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Finanzexpertin gibt Tipps
„Der Staat belohnt das“: Wie Sie Ihre Rente im Ruhestand noch aufbessern können
Vor dem Ruhestand sollten Informationen über die Möglichkeiten beim Renteneintritt eingeholt werden. Oft lässt sich noch mehr aus der Rente rausholen.
Bremen – Ist das reguläre Eintrittsalter erreicht, ist in den Ruhestand zu gehen dennoch kein Muss. Ebenso wenig, bis zum Erreichen des regulären Rentenalters weiterzuarbeiten. Viele wüssten gar nicht, dass der Renteneintritt flexibel gestaltet und die Rente unter Umständen noch erhöht werden kann, erklärte Finanzexpertin Barbara Sternberger-Frey in der SWR-Sendung „Marktcheck“ – und gibt einige Tipps.
Rente mit 63 Jahren – hohe Abschläge können umgangen werden
Wer früher in Rente gehen möchte, muss womöglich mit Abschlägen rechnen. Zwar ist die Hinzuverdienstgrenze bei vorzeitigem Renteneintritt entfallen, die hohen Abschläge lassen sich aber nicht immer mit dem zusätzlichen Verdienst ausgleichen. Der Rentenabschlag gilt nämlich für die gesamte Bezugsdauer und bleibt immer gleich.
Es kann aber auch nur ein Teil der Rente bei vorzeitigem Eintritt in Anspruch genommen werden. Für diesen Teil fallen dann Abschläge an, für die Restrente aber nicht, erklärte Sternberger-Frey. „Das kann sich im Einzelfall besser rechnen“, so die Expertin.
Nach dem Ruhestand weiter arbeiten: Wann sich die Flexirente lohnen kann
Die sogenannte Flexirente, also auch noch über das Rentenalter hinaus zu arbeiten, scheint also besonders attraktiv. Wer ohne Abschläge in den Ruhestand geht und weiter arbeitet, kann beliebig viel hinzuverdienen. Mit einem zusätzlichen Verdienst können sogar weitere Rentenansprüche erworben werden, indem vom Gehalt Beiträge an die Rentenversicherung abgeführt werden.
„Und der Staat belohnt das“, so die Finanzexpertin. Für jeden Monat, den man nach seinem Rentenbeginn weiter arbeitet, gibt es einen Zuschlag auf die Rente von 0,5 Prozentpunkten. Die Erhöhung wird dann im Folgejahr ausgezahlt. Zu beachten ist allerdings, dass auch Steuern gezahlt werden müssen. Ob sich das ganze auch dann noch lohnt, müsse individuell geprüft werden.
Rente: Das sind die 15 größten Mythen zur Altersvorsorge
Rente mit 63 Jahren: So können Sie hohe Abschläge ausgleichen
Das Renteneintrittsalter ohne Abschläge wird schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Wer nicht so lange arbeiten möchte, kann auch schon nach 35 Beitragsjahren mit 63 Jahren in Rente gehen. Die Abschläge sind allerdings hoch und schmälern den monatlichen Betrag deutlich. Doch auch dafür gibt es einen Trick. Die Abschläge lassen sich durch Sonderzahlungen ausgleichen. Diese Voraussetzungen müssen dafür laut Deutscher Rentenversicherung erfüllt sein:
mindestens 50 Jahre alt
Voraussetzungen für vorgezogene Altersrente erfüllen, wie mindestens 35 Jahre in Versicherung eingezahlt haben
Wie hoch die Sonderzahlung ausfällt, ermittelt die Deutsche Rentenversicherung auf Antrag. Der SWR-Sendung zufolge sind diese meist sehr hoch, können aber teilweise von der Steuer abgesetzt werden. Voll steuerlich absetzen lässt sich die Sonderzahlung, wenn diese stückweise erfolgt, betonte Finanzexpertin Sternberger-Frey.
Höhere Rente: Stimmen Sie mit ab.
Rentenabschläge mit Sonderzahlung ausgleichen: Das sollten Sie beachten
Wer die Sonderzahlung geleistet hat, kann auch später noch in Rente gehen und von einer erhöhten monatlichen Auszahlung profitieren. Damit sich das am Ende aber auch lohnt, sollte man mindestens 15 Jahre Rente beziehen, so die Expertin. Abschätzen lässt sich das aber wohl kaum. Zudem kann die Sonderzahlung nicht erstattet werden.
Wann sich der Renteneintritt für wen am meisten lohnt, muss immer individuell entschieden werden. Interessierte können sich bei der Rentenversicherung beraten lassen. 2024 stehen für Rentner und Beitragszahler einige Änderungen bevor. Einige Rentner können sich unter Umständen ab Sommer über einen Zuschlag freuen.