Heizungstausch im Sommer
Neue Heizung: jetzt ist die beste Zeit für Planung und Einbau
Sommer, Sonnenschein, Hitze – da denkt eigentlich niemand an die kalte Jahreszeit und an seine Heizung. Und doch: Eine frühzeitige Planung kann im Winter viel Ärger ersparen, deswegen sollten sich Hausbesitzer gerade jetzt Gedanken um ihre Heizungsanlage machen.
Wer im Winter nicht im Kalten sitzen möchte, sollte sich jetzt kümmern. Eine Erneuerung der Heizung während der Sommermonate hat einige Vorteile: Da die Heizung in absehbarer Zeit nicht gebraucht wird, besteht kein Zeitdruck. Fällt die Heizung mitten im Winter aus, muss alles ziemlich schnell gehen, will man in den eigenen vier Wänden nicht frieren. Und Heizungsmontagen sind doch mitunter aufwendig und die Monteure gegebenenfalls nicht sofort abkömmlich.
„Wer unter Druck steht, weil mitten im Winter die Heizung ausfällt, muss in kurzer Zeit wichtige Entscheidungen über die Haustechnik treffen. Tauscht man im Sommer die Heizung aus, kann man ganz in Ruhe das neue, passende System auswählen und mit dem Fachmann den Einbau besprechen”, sagen die Experten von Vaillant. Das Unternehmen gehört zu den Marktführern im Bereich der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik.
Auch ein zwei- bis dreitägiger Verzicht auf Warmwasser ist in den warmen Monaten angenehmer als bei Minusgraden. „Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, mit den Vorbereitungen zu beginnen. Lieber eine frühzeitige und geplante Heizungsmodernisierung als eine defekte Heizung im Winter“, sagt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen. Da es sich beim Kauf einer neuen Heizung meist um eine Entscheidung für die nächsten 20 Jahre handelt, sollten Hausbesitzer bei der Planung sorgfältig vorgehen, rät die Expertin.
Nachfrage beim Heizungstausch boomt
Die Nachfrage nach neuen Heizungsanlagen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Der Bundesverband der Deutschen Heizindustrie meldet ein „ungebrochenes Wachstum” beim Austausch alter Heizungen.
Gefragt sind vor allem Wärmepumpen, Biomasse-Heizungen und Solarthermie. „Welches Heizsystem im Einzelfall das Beste ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, zum Beispiel von der Wärmedämmung des Hauses. Eine pauschale Empfehlung ist nicht möglich, umso wichtiger ist eine individuelle Beratung“, so Energiereferentin Ballod.
Ein neuer Heizkessel: Pflicht oder Kür?
In vielen Fällen haben Eigentümer gar nicht mehr die Wahl, sondern sind verpflichtet, ihren alten Heizkessel auszutauschen. Denn nach dem Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) müssen Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden. „Ausgenommen sind Niedertemperaturkessel oder Brennwertkessel ebenso wie Anlagen, die ausschließlich für die Warmwasserbereitung verwendet werden”, heißt es von Seiten Vaillants.
Und weiter: „Ausnahmen bestehen außerdem für Eigentümer von Ein- oder Zweifamilienhäusern mit maximal zwei Wohnungen, die am Stichtag (1.2.2002), ihr Haus selbst bewohnt haben.”
Für Ölheizungen legt das GEG außerdem zusätzlich fest, dass sie ab 2026 nicht mehr als alleiniger Wärmeerzeuger eingebaut werden dürfen.
Auch wenn keine Pflicht zum Heizungstausch besteht, kann es durchaus sinnvoll sein, die eigene Heizungsanlage zu modernisieren. Seit Januar 2016 gilt das Effizienzlabel für Heizkessel, die mehr als 15 Jahre auf dem Buckel haben. Die Skala reicht von A+++ bis G. Rund 70 Prozent dieser Heizkessel kommen über ein C nicht hinaus – sie sind ineffizient.
Lohnende Investition und attraktive Förderung
Eine neue Heizung bedeutet zwar zunächst eine große Investition, die Energieeinsparung einer modernen Anlage jedoch bringt schnell eine spürbare Entlastung. Wer den Heizungstausch mit ausreichend Vorlauf in Angriff nimmt und dabei auf eine umweltfreundliche Alternative umsteigen will, hat außerdem Zeit, staatliche Förderungen zu prüfen.
In diesem Bereich kann man von umfangreichen Förderprogrammen profitieren. „Die Bedingungen sind so attraktiv wie noch nie. Beim Austausch einer alten Ölheizung gegen eine erneuerbare Energieform sind bis zu 45 Prozent Förderung möglich“, erklärt Ballod. Kombiniert man die Heizungsmodernisierung mit weiteren Sanierungsmaßnahmen sind sogar bis zu 50 Prozent staatliche Förderung möglich.
Die Experten der Verbraucherzentrale beraten zur Förderung, Planung und Durchführung eines Heizungstauschs.
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