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Bekämpfung wird teuer

„Es krabbelt und wuselt“ – Ameisen verursachen in BaWü-Gemeinde Internet-Blackout

Eine Vielzahl von Ameisen bringt eine Gemeinde in Baden-Württemberg zur Verzweiflung. Keine Maßnahme scheint zu wirken – sehr zum Ärger der Bewohner.

Kehl – Die meisten Menschen schenken umher krabbelnden Ameisen nur wenig Beachtung. In der Stadt Kehl können die Insekten allerdings nicht ignoriert werden. Millionenfach stören sie Spielplätze, Strom und das Internet.

Gemeinde in Baden-Württemberg hat mit Ameisenplage zu kämpfen

Die Ameiseninvasion in der Stadt Kehl hat in den letzten Monaten ein solches Ausmaß angenommen, dass sogar Spielplätze geschlossen werden mussten. Die Stadt berichtet auf ihrer Webseite: „Es krabbelt und wuselt auf dem Spielplatz in Marlen, die Grasspielfläche ist zu einem Gutteil umgegraben, an den Holzbalken, welche die Sandfläche einfassen, haben sich dunkelgraue Ameisenstraßen und schwarze Ameisenknäule gebildet“.

Die Stadt Kehl wird von einer Ameisenplage heimgesucht. Bisher durchgeführte Maßnahmen brachten keine Erfolge.

Die Ameisenart, die den Spielplatz in Besitz genommen hat, ist die „Tapinoma magnum“. Diese Insekten stammen ursprünglich aus Südeuropa, aber durch den Klimawandel wird das Klima in deutschen Regionen zunehmend attraktiver für sie. Neben Baden-Württemberg hat sich die Art auch in Rheinland-Pfalz ausgebreitet. Die Bewohner von Kehl versuchen, die Ameisen mit maisstärkehaltigem Heißschaum zu bekämpfen, doch „die Plagegeister haben sich trotzdem explosionsartig vermehrt“, so die Stadt.

Ameisen sorgen in kleiner Gemeinde für Strom- und Internetausfall

David Altendorf von der Schädlingsbekämpfungsfirma Kleinlogel ist einer derjenigen, die gegen die Ameisen vorgehen sollen. „Das ist richtig krass, das habe ich so noch nie gesehen“, wird er von der Stadt zitiert. In Kehl hat sich eine sogenannte Superkolonie gebildet, wie er weiter ausführt. Es wird von Millionen von Tieren gesprochen, die sich über mehrere Hektar verteilen. Auch die Anwohner versuchen, sich gegen die Invasion zur Wehr zu setzen. Ein Anwohner äußert sich jedoch ernüchtert: „Es gibt bislang nichts, was gesichert gegen die invasive Ameise wirkt.“

In der Vergangenheit haben die Tiere sogar dafür gesorgt, dass Strom und Internet ausgefallen sind. Die Insekten drangen in Verteilerkästen ein und nagten an unterirdischen Kabeln. Die bisherigen Bekämpfungsmaßnahmen blieben erfolglos. Die Stadt Kehl schätzt die Kosten für zukünftige wöchentliche Einsätze auf über 50.000 Euro – und das ohne garantierte Erfolgsaussichten. Die Stadt hofft auf Unterstützung vom Umweltministerium des Landes. Oberbürgermeister Wolfram Britz fordert: „Für die Bekämpfung ist ein unverzügliches, koordiniertes und konsequentes Handeln erforderlich.“ (rd)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/Stadt Kehl | Annette Lipowsky

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