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Mit riesigen Raketen

Putins modernste Flugabwehr: Russland-Propaganda reklamiert ATACMS-Abschüsse für sich

Die russische Armee verlegt ihr modernstes Luftabwehrsystem in die Ukraine – und will angeblich gleich mehrere HIMARS-Raketen abgeschossen haben.

Donezk – Ist es die nächste Propaganda-Nebelkerze aus Russland zum Ukraine-Krieg? Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge ihr modernstes Flugabwehrsystem, das S-350 Witjas, in die Ukraine geschickt.

Verluste im Ukraine-Krieg: Hat Russland wirklich ATACMS-Raketen abgeschossen?

Wie das Regime in Moskau verlauten ließ, soll die Luftabwehreinheit sogleich mehrere ukrainische Raketen aus HIMARS-Mehrfachraketenwerfern abgeschossen haben. Wie ein Kommandeur mit dem Pseudonym „Lev“ der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria Novosti erzählte, waren unter den abgefangenen Zielen angeblich auch ATACMS-Raketen.

„Kürzlich haben wir an einer großen Salve von HIMARS-Raketen gearbeitet, etwa zwölf bis 16 Ziele. Das System hat sie alle erfolgreich abgefangen und verhindert, dass sie ihre beabsichtigten Ziele erreichen“, erklärte Lev Ria Novosti. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen, sie dürfen aber wohl angezweifelt werden.

Flugabwehr für Wladimir Putin: die russische S-350 Witjas. (Archivfoto)

Luftabwehr von Wladimir Putin: Russland-Armee setzt auf S-350 Witjas

Misstrauisch macht etwa, dass sich zitierter Lev nicht auf eine genaue Zahl angeblich abgeschossener Raketen festlegen will. Und auch nicht darauf, in welcher Zeitabfolge die Raketen angeblich abgefangen wurden. Zudem gibt es in den sozialen Medien kein Video davon, das das Abfangen dokumentieren würde. Laut Hersteller Almas-Antei aus Moskau können mit dem Flugabwehrsystem in der Theorie überschallschnelle Kampfflugzeuge in allen Höhenbereichen, tieffliegende Marschflugkörper sowie ballistische Raketen bekämpft werden.

Die verwendeten 9M96-Lenkwaffen steuern ihre Ziele dafür mit einer aktiven Radarzielsuche an. Die 5,35 Meter langen Raketen mit einem Durchmesser von 27,3 Zentimetern sollen über einen Aufschlagszünder und einen Annäherungszünder verfügen, die den 24 Kilogramm schweren Splittergefechtskopf explodieren lassen sollen, dessen Splitterwirkung feindliche Raketen in einem möglichst großen Radius erfassen soll. Konkrete Beispiele für angeblich erfolgreiche Abschüsse im Ukraine-Krieg liegen allerdings nicht vor.

S-350 Witjas
WaffentypFlugabwehrraketensystem
Indienststellung2021
Länge und Durchmesser Rakete5,35 m / 27,3 cm
Gefechtsgewicht 1x Rakete449 Kilogramm
Reichweite120 km
Dienstgipfelhöhe30 km

Russland positioniert S-350 Witjas: Wladimir Putins Mittel gegen F-16-Kampfjets?

Auffällig ist: Die Meldung aus Russland, wonach mindestens ein S-350 Witjas in Richtung Front verlegt wurde, fällt in denselben Zeitraum, in dem die Niederlande die „unverzügliche“ Lieferung der ersten F-16-Kampfjets an die ukrainischen Luftstreitkräfte angekündigt haben. Ob das S-350 Witjas den F-16-Kampfflugzeugen gefährlich wird, lässt sich wegen fehlender Erfahrungswerte nicht im Vorfeld der zu erwartenden Gefechte bestimmen.

Auch nicht, ob die 9M96-Lenkwaffen der Russen tatsächlich schnell und effektiv genug sind, um die wuchtigen ATACMS-Mittelstreckenraketen (vier Meter lang) aus den HIMARS der Ukrainer abzufangen. Sowohl die F-16-Lieferungen als auch die russischen Behauptungen zum S-350 Witjas zeigen jedoch, wie sehr im Sommer 2024 um die Lufthoheit über der Ukraine gerungen wird. (pm)

Rubriklistenbild: © IMAGO / ITAR-TASS

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