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Ärger um „Deutschland-Studie“

Wut auf ZDF: Ganze Region in Deutschland will das Zweite jetzt boykottieren

Ein beleuchtetes ZDF-Logo.
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Auf das ZDF sind einige Menschen im Ruhrpott momentan nicht gut zu sprechen.

Eine Studie sorgt für mächtig Ärger: Weil einigen Ruhr-Städten schlechte Lebensqualität bescheinigt wird, soll nun ein ZDF-Boykott folgen.

München - Das Ruhrgebiet und das ZDF - aktuell ist der Mainzer Sender wohl nicht der Lieblingskanal der bevölkerungsreichsten Region Deutschlands. Der Grund: Die „Deutschland-Studie“ des Senders brachte ein Ergebnis hervor, mit dem einige Menschen in Nordrhein-Westfalen ganz und gar nicht einverstanden sind. Die Kreise und Städte in NRW schnitten in der Studie sehr schlecht ab - nun verweigern sie eine zukünftige Teilnahme an den ZDF-Formaten „Familienatlas“ und „Seniorenatlas“.

NRW-Landräte und -Bürgermeister schreiben Boykottbrief

Bei der „Deutschland-Studie“ ordnete der Sender alle 401 Städte und Kreise des Landes nach ihrer Lebensqualität im Jahr 2018. Ganz vorne landeten die süddeutschen Gemeinden München, Heidelberg und Starnberg; am anderen Ende des Spektrums landeten ausschließlich Ruhrpott-Städte: Die letzten Plätze fielen auf Oberhausen (398.), Duisburg (399.), Herne (400.) und das absolute Schlusslicht Gelsenkirchen (401.). Dieses Ranking wollten einige der Städte nicht ohne Weiteres hinnehmen: Einige Bürgermeister und Landräte schrieben einen Boykottbrief an das ZDF. Das berichtet die WAZ.

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Dort steht zu lesen: „Die teils heftigen Debatten der zurückliegenden Monate nach Veröffentlichung der ,Deutschland-Studie’ haben uns nicht nur keine neuen Erkenntnisse geliefert; sie haben uns hier in der Region auch nicht weiter gebracht [...]. Wir sind nicht der Überzeugung, dass wir uns an einer Studie beteiligen sollten, deren negatives Ergebnis [...] absehbar und teilweise systematisch begründet ist.“

Gelsenkirchens Ex-OB Wittke gibt ZDF recht

Als Beispiel für ihr Unverständnis führen sie Hagen auf - die waldreichste Stadt in NRW. Im Bereich „Freizeit und Natur“ liegt sie trotzdem nur auf Platz 321. Das sei „so nicht vermittelbar“.

Weiter heißt es in dem Brief, dass sie die Kreise und Städte zwar gerne an weiteren Projekten beteiligen wollen - aber nur unter anderen Vorzeichen. Das Projekt müsse „den Fokus darauf richten, wie die Menschen in der Metropole Ruhr die Lebensqualität ihrer Heimat selbst einschätzen“.

Gegenwind für die Stadtoberen gibt es von der Politik. Oliver Wittke von der Ruhr-CDU nennt deren Einschätzungen „Realitätsverlust“. So sagte der ehemalige OB von Gelsenkirchen der WAZ: „Die Veränderung zum Besseren beginnt mit der Akzeptanz der Realität. Und genau das verweigern die Oberbürgermeister.“ Die ZDF-Studien seien mit ihrem Urteil nicht allein; das Ruhrgebiet würde einige Defizite aufweisen. Wittke weiter: „Dass Gelsenkirchen nach wie vor die höchste Arbeitslosigkeit der Republik aufweist, kann man auch durch eine Nicht-Teilnahme an Untersuchungen nicht kaschieren.“

Im ZDF hatte zuletzt auch Claus Kleber für Aufregung gesorgt - und zwar mit einer Kriegsankündigung im „heute journal“. In der ARD gibt es unterdessen einen Geheimplan, der eine Revolution bei Talk-Show-Formaten beinhaltet.

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