Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
„Moldau ist in Gefahr“
Oppositioneller: Transnistrien bittet Moskau bald um Anschluss an Russland
Ein Oppositionspolitiker warnt vor dem nächsten Konflikt mit Russland in Osteuropa. Das Szenario hätte massiven Einfluss auf den Ukraine-Krieg.
Chisinau – Ist diese Region das nächste imperialistische Ziel von Kreml-Autokrat Wladimir Putin? Der sogenannte „Transnistrische Kongress“ soll Moskau angeblich in Kürze öffentlich darum bitten, Transnistrien in die Russische Föderation aufzunehmen.
Transnistrien: Bittet abtrünnige Region Moldawiens Russland um Aufnahme?
Das behauptet zumindest der transnistrische Oppositionelle Ghenadie Ciorba laut Nachrichtenagentur Infotag, wovon ntv.de berichtet. Die Abgeordneten sollen am 28. Februar auf dem Kongress einen entsprechenden Antrag beschließen, erklärte er.
Brisant: Am 29. Februar hält Putin eine Rede vor der russischen Bundesversammlung. Laut Ciorba könnte Putin diese Rede zum Anlass nehmen, den Antrag publik zu machen. Es sei davon auszugehen, dass die Bundesversammlung dem Antrag stattgeben werde, meinte er weiter. Ciorba verwies auf jüngste Aussagen von Russlands Außenministers Sergei Lawrow, dass Moskau russische Bürgerinnen und Bürger in Transnistrien beschützen werde.
Wegen Transnistrien: Spannungen zwischen Moldawien und Russland
Transnistrien ist eine international nicht anerkannte und ausschließlich durch den Kreml gestützte separatistische Region im Osten Moldawiens, die mit ihren rund 350.000 Einwohnerinnen und Einwohnern an die Ukraine grenzt. Die Republik Moldau, die im Westen an den Nato-Staat Rumänien grenzt, betrachtet Transnistrien als aufständisch und als zum eigenen Staatsgebiet zugehörig.
Im Umfeld des Ukraine-Kriegs keimte der Konflikt neuerlich auf. Ende April 2022 kam es zwei Monate nach Beginn des russischen Überfalls auf den westlichen Nachbarn im moldauischen Transnistrien an der Grenze zur Ukraine zu Explosionen. Chisinau vermutete den Kreml hinter der Provokation und berief damals seinen Sicherheitsrat ein. Geschätzt 30 Prozent der Bevölkerung in Transnistrien sollen russischstämmig sein.
Wladimir Putins Außenminister: Sergei Lawrow droht Moldawien
Moldawiens Staatspräsident Maia Sandu hatte das Moskau-Regime Putins bei einem öffentlichen Termin im August 2022 zudem für Äußerungen kritisiert, „die nicht immer angemessen und manchmal respektlos gegenüber der Souveränität der Republik Moldau sind“. Kurz darauf warnte Lawrow Moldawien, dass „eine Bedrohungssituation“ für die Sicherheit russischer Truppen in Transnistrien eine militärische Konfrontation auslösen könnte. Truppen, die wiederum ukrainische Kräfte an der Grenze binden könnten.
Die Nato wächst und kämpft: Alle Mitgliedstaaten und Einsätze des Bündnisses
„Jede Gefährdung der Sicherheit russischer Truppen würde nach internationalem Recht als ein Angriff auf Russland gewertet“, meinte Lawrow seinerzeit in einem Interview mit einem russischen TV-Sender. Zum Hintergrund: Russland hat seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Norden Transnistriens seine 14. Gardearmee stationiert. Diese hat Schätzungen zufolge zwar nur eine Mannstärke im unteren vierstelligen Bereich, gemäß Ausrüstung soll sie den moldauischen Streitkräften aber überlegen sein.
Moldau ist in dem Moment in Gefahr, in dem Russland auf Transnistrien zusteuert.
An der Grenze zu Rumänien: Historiker befürchtet Angriff Russlands auf Moldau
Diese haben laut des viel zitierten Global Firepower Index (GPI) nur 8500 aktive Berufssoldaten (Stand 23. Februar), keine Kampfpanzer und keine Kampfflugzeuge. Die Verteidigung beruht auf Infanterie (Fußsoldaten), die mit LKWs oder amerikanischen Militär-Jeeps Humvees fahren. Indes hatte Transnistrien schon vor Jahren eigene Truppen aufgestellt, die nach Schätzungen der „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE) 2009 rund 4000 Mann und 18 Kampfpanzer umfassten. Jüngere Schätzungen aus dem Westen gibt es nicht.
Der Historiker Juri Felshtinsky hatte 2022 offen vor einem Krieg Russlands gegen die Republik Moldau gewarnt. „Noch bevor sie mit der Ukraine fertig sind, werden sie dort einen Krieg beginnen, sobald sie Transnistrien erreichen“, sagte der amerikanische Autor russischer Herkunft damals dem britischen Express: „Moldau ist in dem Moment in Gefahr, in dem Russland auf Transnistrien zusteuert.“ Das Land stehe schon lange auf Putins Liste. (pm)