Für mehr Nachhaltigkeit
Clever konsumieren: Zehn Tipps um Euren Hausmüll zu reduzieren
Um die 37 Millionen Tonnen Abfälle produzieren die Bewohner deutscher Haushalte pro Jahr. Das ist eine beachtliche Menge an Müll, die sich jedoch nicht ganz vermeiden lässt. Unsere heutige Wegwerfmentalität ist nicht gerade nachhaltig, trotzdem sollte versucht werden Hausmüll so gut es geht zu reduzieren. Mit Hilfe der folgenden Tipps kann jeder dazu beitragen.
Ein Leben komplett ohne Müll ist für viele von uns kaum denkbar, aber einige ambitionierte Personen kommen diesem Ziel sogar nach. Abgesehen von diesen ehrgeizigen Menschen versuchen viele Verbraucher weniger Müll zu produzieren. Einfach ist dies jedoch nicht, denn viele Produkte aus dem Handel sind sehr aufwendig verpackt, sodass es schwierig ist um Abfall ganz herumzukommen. Trotzdem kann man der Umwelt auch mit kleinen Veränderungen im Umgang mit Müll etwas gutes tun.
1. Nur das Nötigste kaufen
Um der Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken, ist es wichtig, nur das einzukaufen, was man auch wirklich benötigt. Manchmal kann das schwierig sein, bei den ganzen Sonderangeboten und der Tatsache, dass XXL-Packungen häufig günstiger sind als die Standardprodukte. Jährlich werden Ummengen an Lebensmitteln weggeworfen, weil zu viel gekauft wird und die Lebensmittel vor Verzehr bereits schlecht werden.
Gerade Singlehaushalte haben es schwer, da beispielsweise die XXL-Packungen oft nicht rechtzeitig verbraucht werden und nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums im Müll landen. Zudem beachtet werden sollte, dass nicht alles, was das Verfallsdatum erreicht hat, sofort schlecht ist. Viele Lebensmittel sind auch noch weit über dieses Datum hinaus haltbar.
2. Kauf von losem Gemüse & Obst
Gerade bei Obst und Gemüse ist es möglich, nur das zu kaufen, was man auch verbrauchen kann, denn hier ist in den meisten Supermärkten die Menge frei wählbar. Außerdem kann man die Früchte lose kaufen und sich so den Verpackungsmüll sparen. Generell sollte man darauf achten, wenn möglich, unverpackte Ware zu kaufen und sich vor dem Einkauf gut zu überlegen, was und wie viel man braucht.
3. Einwegtüten vermeiden
Wenn man einkaufen geht, ist es nicht nötig an der Kasse ein oder mehrere Tüten zu kaufen. In vielen Geschäften hat die Papiertüte die Plastiktüte zwar schon ersetzt, aber dennoch ist es am umweltfreundlichsten, wenn man selbst eine Einkaufstasche aus Stoff, einen Einkaufskorb oder einen Rucksack mitnimmt. So vermeidet man die Einwegtüten, die meist sofort wieder im Müll landen.
4. Leitungswasser trinken & Mehrwegflaschen nutzen
Alternativ zu Mineralwasser aus der Flasche könnte man auf Leitungswasser umsteigen. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern schont gleichzeitig noch den Geldbeutel. Falls andere Getränke benötigt werden, sollte man darauf achten möglichst Mehrwegflaschen zu kaufen. Diese sind wiederverwendbar und schonen somit die Umwelt. Auch eine gute Idee: Eine Trinkflasche kaufen, die man immer wieder selbst auffüllen kann.
5. Post reduzieren
Jeder kennt es: Ständig gelangt Werbung und andere Flyer in den Briefkasten. Häufig landet die wunderbare Post anschließend ungelesen im Altpapier. Dies kann man natürlich durch einen „Bitte keine Werbung“-Sticker am Briefkasten vermeiden, falls dieser nicht schon lange dort platziert worden ist. Auch bei personalisierter Werbung, die man nicht benötigt, hat man die Möglichkeit diese per E-Mail oder Brief abzubestellen. So wird unnötiger Papiermüll im Haushalt reduziert.
6. Keine Fast Fashion kaufen
Vor allem junge Menschen dazu bewegen sich ständig neue Kleidung zu kaufen - das ist das Ziel von Fast Fashion. Ständig werden die Modekollektionen erneuert, sodass sie den aktuellsten Trends folgen. Natürlich ist ein möglichst niedriger Verkaufspreis hierbei wichtig, damit es sich auch viele Menschen leisten können. Fast Fashion kann somit als Einweg-Produkt der Modewelt angesehen werden. Dieses Modebewusstsein, seinen Kleiderschrank laufend durch neue Kleidung in minderwertiger Qualität zu erweitern, ist jedoch alles andere als nachhaltig.
Da die Kleidungsstücke oft keinen hohen Qualitätsanforderungen entsprechen, können sie relativ schnell kaputt gehen. Die Wahrscheinlichkeit diese zu einem späteren Zeitpunkt noch verkaufen ist somit niedrig, oft entscheidet man sich dann eher dazu die Stücke wegzuwerfen. Folglich lohnt es sich bei Kleidung, in weniger, aber dafür hochwertigere Modeprodukte zu investieren, die man auch länger hat. Kann man sich diese nicht leisten, besteht die Möglichkeit solche Teile im Second-Hand-Laden zu kaufen.
7. Vor Ort einkaufen
Ein erwähnenswerter Punkt ist auch, dass man lieber in einem Geschäft einkaufen sollte, anstelle ständig im Internet zu bestellen. Denn dadurch wird wieder an Verpackung gespart. Wie zuvor erwähnt, kann man die Einkäufe vor Ort selbst in wiederverwendbaren Taschen oder Körben nach Hause tragen. Bestellt man etwas online, muss dies für den Versand eingepackt werden, damit es heil beim Verbraucher ankommt. Somit entsteht Müll für den Empfänger, welcher von diesem wieder entsorgt werden muss.
8. Leihen statt kaufen
Es gibt Dinge, die benötigt man als Durchschnittsbürger zu Hause regelmäßig, wie beispielsweise den Staubsauger. Es gibt aber auch viele Haushaltsgegenstände, die eher selten zum Einsatz kommen, zum Beispiel ein Akkuschrauber, eine Heckenschere oder eine Nähmaschine. Hier kann es sich lohnen, die Geräte bei Bedarf auszuleihen, statt sie sich selbst anzuschaffen (falls man sie nicht schon besitzt). Man könnte bei Freunden oder Nachbarn nachfragen und spart sich so den Kauf des Objekts. In einigen Städten gibt es sogar Leihläden, wo man die Möglichkeit hat sich Dinge auszuleihen. Mit engen Freunden könnte man auch darüber nachdenken, sich Dinge gemeinsam anzuschaffen und zu teilen, das spart nicht nur Ressourcen sondern auch Geld.
9. Reparieren statt ersetzen
Grundsätzlich sollte man versuchen kaputte Dinge zu reparieren statt sie sofort zu ersetzen. Vieles kann man heute schon selbst instand setzen, weil im Internet die passenden Reparaturanleitungen zu finden sind. Aber nicht alles lässt sich reparieren und es ist, als Laie, gar nicht so einfach einzuschätzen, ob sich eine Reparatur noch lohnt. Bei elektrischen Geräten könne man laut Patrick Hasenkamp, Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit erfolgreich zu reparieren bei hochwertigen und teuren Geräten größer ist. Generell sollte man versuchen Dinge so lange wie möglich zu verwenden.
10. Elektroaltgeräte nicht in den Hausmüll werfen
Wenn ein Elektrogerät sich jedoch tatsächlich nicht mehr reparieren lässt, sollte man es wohl wegwerfen. Hierbei ist wichtig, dass das defekte Gerät nicht einfach im Hausmüll landet, sondern richtig entsorgt wird. Es besteht die Möglichkeit den Elektroschrott in Fachgeschäften oder bei Wertstoffhöfen abzugeben, damit die kaputten Geräte recycelt werden können und die darin enthaltenen wertvollen Rohstoffe nicht verloren gehen. Funktionstüchtige Geräte, die man nicht mehr aktiv nutzt, sollte man am besten verkaufen, verschenken oder spenden.
nz
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