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Meinung

Wenn das Land zur Stadt wird: Der Druck auf die Gemeinden in der Region Rosenheim wächst

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Es ist ein Trend, den nahezu alle Gemeinden im Landkreis Rosenheim zu spüren bekommen. Das explosionsartige Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum verschiebt die Grenzen der Großstädte zusehends auf das Land. Mit massiven Folgen.

Der Hahn kräht, vor dem Fenster erstreckt sich grüne Wiese, die Berge sind zum Greifen nah und der Bach rauscht. Schön, oder? Ungefähr dieses Bild schwebt wohl als idyllische Vorstellung in den Hinterköpfen derer, die aus einer Großstadt aufs Land ziehen wollen. Homeoffice und neue Arbeitsmodelle unterstützen die so verheißungsvolle Fantasie. Doch was passiert, wenn dieser Traum auf die Realität trift, zeigt sich in einer Gemeinderatssitzung in Oberaudorf. Die 30 000 Quadratmeter große Wiese „Gschwendtner Feld“ wird in zwei Jahren zum Edeka. Zur Kuh am Heimfeld gesellt sich bald eine Doppelhaushälfte. Und an der Tatzelwurmstraße wird eine Lücke zwischen zwei Häusern mit drei Neubauten geschlossen. Von den Tagesordnungspunkten sind gefühlt die Hälfte Bauanträge. Der Druck auf viele Gemeinden wächst. Sie stehen vor der Aufgabe, Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum mit den Folgen für die Umwelt in Einklang zu bringen.

Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung wird sich die „verstädterte Fläche“ in den kommenden 30 Jahre verdreifachen. Die Stadt zieht mehr und mehr aufs Land. Jeder Großstadtflüchtling nimmt dabei einen Teil seiner urbanen Herkunft mit in die Region, in der Bauland geschaffen werden muss. Und so bleibt von der ausgemalten Idylle nicht viel mehr als ein Traum.

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