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Frührente zulasten der Jüngeren

Ende des vorgezogenen Ruhestands – Experte spricht sich für Ende der „Rente mit 63“ aus

Ein Finanzprofessor sieht die „Rente mit 63“ als „eklatante Ungerechtigkeit“. Er fordert die Abschaffung des verfrühten Renteneintritts ohne Abschläge.

Freiburg – Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Anträge auf die sogenannte „Rente mit 63“ auf ein Rekordniveau. Die große Beliebtheit der abschlagsfreien Rente für besonders langjährig Versicherte belastet die Rentenkassen jedoch stark und steht deshalb aktuell wieder vermehrt in der Kritik. Nachdem bereits Prof. Martin Werding, ein Wirtschaftsweiser, die Abschaffung der „Rente mit 63“ gefordert hatte, bezeichnet nun Bernd Raffelhüschen, Finanzprofessor an der Universität Freiburg, den vorzeitigen Ruhestand ohne Abschläge als eine „eklatante Ungerechtigkeit“. Im Gespräch mit kreiszeitung.de von IPPEN.MEDIA erläutert er die notwendigen Maßnahmen zur Behebung dieser.

Mit 63 Jahren bereits abschlagsfrei in Rente gehen? Aktuell ist das noch möglich. Ein Finanzprofessor sieht dies jedoch als ungerecht an und fordert ein Ende der „Rente mit 63“.

Ökonom fordert Aus für „Rente mit 63“ – und beschreibt sie als „Subvention eines vorgezogenen Ruhestands“

Die Debatte um das deutsche Rentensystem ist keineswegs neu. Im Mittelpunkt steht die „Rente mit 63“, die sich als erfolgreicher erwiesen hat als ursprünglich angenommen. Dies hat zur Folge, dass insbesondere Fachkräfte vermehrt frühzeitig in den Ruhestand treten. Laut Berichten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) haben im Jahr 2023 etwa 300.000 Menschen die „Rente mit 63“ in Anspruch genommen – ein neuer Höchststand – und damit vorzeitig das Erwerbsleben verlassen. Etwa 30 Prozent aller Renteneintritte sind dem DRV zufolge dieser Gruppe zuzurechnen.

Die Rente mit 63 ist eine Subvention eines vorgezogenen Ruhestands durch alle anderen Beitragszahler.

Prof. Bernd Raffelhüschen, Ökonom und Generationenforscher, Universität Freiburg

Bernd Raffelhüschen, Generationenforscher und Professor für Wirtschaftswissenschaften, äußerte gegenüber kreiszeitung.de von IPPEN.MEDIA: „Keine Frage, die abschlagsfreie Rente ist für jeden, der rechnen kann, unglaublich attraktiv. Es ist aber eine Subvention eines vorgezogenen Ruhestands durch alle anderen Beitragszahler“. Der durchschnittliche Arbeitnehmer in Deutschland gehe bereits mit 62 Jahren in Rente: „Das hat mit 67, mit 65 oder gar mit 63 nichts mehr zu tun“, so Raffelhüschen.

Finanzprofessor appelliert an Politik

Er fordert von der Ampelkoalition eine klare und konkrete Maßnahme: „Die Möglichkeit der abschlagsfreien Rente ab 65 im Jahre 2030“ wieder zurückzunehmen. Raffelhüschen fügt hinzu: „Nahles hat nämlich nur die Regelung von Müntefering vorgezogen auf das Zugangsalter 63!“

Die abschlagsfreie Rente ist für jeden, der rechnen kann, unglaublich attraktiv.

Prof. Bernd Raffelhüschen, Institut für Wirtschaftswissenschaften, Universität Freiburg

Zum Hintergrund: Der damalige SPD-Vizekanzler und Sozialminister Franz Müntefering setzte 2006 im Bundeskabinett die schrittweise Einführung der Rente mit 67 durch, um die „Solidität der Alterssicherung“ zu gewährleisten. Aufgrund anhaltender Kritik aus SPD und Gewerkschaften an der Rente mit 67 führte seine Nachfolgerin Andrea Nahles die Rente ab 63 für „besonders langjährige Versicherte“ ein.

„Rente mit 63“ ist „Ungleichbehandlung zulasten der jüngeren Jahrgänge“

Raffelhüschen kritisiert diese Regelung als „Ungleichbehandlung zulasten der jüngeren Jahrgänge, die für alle anderen zahlen müssen“. Die Rechnung gehe einfach nicht auf: „Wer früher geht, muss eben mehr zahlen, sodass die Abschläge der Gesamtsumme gleich kommen, die die Rente länger in Anspruch genommen wird“, argumentiert der Ökonom.

Die Top 10 der besten Länder für die Rente im Ausland

Der Sandstrand in San Andres (Kolumbien).
Kolumbien hat es auf Platz 10 geschafft – das Land bietet nämlich nicht nur ein tropisches Klima mit Traumstränden und Sonne das ganze Jahr über. Laut „Retirement Index“ hat Kolumbien auch gutes Gesundheitssystem. Für rund 1.000 US-Dollar im Monat kann man in Kolumbien außerdem ein gutbürgerliches Leben in kleineren Städten leben, für 2.000 Dollar in der Hauptstadt Bogota.  © Imago
Blick auf die Insel Kho Mak in Thailand
Dass Thailand für europäische Auswanderer ein Paradies ist, ist schon lange bekannt. Für Rentner lohnt es sich aber ganz besonders, weil es für Menschen ab 50 Jahren Sonderkonditionen für Langzeitvisen gibt. Zudem sind die Immobilienpreise hier besonders attraktiv: Eine Zweizimmerwohnung kann in Thailand für unter 30.000 Dollar erworben werden.  © IMAGO/Fokke Baarssen
Der Hafen von Portofino, Genua in Italien
Wer lieber in Europa bleiben will, sollte sich Italien für die Rente genauer ansehen. Im Süden bleibt das Wetter auch im Winter warm mit Temperaturen um die 20 Grad. Laut „Retirement Index“ liegt Italien außerdem auf Platz 2 der besten Gesundheitssysteme der Welt. Die Lebenshaltungskosten liegen zwar höher als im Rentnerparadies Thailand. Aber für rund 2.500 Euro im Monat halten sich die Kosten auch hier in Grenzen.  © Imago
Étretat in der Normandie (Frankreich)
Solange man sich nicht gerade Paris aussucht, kann man sich als Rentner in Frankreich ein sehr schönes Leben machen. An der Côte d‘Azur ist es auch im Winter warm und sonnig, und für rund 200.000 Euro kann man sich schon ein Häuschen leisten. Das Gesundheitssystem ist ebenfalls sehr gut und günstig - ein normaler Arztbesuch kostet unter 10 Euro.  © Pixabay
Die Insel Santorin in Griechenland
An 250 Tagen im Jahr scheint in Griechenland die Sonne. Kein Wunder also, dass es im „Retirement Index“ auf Platz 7 liegt. Zudem sind die Lebenshaltungskosten niedriger als in Deutschland, da die Griechen durchschnittlich mit unter 20.000 Euro im Jahr auskommen muss.  © Pixabay
Die kleine Stadt Nerja im Süden von Spanien
In Spanien können Rentner für weniger als 2.500 Dollar im Monat ein gutes Leben führen. Vor allem außerhalb der größeren Städte sind die Lebenshaltungskosten niedriger als in Deutschland. Die Essenskultur der Spanier ist ein echtes Highlight - und ein 3-Gänge-Menü kann in der Regel für weniger als 20 Euro geschossen werden. Außerdem ist Spanien eines der sichersten Länder Europas. © IMAGO/Martin Silva Cosentino
Regenwald und Sandstrand in Costa Rica
Wer den Lebensabend in den Tropen verbringen will, könnte sich Costa Rica aussuchen. Im „Retirement Index“ liegt das Land auf Platz 5. Für 3.000 US-Dollar im Monat kann ein Rentner-Paar ein schönes Leben führen, inklusive Wohnung. Wer über mehr Geld verfügt, kann schon fast im Luxus leben. Zudem gibt es wunderschöne Strände und Sonne das ganze Jahr über.  © Victor Bordera/Imago
Der Kratersee Quilotoa in den Anden von Ecuador
Es gibt nur wenige Länder, in denen die Lebenshaltungskosten so niedrig sind wie in Ecuador. Ein Rentner-Paar kann hier für 1.800 Dollar im Monat alles bekommen, was es zum Leben braucht. Kleine Wohnungen an der Pazifikküste gibt es für unter 150.000 Dollar zu kaufen. Neben den Stränden gibt es die Bergkulisse der Anden - es ist also für jeden was dabei.  © Imago
Die Stadt Bocas del Toro in Panama
Auch Panama kann mit niedrigen Lebenshaltungskosten und einem gehobenen Lifestyle bei Rentnern punkten. Für 150.000 Dollar können hier schöne Wohnungen gekauft werden. Zum Leben braucht man rund 1.000 Dollar Rente im Monat - in Deutschland gilt man mit dem Einkommen als armutsgefährdet, in Panama lebt man im Luxus. Es gibt auch ein Rentner-Visum, das relativ problemlos zu bekommen ist.  © Imago
Die Stadt Puerto Escondido an der Küste von Mexiko
Auf Platz 2 im „Retirement Index“ steht Mexiko. Rentner können hier für rund 800 US-Dollar im Monat ein entspanntes Leben führen, mehr braucht es nicht. Das Land hat außerdem ein modernes Gesundheitssystem, Arztbesuche kosten zwischen 300 und 800 Dollar im Jahr. Mit einem Kurzzeitvisum kann man vier Jahre lang in dem Land leben - muss das Visum aber jährlich aktualisieren.  © Imago
Spätsommer an der portugiesischen Algarve zwischen Portimao und dem Cabo de Sao Vicente / Die herrliche Badebucht Praia
Das beste Land für Rentner im Jahr 2023 ist Portugal. Warum? Weil es alle Wünsche erfüllt: Das Klima ist immer genau richtig, die Landschaft atemberaubend schön und es ist eines der sichersten Länder der Welt. Das Gesundheitssystem wird von der Weltgesundheitsorganisation auf Platz 12 der besten der Welt gesehen. Ein Ehepaar kommt mit 2.500 Dollar im Monat leicht über die Runden. © IMAGO/Rex Schober

Raffelhüschen betont die Notwendigkeit, die Erwerbstätigkeit für ältere Arbeitnehmer attraktiver zu gestalten: „Das größte Reservoir, das wir in Deutschland haben, sind eben diese älteren Beschäftigen, die Fachkräfte der geburtenstarken Jahrgänge“. Die Forderung des Ökonomen Werding, die „Rente mit 63“ für langjährig Beschäftigte mit geringem Einkommen beizubehalten, hält der Wirtschaftsexperte für nicht sinnvoll: „Die Umverteilung von Reich nach Arm kann nicht über die Renten stattfinden“.

Zuvor hatte Raffelhüschen bereits eine umfassende Reform des Bürgergeldes gefordert und sich für den Verzicht auf Geldzahlungen zugunsten von Sachleistungen „für die, die nichts tun“ ausgesprochen.

Die Redakteurin oder der Redakteur hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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