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Aktion gegen Food Waste

Edeka-Aktion geht nach hinten los – Verbraucherzentrale kritisiert Einkaufsfalle

Anfang des Jahres startete Edeka ein Projekt gegen Lebensmittelverschwendung. Die Verbraucherzentrale sieht darin mehr „Greenwashing“ als Umweltschutz.

Hamburg – In Deutschland landen pro Jahr elf bis zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Der Welthungerhilfe zufolge tragen zu große Verpackungen in Supermärkten zur Lebensmittelverschwendung bei. Denn oft benötigt man gar nicht die ganze Menge, der Rest verdirbt dann und wird zu einem Fall für die Tonne. Edeka geht jetzt dagegen vor.

Der Supermarkt hat Anfang des Jahres die Aktion „der kleine Kauf“ ins Leben gerufen. Auf seiner Homepage kündigte der Einzelhandelsriese an, 40 Produkte der Eigenmarke „Gut&Günstig“ zusätzlich zur normalen Größe auch in kleineren Verpackungen anzubieten. „Bedarfsgerechte Verpackungsgrößen sind gefragter denn je und helfen, Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten zu verringern“, schreibt Edeka dazu.

Edeka bietet Kleinpackungen an – Verbraucherzentrale sieht Mängel in Aktion gegen Lebensmittelverschwendung

An sich eine gute Idee, um den Food Waste zu reduzieren. Doch was groß angekündigt wurde, konnte offenbar nicht gehalten werden. Die Verbraucherzentrale Hamburg nahm die Aktion genau unter die Lupe und stellte einige Mängel fest. Die Verbraucherschützer gingen im Juni in zehn Edeka-Filialen, fanden in den Regalen aber insgesamt nur 27 Kleinpackungen. Neun Produkte konnten sie nirgends ausfindig machen. Pro Filiale waren es im Schnitt nur acht Packungen für den bedarfsgerechten Einkauf.

Doch damit nicht genug. Die „Kleiner Kauf“-Produkte waren vergleichsweise oft teurer als die normalen Größen. 19 Produkte kosteten pro Kilogramm mindestens zehn Prozent mehr, der kleine fettarme Naturjoghurt war sogar um satte 65 Prozent teurer. Nur sechs Kleinpackungen kosteten im Verhältnis genauso viel wie die Normalpackung. Edeka argumentierte gegenüber der Verbraucherzentrale, dass die Preise wegen „existierender Fixkosten“ zustande kämen. Diese gelten sowohl für Klein- als auch Normalpackungen. Die Verbraucherzentrale bezweifelt dies allerdings. Im vergangenen Jahr ist eine Rekordzahl an Mogelpackungen festgestellt worden.

Verbraucherzentrale mahnt Edeka zu Ausweitung von Kleinpackungen

Die Verbraucherschützer monierten zudem, dass Verpackungen kaum kleiner sind, obwohl nur die Hälfte drin ist. Auch stünden Normal- und Kleinpackung im Supermarkt nicht immer nebeneinander. Verbraucher müssten umständlich auf die Suche gehen.

Edeka geht mit Kleinpackungen gegen Lebensmittelverschwendung vor.

„Wenn diese an sich gute Initiative zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen kein PR-Gag bleiben soll, muss Edeka nachlegen und viel mehr Produkte in kleineren Packungen zu vergleichbaren Preisen und gut auffindbar in den Verkauf nehmen. Es nützt der Sache wenig, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher nur vereinzelt die Wahl zwischen verschiedenen Packungsgrößen haben“, resümiert die Verbraucherzentrale. Einen anderen Ansatz, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, verfolgt derweil ein Asia-Restaurant: wer hier nicht den Teller leert, wird zur Kasse gebeten. (mt)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Manfred Segerer

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