Schädlinge
Paris klagt über Bettwanzen-Plage: Wie Sie sich als Urlauber schützen
Sie wurden in Hotels, der Metro und im Kino gesichtet: Bettwanzen machen sich in der französischen Hauptstadt Paris breit – und das vor den Olympischen Spielen.
In den 1950er Jahren waren Bettwanzen eigentlich fast verschwunden, doch nun treiben sie immer öfter wieder ihr Unwesen – besonders Paris scheint derzeit stark betroffen zu sein. In den vergangenen Wochen häuften sich in den sozialen Medien Berichte über die kleinen krabbelnden Tiere, die an verschiedensten Orten der Metropole gesichtet wurden.
Bettwanzen im Kino und in Zügen: Schädlinge scheinen sich in Paris auszubreiten
Alles nahm offenbar Ende August seinen Anfang, als eine Frau laut der Tageszeitung Le Parisien nach einem Kinobesuch zahlreiche Wanzenbisse an sich entdeckte. Inzwischen häufen sich auch Postings von Bahnreisenden, die unterwegs auf Bettwanzen gestoßen sind. In der Metro will ein Fahrer der Linie 8 einen der Schädlinge in der Fahrerkabine gesehen habe. Die Verkehrsbetriebe RATP setzen die Bahn daraufhin außer Betrieb – allerdings habe man weder dort noch in anderen Verkehrsmitteln Bettwanzen entdeckt. Im Hochgeschwindigkeitsverkehr hingegen filmte ein Mitreisender einen Schädling in einem TGV, der zwischen Paris und Marseille pendelte:
Ganz so plötzlich kommt die Bettwanzen-Plage aber wohl nicht: Eine im Jahr 2021 vom Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführte Studie zeigt laut dem französischen Nachrichtenportal BFMTV, dass seit 2016 bereits sieben Prozent der Franzosen Opfer des Insekts geworden sind – was circa 4,7 Millionen Menschen ausmacht. Eine spätere Ipsos-Umfrage ergab, dass zwischen 2017 und 2022 bereits elf Prozent der französischen Haushalte von Bettwanzen befallen waren. Das Insekt ist also auf dem Vormarsch.
In Paris hat sich sogar schon die Politik dieser Angelegenheit angenommen – wohl auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele, die 2024 in der französischen Hauptstadt ausgetragen werden. So bat der stellvertretende Bürgermeister Emmanuel Grégoire auf X (ehemals Twitter), die Premierministerin Élisabeth Borne eine Pressekonferenz zur Bekämpfung invasiver Arten einzuberufen. „Dies ist ein Problem der öffentlichen Gesundheit, bei dem alle Beteiligten an einen Tisch gebracht werden müssen“, hieß es in dem Beitrag.
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Wie schützen sich Urlauber vor Bettwanzen?
Wer demnächst in Paris unterwegs ist, wird sich wohl fragen, wie er den Bissen der Bettwanzen entgeht – und möglichst keine Schädlinge mit nach Hause zu bringt. Einige Tipps hierzu hat Thomas Loose, Vorstandsmitglied beim Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verband e.V. (DSV) laut dem Online-Portal Travelbook parat. Zunächst einmal gilt es, die typischen Verstecke von Bettwanzen zu kennen und zu überprüfen – dazu gehören der Lattenrost, Steckdosen, Lichtschalter, Bilder, Wandverkleidungen sowie Teppich- und Fußbodenleisten. „Bei älterem Befall kann man die typischen dunklen Punkte um die Verstecke herum gut sehen“, so der Experte.
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Wer Spuren von Bettwanzen entdeckt, sollte laut einer Broschüre des Umweltbundesamtes (UBA) nach einem neuen Zimmer verlangen. Gepäckstücke sollten sorgfältig auf die Insekten untersucht werden. Bei der Rückkehr nach Hause empfiehlt das UBA außerdem, den Koffer zunächst in der Badewanne unterzubringen – fliehende Tiere können hier sofort entdeckt werden.
Generell kann man sich Bettwanzen aber „fast überall ‚holen‘ bzw. ‚mitbringen’“, wie Loose erklärt. Dabei mache es grundsätzlich keinen einen Unterschied, ob Urlauber in einem Fünf- oder Drei-Sterne-Hotel übernachten. Selbst, wer zu Hause bleibt, ist vor den Tieren nicht zwangsläufig sicher – sie tummeln sich in gebrauchten Möbeln, Koffern oder Reisetaschen.
Rubriklistenbild: © Helmut Meyer zur Capellen/Imago
