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Neue Waffe der Ukraine
Aufsehen erregende Krim-Attacke: In Putins „blühender Landschaft“ ist nichts mehr sicher
Mehr als eine Warnung an Wladimir Putin: Der Ukraine gelingt der nächste heftige Schlag gegen die russischen Truppen auf der besetzten Halbinsel Krim.
Sewastopol – Wladimir Putin habe nach der heimtückischen Annexion der Krim versprochen, die Halbinsel in „blühende Landschaften“ zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer zu verwandeln. Das erzählte der Osteuropa-Experte und Historiker Prof. Dr. Klaus Gestwa im Interview mit FR.de von IPPEN.MEDIA.
Verluste Russlands: Ukrainern gelingt Schlag gegen Putins Schwarzmeerflotte
Im Ukraine-Krieg verwandelt sich aber auch die Halbinsel, die durch Russland militärisch und touristisch genutzt wird, immer mehr zu einem Schlachtfeld. Denn: Die ukrainischen Streitkräfte haben in der Nacht von 14. auf den 15. Mai dort den nächsten verheerenden Luftschlag gegen die russischen Invasionstruppen Putins durchgeführt.
Offenbar erreichten dabei die neuen ATACMS-Mittelstreckenraketen der Ukraine aus amerikanischer Rüstungsproduktion die Hafenstadt Sewastopol, wo die Schwarzmeerflotte des Kreml stationiert ist. Was die Reichweite der riesigen Raketen angeht, dürfte damit kein Stützpunkt der Russen auf der im Frühjahr 2014 völkerrechtswidrig besetzten Krim mehr sicher sein.
ASTRA meldet soeben über den 🇺🇦#ATACMS Angriff von der Nacht vom 14.05. - 15.05 auf den 🇷🇺 Militär Flugplatz Belbek auf der #Krim weitere Details laut ihrer Recherche:
Das Flugabwehrraketensystem S-400, zwei MiG-31-Kampf-Jets und ein Treibstoff- und Schmierstofflager auf dem… pic.twitter.com/2l1RMxXJbe
Russische Verluste auf der Krim: Ukrainer attackieren Militärflugplatz Belbek
Dass Kiew die russische Armee auf der Krim mit ATACMS überziehen ließ, war bereits bekannt. Jetzt sickerte wohl auch durch, was die Ukrainer mit dem „Army TACtical Missile System“, so die technische Bezeichnung, genau trafen. Wie unter anderem die mit den ukrainischen Streitkräften eng vernetzten Militär-Blogger von „BrennpunktUA“ bei X (vormals Twitter) schreiben, galt der nächste ukrainische Luftangriff erneut dem Militärflugplatz Belbek.
Brisant: Die Start- und die Landebahn sowie die militärische Infrastruktur der Russen befinden sich dort nur einen Kilometer nördlich der Stadtgrenze der Großstadt Sewastopol (rund 415.000 Einwohnerinnen und Einwohner). Und: In Sichtweite zu Belbek liegen sogar Hotels direkt an der Schwarzmeerküste, die die russischen Kampfjets des Militärflugplatzes eigentlich überwachen sollen. Stattdessen steigen die Verluste für Moskau auch hier.
Verluste für Putin: Ukrainer zerstören wohl MiG-Kampfjets und Krim-Flugabwehr
„Bei einem Raketenangriff auf den Flugplatz wurden zwei Abfangjäger vom Typ MiG-31 zerstört, außerdem brannte ein Lager für Treibstoff und Schmierstoffe nieder. Elf russische Soldaten wurden verletzt“, heißt es bei „BrennpunktUA“. Der X-Account gelangt immer recht schnell an „exklusives“ Bildmaterial der ukrainischen Armee. Diesmal beriefen sich die Blogger auf Informationen und auf ein Video der unabhängigen osteuropäischen Nachrichtenagentur ASTRA, das den Einschlag der wuchtigen und vier Meter langen Raketen (Durchmesser: 0,6 Meter) auf der Krim zeigen soll.
Damit nicht genug: Wie es bei „BrennpunktUA“ weiter heißt, „traf eine Rakete bereits im Gebiet des Dorfes Vishnevoye das Luftverteidigungssystem S-400 Triumph. Nach dem Angriff geriet das Flugabwehrraketensystem in Brand. Zwei Soldaten wurden getötet, 2 verletzt“. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Aber: Das russische Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch (15. Mai) ungewöhnlich offen ukrainische Raketenangriffe mit ATACMS auf die Krim vermeldet. Und: Der viel zitierte russische Militär-Blogger „Rybar“ schrieb zu dem Angriff auf Telegram: „Leider ist es uns nicht gelungen, ein oder zwei Raketen abzuschießen. Die Videos einer Überwachungskamera wurden im Internet erneut der ganzen Welt bekannt. Wie und warum das im dritten Kriegsjahr noch möglich ist, ist schon lange eine rhetorische Frage.“
Putins Schwarzmeerflotte im Visier: Ukraine greift wiederholt Belbek an
Erneut traf es also wohl Belbek: Am 31. Januar und am 1. Februar dieses Jahres hatten der ukrainische Militär-Blogger Igor Sushko (mehr als 314.000 Follower) sowie der ehemalige stellvertretende Innenminister in Kiew, Anton Gerashchenko, von einem mutmaßlich schweren Luftschlag gegen die russische Fliegerstaffel auf dem Militärflugplatz berichtet. Damals sollen unbestätigten Berichten zufolge zwei Kampfflugzeuge der Typen Su-27 und Su-30 zerstört worden sowie mehrere russische Soldaten getötet worden sein. Auch diese Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.
Für Kreml-Autokrat Putin, der seinen Vertrauten Alexei Djumin nach Moskau beordert hat, ist die Art der neuerlichen Attacke wohl alarmierend. Denn: Erst kürzlich hatten die Amerikaner den Ukrainern die ATACMS mit einer Reichweite von 300 Kilometern statt bislang 165 Kilometern geliefert. Die Lenkwaffen werden aus HIMARS-Mehrfachraketenwerfern abgefeuert. Ein Blick auf den Frontverlauf im Ukraine-Krieg zeigt: Sewastopol liegt im Süden der Krim.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine
Wladimir Putin bangt um Krim: Reichen ATACMS bis zur Brücke von Kertsch?
Wurden die Raketen etwa von Mykolajiw aus abgeschossen, wären es bis nach Sewastopol 280 Kilometer Luftlinie. Eifrig wurde zuletzt darüber spekuliert, ob auch die Krimbrücke im Osten der Halbinsel mit den ATACMS angegriffen werden kann, gegen die die Luftabwehr offenbar kein Mittel findet. Zum Beispiel von Saporischschja aus wären es zumindest ziemlich genau 302 Kilometer Luftlinie bis zur Brücke von Kertsch, über die der russische Nachschub läuft. Putin muss wohl immer mehr um seine angeblich „blühenden Landschaften“ bangen. (pm)