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2024 Democratic National Convention

Walz-Rede bei Parteitag: „Kampf für unsere Freiheiten“ – ein geeigneter Vize für Harris?

Tim Walz wird auf der DNC die bedeutendste Rede seiner Laufbahn halten. Er muss zeigen, dass Harris eine gute Wahl getroffen hat. Kein leichtes Spiel.

Washington, D.C. – Die 2024 Democratic National Convention (DNC), der Nominierungsparteitag der Demokratischen Partei für die anstehende US-Wahl, geht am Mittwochabend (21. August) in die dritte Runde. Neben dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton gehört die Bühne in Chicago dabei vor allem Tim Walz. Für den Vizepräsidentschaftskandidaten der Demokraten und Gouverneur des US-Bundesstaats Minnesota steht viel auf dem Spiel. Es ist der größte Auftritt seiner politischen Karriere – und ein Testlauf für den harten Wahlkampf der kommenden Monate. Walz muss beweisen, dass die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ihn zurecht zu ihrem Running Mate auserkoren hat.

Bevor Harris den Gouverneur Minnesotas Anfang des Monats zu ihrem Kandidaten wählte, kannten die meisten US-Amerikaner Walz nicht oder kaum. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos vom Juli gaben nur 13 Prozent der Befragten an, genug über Walz zu wissen, um sich eine Meinung über ihn bilden zu können. Doch trotz seiner relativen Unbekanntheit bei einem Großteil der US-Amerikaner ist Walz in der Politik kein Neuling. Von 2007 bis 2019 gehörte er dem US-Repräsentantenhaus als demokratischer Abgeordneter für den 1. Kongresswahlbezirk des Bundesstaats Minnesota an; seit Januar 2019 ist er Gouverneur von Minnesota. Die Rede in Chicago wird ihm jetzt die Gelegenheit geben, sich einem breiteren Wählerpublikum vorzustellen.

Tim Walz muss zeigen, dass er ein guter Vize wäre – Kann Harris Trump bei der US-Wahl so schlagen?

Politisch wird Walz oft zu den progressiven Kräften gezählt, obwohl er zu Beginn seiner politischen Karriere eher zu den „Moderates“ gehörte – also weder als besonders liberal noch als konservativ galt. Doch spätestens seit seiner Zeit als Gouverneur vertritt er für die US-Demokratie eher linke Positionen. Während dieser unterzeichnete er ein Gesetz zur Einführung eines kostenlosen Schulessens. Unter seiner Führung legalisierte Minnesota außerdem Marihuana für den Freizeitgebrauch, beschloss eine Erhöhung der Steuergutschriften für einkommensschwache Familien und verabschiedete ein Gesetz, das bis zu 12 Wochen bezahlten Familienurlaub für diejenigen vorsieht, die ein neugeborenes oder krankes Familienmitglied betreuen.

Kamala Harris und Tim Walz auf dem Parteitag der Demokraten.

Im Einklang mit seiner Partei ist Walz ein Befürworter von Abtreibungsrechten. Fast unmittelbar nach der Aufhebung des Urteils in der Rechtssache Roe v. Wade im Jahr 2022 unterzeichnete Walz eine Durchführungsverordnung, die sicherstellte, dass Minnesota Menschen aus anderen Bundesstaaten rechtlichen Schutz bieten würde, sollten diese in Minnesota reproduktive Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen. Weitere Maßnahmen zur Sicherstellung von Abtreibungsrechten folgten. Auch in puncto Waffenbesitz hat Walz eine progressive Position – zumindest seit dem School Shooting (Amoklauf an einer Schule) 2018 in Parkland, Florida. Im Anschluss daran schwor Walz, alles zu tun, was er könne, um Waffengewalt zu bekämpfen.

Die Republikaner unter Trump sehen Walz als zu progressiv – doch Harris‘ Vize will bodenständig sein

Die Demokraten selbst wehren sich aber gegen die Behauptung, Walz sei ein durch und durch progressiver Politiker, da diese den Republikanern viel Angriffsfläche bietet. Er habe einen ländlichen, landwirtschaftlich geprägten Bezirk in den USA vertreten und sich während der Obama-Regierung gegen strengere Umweltschutzmaßnahmen ausgesprochen, so die US-Website The Hill. „Ich denke, dass die Angriffe auf ihn, weil er progressiv ist, absurd sind. Keiner, der Tim Walz kennt, hält ihn für einen Progressiven. Er schreit gemäßigt, sobald er den Raum betritt, und die Republikaner regen sich auf, weil er Kindern ein Schulessen spendiert?“, so der demokratische Abgeordnete Seth Moulton gegenüber dem Portal.

Wer ist Tim Walz?

Tim Walz wurde 1964 in West Point, Nebraska, geboren und wuchs dort auf. Nach dem Highschool-Abschluss trat er in die Nationalgarde der US-Armee ein, bevor er das Chadron State College in Chadron, Nebraska, besuchte. Dort machte er 1989 einen Abschluss in Sozialwissenschaften. Er begann seine Karriere als Lehrer in Nebraska, verließ den Bundesstaat aber 1996, nachdem er wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss angeklagt worden war. Danach zogen er und seine Frau nach Mankato, Minnesota, und er begann an der Mankato West High School Sozialkunde und Geografie zu unterrichten. 2001 erwarb Walz einen Master-Abschluss in pädagogischer Führung an der Minnesota State University in Mankato.

Doch ungeachtet seiner politischen Ausrichtung hat Walz ein Ass im Ärmel, wenn es darum geht, ein positives Image zu kultivieren: Sympathie. Das Internet, wo er in den letzten Wochen die Fantasie seiner Fans erobert hat, ist ihm wohlgesonnen. Seine Befürworter überschwemmten die sozialen Medienplattformen geradezu mit Memes, in denen Walz als diejenige Vaterfigur dargestellt wird, die Amerika gerade jetzt braucht. Das passt zum Spitznamen „Coach Walz“, mit dem Harris ihren Vize-Kandidaten oft vorstellt, um die Wähler an seinen Hintergrund als Lehrer und Football-Trainer zu erinnern. Und zu dem bodenständigen Image, das Walz sich gerne selbst gibt, wenn er von seiner Kindheit und Jugend im ländlichen Nebraska erzählt.

Harris und Walz bereiten sich auf US-Wahl vor – „Ein Kampf für unsere Freiheiten“ und gegen Trump

In den ersten beiden Tagen des Parteitags habe der demokratische Vize-Kandidat das Bild des „fröhlichen Kämpfers“ untermauert, schreibt der britische Guardian. „In den nächsten Tagen werden wir zeigen, wie Demokratie aussieht – sie ist inklusiv“, so Walz dem Bericht zufolge bei einem Frühstück der Delegation in Wisconsin am Montag (19. August). Das Programm für Mittwoch steht derweil unter einem anderen Motto. Es lautet „Ein Kampf für unsere Freiheiten“ – eine Botschaft wider, die Harris in ihrem Wahlkampf vertritt. Sie hat wiederholt betont, dass bei der US-Wahl Grundfreiheiten auf dem Spiel stehen. Auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama schlug bei seiner Rede auf der DNC am Dienstag (20. August) in diese Kerbe.

Bilder einer Karriere: Kamala Harris strebt Präsidentenamt in den USA an

Mit dem Verzicht von Joe Biden auf die Kandidatur der Demokraten rückt seine Stellvertreterin Kamala Harris vor der US-Wahl 2024 in den Fokus.
Mit dem Verzicht von Joe Biden auf die Kandidatur der Demokraten ist seine Stellvertreterin Kamala Harris vor der US-Wahl 2024 in den Fokus gerückt.  © Saul Loeb/afp
Nachdem die Demokraten die Vizepräsidentin aufgestellt haben, hat Harris die Chance, als erste Frau in der Geschichte der USA das Präsidentenamt zu übernehmen. Damit wäre sie die mächtigste Frau der Welt.
Nachdem die Demokraten die Vizepräsidentin aufgestellt haben, hat Harris die Chance, als erste Frau in der Geschichte der USA das Präsidentenamt zu übernehmen. Damit wäre sie die mächtigste Frau der Welt. © Carlos Osorio/dpa
Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter, eine 2009 verstorbene Brustkrebsforscherin, kam aus Indien in die USA. Sie kam aus Indien und lernte Harris‘ Vater in den 60er Jahren in den USA kennen. 
Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter, eine 2009 verstorbene Brustkrebsforscherin, kam aus Indien in die USA. Sie lernte Harris‘ Vater in den 60er Jahren in den USA kennen. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als Harris noch ein kleines Kind war.  © Courtesy of Kamala Harris/afp
Harris und ihre jüngere Schwester Maya wuchsen bei ihrer Mutter auf, zeitweise lebten sie im kanadischen Montreal. „Sie erzog uns zu stolzen, starken Schwarzen Frauen. Und sie hat uns beigebracht, unser indisches Erbe zu kennen und darauf stolz zu sein“, sagte Harris 2020 in einer Rede. Darin betonte sie auch, dass die USA einen Präsidenten brauchten, „der uns alle zusammenbringt – Schwarze, Weiße, Latinos, Asiaten, Indigene – um die Zukunft zu erreichen, die wir gemeinsam wollen“.
Harris und ihre jüngere Schwester Maya wuchsen bei ihrer Mutter auf, zeitweise lebten sie im kanadischen Montreal. „Sie erzog uns zu stolzen, starken Schwarzen Frauen. Und sie hat uns beigebracht, unser indisches Erbe zu kennen und darauf stolz zu sein“, sagte Harris 2020 in einer Rede. Darin betonte sie auch, dass die USA einen Präsidenten brauchten, „der uns alle zusammenbringt – Schwarze, Weiße, Latinos, Asiaten, Indigene – um die Zukunft zu erreichen, die wir gemeinsam wollen“. © Courtesy of Kamala Harris/afp
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Generalstaatsanwältin und Justizministerin („Attorney General“) in ihrer Heimat Kalifornien. Schwester Maya Harris (Mitte) und Richterin Tani Cantil-Sakauye (links) gratulieren.
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Generalstaatsanwältin und Justizministerin („Attorney General“) in ihrer Heimat Kalifornien. Schwester Maya Harris (Mitte) und Richterin Tani Cantil-Sakauye (links) gratulieren.  © Imago
Harris wurde die erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und später die erste Justizministerin in ihrer Heimat Kalifornien. Ihr harter Kurs ging vielen in der Partei allerdings viel zu weit. So kämpfte sie damals darum, auch solche Verurteilungen aufrechtzuerhalten, die nachgewiesenermaßen durch rechtswidrige Mittel wie Manipulation von Beweisen oder Falschaussagen zustande gekommen waren.
Ihr harter Kurs ging vielen in der Partei allerdings viel zu weit. So kämpfte sie damals darum, auch solche Verurteilungen aufrechtzuerhalten, die nachgewiesenermaßen durch rechtswidrige Mittel wie Manipulation von Beweisen oder Falschaussagen zustande gekommen waren. © Justin Sullivan/Getty Images/afp
In ihre Zeit als Generalstaatsanwältin fällt auch ein bemerkenswerter Kontakt. Kein Geringerer als Donald Trump spendete damals zweimal Geld für ihren Wahlkampf. 2011 überwies er erst 4000 Dollar an Harris, ehe er im Jahr 2013 noch einmal 1000 Dollar folgen ließ. Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet.
In ihre Zeit als „Attorney General“ fällt auch ein bemerkenswerter Kontakt. Kein Geringerer als Donald Trump spendete damals zweimal Geld für ihren Wahlkampf. 2011 überwies er erst 4000 Dollar an Harris, ehe er im Jahr 2013 noch einmal 1000 Dollar folgen ließ.  © Brendan Smialowski/afp
Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet.
Seine Tochter Ivanka Trump spendete im Jahr 2000 Dollar an Harris. Zu jener Zeit wurden in Kalifornien Vorwürfe gegen die Trump University untersucht, reihenweise Kundinnen und Kunden betrogen zu haben. Harris selbst hat die Klage nicht bearbeitet. © Franck Fife/AFP
Als Harris 2017 in den US-Senat einzog, nutzte sie ihre Erfahrung als Staatsanwältin auch in der Kongresskammer und tat sich bei Anhörungen ein ums andere Mal mit einem harten und effektiven Befragungsstil hervor. Ein perfektes Beispiel dafür war die Anhörung um die möglichen Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung, als sie die Befragten regelrecht in die Mangel nahm, konsequent auf Antworten drängte und immer wieder nachhakte.
Als Harris 2017 in den US-Senat einzog, nutzte sie ihre Erfahrung als Staatsanwältin auch in der Kongresskammer und tat sich bei Anhörungen ein ums andere Mal mit einem harten und effektiven Befragungsstil hervor. Ein perfektes Beispiel dafür war die Anhörung um die möglichen Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung, als sie die Befragten regelrecht in die Mangel nahm, konsequent auf Antworten drängte und immer wieder nachhakte.  © Pete Marovich/Imago
Vor allem der damalige US-Justizminister Jeff Sessions konnte ein Lied davon singen, den sie mit ihrer Befragung mächtig ins Schwitzen brachte. Offenbar war das für die Republikaner so schlimm, dass die Senatoren Richard Burr und John McCain die Prozedur unterbrachen und Harris baten, ihre Fragen doch bitte etwas höflicher zu stellen.
Vor allem der damalige US-Justizminister Jeff Sessions konnte ein Lied davon singen, den sie mit ihrer Befragung mächtig ins Schwitzen brachte. Offenbar war das für die Republikaner so schlimm, dass die Senatoren Richard Burr und John McCain die Prozedur unterbrachen und Harris baten, ihre Fragen doch bitte etwas höflicher zu stellen. © Pete Marovich/Imago
Und am 1. Mai 2019 wich der Justizminister und Trump-Vertraute William Barr ihren präzisen Fragen zum Abschlussbericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller aus – woraufhin Harris dem Justizminister den Rücktritt nahelegte. Das alles hinterließ Eindruck – bei Freund und Feind.
Und am 1. Mai 2019 wich der Justizminister und Trump-Vertraute William Barr ihren präzisen Fragen zum Abschlussbericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller aus – woraufhin Harris dem Justizminister den Rücktritt nahelegte. Das alles hinterließ Eindruck – bei Freund und Feind. © Mandel Ngan/afp
Auch den jetzigen Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh brachte Harris bei dessen Anhörung immer wieder in Bedrängnis, vor allem das eine Mal, als sie den Abtreibungsgegner mit einer ganz speziellen Frage überraschte: „Können Sie sich ein Gesetz vorstellen, das der Regierung die Befugnis gibt, Entscheidungen über den männlichen Körper zu treffen?“
Auch den jetzigen Supreme-Court-Richter Brett Kavanaugh brachte Harris bei dessen Anhörung immer wieder in Bedrängnis, vor allem das eine Mal, als sie den Abtreibungsgegner mit einer ganz speziellen Frage überraschte: „Können Sie sich ein Gesetz vorstellen, das der Regierung die Befugnis gibt, Entscheidungen über den männlichen Körper zu treffen?“  © Drew Angerer/afp
Bevor Biden bei der Wahl 2020 Harris zu seiner Vize machte, war sie in der parteiinternen Vorwahlen seine Gegenspielerin – und teilte damals mächtig aus. So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration schwarzer Schüler dienen sollte. Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“
Bevor Biden bei der Wahl 2020 Harris zu seiner Vize machte, war sie in der parteiinternen Vorwahlen seine Gegenspielerin – und teilte damals mächtig aus.  © Henry Griffin/dpa
So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration Schwarzer Schülerinnen und Schüler dienen sollte.
So warf sie Biden vor, in den 1970ern gegen die Praxis gewesen zu sein, Kinder mit Bussen zu Schulen in anderen Bezirken zu fahren – was vor allem der Integration Schwarzer Schülerinnen und Schüler dienen sollte.  © Win McNamee/AFP
Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“
Harris verknüpfte dies mit ihrer eigenen Biografie: Dies sei eine Entscheidung gewesen, die ein kleines Mädchen in Kalifornien verletzt habe: „Dieses kleine Mädchen war ich.“  © Saul Loeb/AFP
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden.
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden.  © Haiyun Jiang/AFP
Die Erwartungen an Harris als Pionierin im Amt der Vizepräsidentin waren enorm. Sie konnte zunächst aber nicht wirklich punkten. Erst 2022 schien sie sich mehr und mehr in ihre Rolle einzufinden. Sie ergriff eine führende Stimme beim Kampf für das Recht auf Abtreibung und setzte sich gegen Waffengewalt ein. Zudem hat Harris ihr außenpolitisches Profil geschärft. So bekannte sie sich im Februar 2024 in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz explizit zur Nato und zur internationalen Zusammenarbeit. Harris vertrat Biden bei einem Ukraine-Gipfel in der Schweiz und mahnte Israel zur Mäßigung in Gaza.
So bekannte sie sich im Februar 2024 in einer Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz explizit zur Nato und zur internationalen Zusammenarbeit. Harris vertrat Biden bei einem Ukraine-Gipfel in der Schweiz und mahnte Israel zur Mäßigung in Gaza. © Sven Hoppe/dpa
Harris ist mit dem Rechtsanwalt Douglas Emhoff verheiratet. Eine Freundin arrangierte 2013 ein Blind Date der beiden in Kalifornien, wo sie damals lebten. Im Jahr darauf heirateten sie. Emhoff hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe: Cole und Ella. Sie nennen Harris „Momala“. Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken.
Harris ist mit dem Rechtsanwalt Douglas Emhoff verheiratet. Eine Freundin arrangierte 2013 ein Blind Date der beiden in Kalifornien, wo sie damals lebten. Im Jahr darauf heirateten sie.  © Rob Schumacher/Imago
Cole und Ella Emhoff.
Emhoff hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe: Cole (2. von links) und Ella (dritte von links). Sie nennen Harris „Momala“. © Mark Hoffman/Imago
Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken.
Emhoff wurde als erster Mann zum „Second Gentleman“ in den USA. Nun könnte er sogar zum ersten „First Gentleman“ in der Geschichte der USA aufrücken. © Saul Loeb/AFP
Kurz vor der US-Wahl 2024 trat Harris an einem symbolträchtigen Ort in der US-Hauptstadt auf. Dort, wo Donald Trump am 6. Januar 2021 seine Fans aufgewiegelt hatte.
Kurz vor der US-Wahl 2024 trat Harris an einem symbolträchtigen Ort in der US-Hauptstadt auf. Dort, wo Donald Trump am 6. Januar 2021 seine Fans aufgewiegelt hatte.  © Amid Farahi/AFP
Tausende Menschen jeden Alters kamen zu ihrem Auftritt. Stundenlang hatten sie in langen Schlangen gewartet, um auf das Gelände zu gelangen. Immer wieder wurde Harris bei ihrer Rede von „Kamala“-Sprechchören unterbrochen.
Tausende Menschen jeden Alters kamen zu ihrem Auftritt. Stundenlang hatten sie in langen Schlangen gewartet, um auf das Gelände zu gelangen. Immer wieder wurde Harris bei ihrer Rede von „Kamala“-Sprechchören unterbrochen.  © Brendan Smialowski/AFP
Bei der US-Wahl 2024 kommt es vor allem auf die Ergebnisse in sieben sogenannten Swing States an, in denen der Ausgang völlig offen ist. Ein Beispiel ist Wisconsin.
Bei der US-Wahl 2024 kommt es vor allem auf die Ergebnisse in sieben sogenannten Swing States an, in denen der Ausgang völlig offen ist. Ein Beispiel ist Wisconsin.  © Roberto Schmidt/AFP
Pennsylvania entsendet 19 Wahlleute ins Electoral College und gilt somit als der wichtigste der sieben Swing States. Für Kamala Harris ist ein Sieg im Bundesstaat im Osten der USA Pflicht.
Pennsylvania entsendet 19 Wahlleute ins Electoral College und gilt somit als der wichtigste der sieben Swing States. Für Kamala Harris ist ein Sieg im Bundesstaat im Osten der USA Pflicht.  © Angela Weiss/AFP

Seine Rede könnte Walz also nutzen, um hervorzuheben, wie er dies während seiner Amtszeit als Gouverneur ebenfalls verkörpert hat – und auf seine politischen Erfolge hinweisen. Doch um wirklich Erfolg zu haben muss er mehr leisten, zumindest wenn man Todd Belt glaubt. Der Professor an der George Washington University, hält es für wichtig, dass die Kandidaten ihr Programm darlegen, wie er gegenüber der Website U.S. News darlegte. „Bei den Wahlen geht es um die Zukunft, und Harris und Walz müssen erklären, wie ein Amerika unter einer Harris-Regierung das Leben der Wähler verbessern wird“, so Todd. Walz wird bei der DNC dazu Gelegenheit haben. Und er wird, allen Prognosen nach, die Nominierung als Harris‘ Vize für die US-Wahl annehmen. (tpn)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Mahka Eslami

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