Streit um Finanzierung
Deutschlandticket 2025 teurer? Neuer Preis soll in 2. Jahreshälfte festgelegt werden
2024 soll das Deutschlandticket bei seinen anfänglichen 49 Euro bleiben. Doch 2025 könnte es ganz anders aussehen. Ein neuer Preis soll noch dieses Jahr festgelegt werden.
Update vom 18. April 2024: Das Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr soll dauerhaft bleiben. Das ist das Schlusswort zur Verkehrsministerkonferenz am 18. April. Was allerdings unklar bleibt, ist die Finanzierung des Projekts – und damit auch der Preis. Das Ticket ist am 1. Mai 2023 gestartet. Für seinen vergleichsweise niedrigen Preis von 49 Euro hat es auch prompt einen entsprechenden Namen erhalten: Das 49-Euro-Ticket.
Teureres Deutschlandticket 2025 möglich – Preis wird „rechtzeitig“ festgelegt
Nachdem es für 2024 zunächst Entwarnung für eine Preiserhöhung gab, wird das Fragezeichen für die kommenden Jahre größer. Steigt der Preis? Und wenn ja, um wie viel? Lohnt sich das Ticket dann noch für die meisten Bahnkunden? Eine Preiserhöhung im kommenden Jahr ist möglich – aber nicht ausgemacht. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der genauen Höhe der Einnahmen, also auch der verkauften Tickets sowie Preissteigerungen wie fürs Personal.
In den kommenden Wochen werde man eine gute Zahlenbasis haben, ob der Preis zu halten sei, sagte der baden-württembergische Ressortchef Winfried Hermann (Grüne). Die Verkehrsminister wollen „rechtzeitig“ in der zweiten Jahreshälfte einen Ticketpreis für 2025 festlegen, wie es in einem Papier heißt.
Deutschlandticket wird vorerst nicht teurer – bis wann?
Update vom 23. Januar 2024: Für Millionen Pendler und Reisende gibt es in diesem Jahr gute Nachrichten: Der Preis für das Deutschlandticket bleibt stabil. Diese erfreuliche Ankündigung kam nach einer Online-Sonderkonferenz der Verkehrsminister der Länder.
49 Euro für das Deutschlandticket: Der Preis bleibt stabil – vorerst
Demnach könnten ungenutzte Gelder aus dem Jahr 2023 dazu verwendet werden können, das Defizit in 2024 auszugleichen. Das bedeutet, dass der Preis von 49 Euro pro Monat für das gesamte Jahr 2024 erhalten bleibt.
Zusätzlich besteht die Hoffnung, dass noch mehr neue Kunden hinzukommen werden, um die Preisstabilität weiterhin zu gewährleisten. Die erwarteten Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben sind also nach ersten Prognosen nicht so hoch wie befürchtet. Ob der Preis von 49 Euro auch im Jahr 2025 gehalten werden kann, bleibt jedoch vorerst offen.
Preiserhöhung für das Deutschlandticket – ab 2025 geht das Zittern weiter
Das heißt, für 2025 geht die Zitterpartie um den Preis des Deutschlandtickets weiter wie bisher. Bis dahin können die Abonnenten jedoch noch einmal aufatmen.
Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Nordrhein-Westfalens Ressortchef Oliver Krischer, bestätigt: „Die Verkehrsministerkonferenz hat für 2024 Klarheit geschaffen: Auch wenn in der Öffentlichkeit über Preiserhöhungen ab Mai diskutiert wird, bleibt der Einführungspreis von 49 Euro für das Gesamtjahr stabil“
Wie teuer wird das Deutschlandticket?
Erstmeldung vom 20. September 2023: Wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mitteilt, prognostiziert er für 2024 einen zusätzlichen Zuschuss-Bedarf von über einer Milliarde Euro für die Finanzierung des Deutschlandtickets im Nah- und Regionalverkehr. Die Zuschuss-Kosten summieren sich dann auf insgesamt 4,09 Milliarden Euro. Als mögliche Maßnahmen, den höheren Zuschussbedarf zu verringern, nennt der VDV eine Erhöhung des Ticketpreises auf 59 Euro und eine Ausweitung der Nutzerzahlen.
Fakten zum Deutschlandticket:
- Preis: 49 Euro
- Kündigungsfrist: monatlich
- Gültigkeit: In allen öffentlichen Nahverkehrsmitteln in Deutschland gelten, also im Bahn-Regionalverkehr, in Bussen, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen.
- Wie wird es angeboten? Digital in der Smartphone App DB-Navigator oder als Chipkarte. Das Ticket ist personengebunden, also nicht übertragbar.
Druck auf die Politik in Sachen Deutschlandticket wächst
Mit dem Deutschlandticket können Nutzer viel Geld sparen, doch die Spareffekte auf Seiten der Verbraucher, lösen Verluste auf der anderen Seite aus – nämlich hohe Mehrkosten für kommunale Verkehrsunternehmen. Der Druck auf die Politik wächst, dieses Ungleichgewicht durch ein nachhaltiges Finanzierungssystem aufzufangen, deshalb gibt dazu aktuell Diskussionen in der Regierung. Hier geht es zu den wichtigsten Fragen und Antworten zum Deutschlandticket.
Im kommenden Jahr sind erst drei Milliarden Euro an Zuschuss von Bund und Ländern fest zugesagt. Hier klafft also ein Loch von über einer Milliarde Euro zu dem vom VDV errechneten Bedarf von 4,09 Milliarden Euro. Woher das Geld kommen soll, ist völlig offen. Deshalb streiten Bund und Länder über die Finanzierung des Deutschlandtickets im kommenden Jahr.
Zukunft des Deutschlandtickets steht auf der Kippe
Wenn die Finanzierung nicht gesichert ist, wird es nicht möglich sein, das Deutschlandticket weiter auszugeben, so der VDV. Der Verband schätzt, dass es eine Preiserhöhung auf 59 Euro im Monat geben wird. Daraus ergäben sich zwar geringere Verkaufszahlen, aber höhere Einnahmen. Wie das Deutschlandticket-Abo gekündigt werden kann, weil es vielleicht zu teuer wird, berichtet SÜDWEST24. Je nach Zeitpunkt der Preiserhöhung würde sich der Zuschussbedarf von Bund und Ländern verringern. Mehr zum Deutschlandticket gibt es im Artikel Deutschland-Ticket lockt neue Nutzer in den ÖPNV zu lesen. (khei)
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