert zu sein, solltet Ihr am besten eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Diese zahlt Euch im Ernstfall eine monatliche Rente.
Allerdings ist eine solche Versicherung relativ teuer. Wer sich das nicht leisten kann, sollte zumindest eine private Unfallversicherung abschließen. Diese übernimmt nicht nur Kosten für zum Beispiel die Bergung, sondern auch, wenn aufgrund von körperlichen Einschränkungen Umbaumaßnahmen in der Wohnung nötig sind – allerdings nur bis zu einem vorher festgelegten Betrag. Gerade bei der Übernahme von Bergungskosten solltet Ihr darauf achten, dass diese mindestens mit einer Summe von 25.000 bis 30.000 Euro abgedeckt sind, denn ein Heli- und Bergwachteinsatz kann schnell teuer werden.
Diese Versicherung lohnt sich kaum
Eine Versicherung gibt es jedoch, die sich in kaum einem Fall lohnt: Eine Sportgeräte-Versicherung. Oft werden durch einen Unfall beschädigte Sportgeräte nur bis zu einer festgelegten Obergrenze erstattet und Ihr kommt nicht um eine Selbstbeteiligung herum. Dem gegenüber stehen relativ hohe Kosten. Diese Versicherung ist daher nicht empfehlenswert.
fso