Von 7 auf 19 Prozent
Nach Mehrwertsteuer-Erhöhung in der Gastro – Diese Preise müssen Verbraucher bald befürchten
Die Mehrwertsteuer in der Gastronomie soll 2024 wieder auf 19 Prozent ansteigen. Beliebte Gerichte in vielen Restaurants werden dann wohl deutlich teurer.
München – Während der Corona-Pandemie wurde die Mehrwertsteuer für Gastronomie-Betriebe auf sieben Prozent reduziert. Steigt diese 2024 wieder auf 19 Prozent an, werden Restaurants, Bars und Fast-Food-Läden teurer.
Preise in der Gastronomie seit 2021 um rund 20 Prozent gestiegen
Trotz Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent stiegen viele Preise in der Gastronomie in den letzten Jahren an. Die Ampel-Regierung einigte sich dennoch darauf, die Mehrwertsteuer auf Speisen ab dem 1. Januar 2024 wieder auf 19 Prozent anzuheben. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga reagierte bereits entsetzt über die bevorstehenden Änderungen und sieht eine Vielzahl an Existenzen in der Gastronomie gefährdet.
Denn die Mehrwertsteuererhöhung mache deutliche Preiserhöhungen nötig. „Damit trifft sie Normal- und Geringverdiener besonders hart“, sagte Dehoga-Präsident Guido Zollick. Die reduzierte Mehrwertsteuer war auch nach der Corona-Krise immer wieder verlängert worden. Grund waren unter anderem die Energie-Krise sowie die zeitweise hohe Inflation bei Lebensmitteln. Dennoch stiegen die Preise in der Gastronomie seit Januar 2021 um rund 20 Prozent an – im kommenden Jahr wird das nicht mehr reichen.
Mehrwertsteuer steigt auf 19 Prozent – diese Gerichte steigen dann im Preis
Es ist davon auszugehen, dass die Gastronomen die Erhöhung der Mehrwertsteuer nicht selbst ausgleichen, sondern diese an die Kunden weiterreichen. Was die Steueranpassung im Restaurant bedeutet, wird anhand einiger Beispiele deutlich. Ein Salat, der aktuell noch für 10,70 Euro zu haben ist, würde nach der Mehrwertsteuererhöhung bald 11,90 Euro kosten. Für ein Nudelgericht, das aktuell bei rund 15 Euro liegt, wären im Jahr 2024 16,68 Euro fällig – ein Steak springt von 25 auf 27,80 Euro.
Da die Preise auch nach der Corona-Krise deutlich angestiegen waren, ist damit zu rechnen, dass die Gastronomen ihre Preise nicht auf krumme Beträge erhöhen. Das Nudelgericht würde also wohl nicht 16,68 Euro, sondern eher 16,70 Euro kosten. Nicht verändern sollten sich die Preise für den Außerhausverkauf, da die Mehrwertsteuer dort bei sieben Prozent bleibt. Um die voraussichtlichen Preise in Restaurants für 2024 auszurechnen, müssen Verbraucher 11,2 Prozent auf die aktuellen Preise draufrechnen. (rd mit dpa)
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