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Putin-Verbündeter Lukaschenko

Wahlen in Belarus: Oppositionelle leiden in der Strafkolonie

In einem „Umfeld des Terrors“ kann es keine freien Wahlen geben, warnt die Opposition. In Lukaschenkos Straflagern leiden hunderte politische Gefangene.

Minsk – Alexander Lukaschenko, diktatorisch regierender Präsident von Belarus, will sich Ende Januar durch eine Wahl im Amt bestätigen lassen. Die letzte Präsidentschaftswahl in Belarus 2020 hielten internationale Beobachter für stark manipuliert. In der Folge ließ Lukaschenko eine Protestbewegung brutal niederschlagen. Immer noch sitzen hunderte politische Gefangene in belarussischen Gefängnissen – unter unmenschlichen Verhältnissen, wie das ukrainische Portal Kyiv Independent jüngst berichtete.

Bereits im Oktober kündigte die von der Regierung kontrollierte Wahlbehörde den Termin der Abstimmung an: Am 26. Januar will sich Lukaschenko erneut zum Präsidenten wählen lassen. Der belarussische Machthaber gilt als einer der engsten Verbündeten von Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Wie bereits bei der Parlamentswahl im Februar 2024, sind bisher keine unabhängigen Kandidaten zugelassen. Damals durften auch keine internationalen Wahlbeobachter, wie etwa eine Delegation der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa ins Land. Die stellte den Wahlen im Land zuvor auch eher schlechte Zeugnisse aus.

Exil-Oppositionelle Tichanowskaja zu Belarus-Wahl: Keine Wahlen im „Umfeld des Terrors“ möglich

Die im Exil lebende Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja warnte, die anstehenden Wahlen in irgendeiner Weise ernstzunehmen: In einem „Umfeld des Terrors“, sagte sie dem US-Portal Politico, seien freie Wahlen völlig unmöglich. Tichanowskaja wurde zur Symbolfigur der Opposition, als sie 2020 anstatt ihres Ehemannes Sergej Tichanowski gegen Lukaschenko zur Präsidentschaftswahl angetreten war. Nach Analysen der Opposition hätte Tichanowskaja die Wahl wohl gewonnen, wäre die Abstimmung nicht gefälscht worden.

Tichanowski wurde 2021 zu 15 Jahren im Straflager verurteilt. Seit 2023 hat seine Frau nach eigenen Angaben nichts mehr von ihm gehört. Laut der Menschenrechtsorganisation Wjasna befinden sich in belarussischen Gefängnissen rund 1300 politische Gefangene. Sie werden häufig unter extremen Bedingungen festgehalten, haben oft keinen Zugang zu Anwälten und keinen Kontakt zu Verwandten. Seit vergangenen Sommer ließ das Lukaschenko-Regime mehr als 100 politische Gefangene, oft chronisch Erkrankte, frei. Laut Tichanowskaja würde das Regime aber immer noch täglich Oppositionelle verhaften.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko gilt als enger Weggefährte des russischen Präsident Wladimir Putin.

Gewalt in Belarus‘ Strafkolonien: „Keinen einzigen Tag“ Sicherheit – Berichte über brutale Zwangsarbeit

Es hätte „keinen einzigen Tag“ gegeben, an dem sie im Gefängnis nicht um ihr Leben gefürchtet habe, erzählte eine Entlassene dem Kyiv Independent. Ihr sei vom ersten Tag in der Strafkolonie an von den Wärtern, klargemacht worden, dass sie „keine Gnade“ zu erwarten habe. Ein anderer Entlassener schilderte, dass es gerade ausreichend Nahrung zum Überleben gebe, und er und andere wegen Schlafentzuges „halluziniert“ hätten.

Zudem müssten Gefangene ungeschützt Zwangsarbeit mit Gefahrstoffen, wie etwa Bleiche oder Altreifen verrichten. Mehr oder weniger zufällig würde bei aus Sicht der Wärter unzureichender Arbeitsleistung, auch der Entzug von Lebensmitteln als Strafe angeordnet. Die meisten dieser Vorwürfe decken sich mit Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International aus diesem Jahr.

Diktator im Rentenalter: Wer folgt auf Lukaschenko?

Der in Belarus regierende Lukaschenko, ist, wie Putin, mit über 70 Jahren bereits im Rentenalter. Daher spekulierten Beobachter zuletzt über eine mögliche Nachfolge. Der belarussische Exil-Journalist Alexander Klaskowski gab gegenüber dem deutschsprachigen Osteuropa-Portal Dekoder zu bedenken, dass „niemand im Umfeld des Herrschers echte politische Erfahrung“ habe. Das sei Ergebnis von Lukaschenkos autoritärer Herrschaft, in der niemand neben ihm heranwachsen konnte.

Seit der Präsidentschaftswahl 2020 und der Niederschlagung der Protestbewegung ist das Neun-Million-Einwohner-Land weitgehend vom Westen isoliert. Seit Beginn des Ukraine-Krieges ringt Lukaschenko mit Putin um die Reste seiner Unabhängigkeit von Moskau. So hielt er Belarus etwa aus den direkten Kampfhandlungen heraus, ließ aber russische Nuklearwaffen im Land zu. Das Land und seine Führung unterliegen seither einem Sanktionsregime der EU und der USA. Klasowski sah die Entlassungen der politischen Gefangenen auch als Geste an den Westen.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Asylsuchende an Polens Grenze zu Belarus: EU-Kommission genehmigt Aussetzung des Asylrechts

Das Verhältnis zur EU wird aktuell von davon dominiert, dass Lukaschenkos Regierung Asylsuchende aus dem Nahen Osten an die polnische Grenze schafft. Polens Regierung schottete die Grenze mit einem Zaun und Militär ab. Immer wieder wurden zuletzt Leichen in den Wäldern an der Grenze gefunden. Inzwischen genehmigte die EU-Kommission die zeitweise Aussetzung des Asylrechts. In Brüssel und Warschau betrachtet man die Asylsuchenden an der Grenze als „hybriden Angriff“.

Trotz der Brutalität des Lukaschenko-Regimes warnte Klaskowski davor, seine Macht als absolut zu betrachten:  „Man darf nicht vergessen, wie schnell Diktaturen stürzen können“, sagte er mit Blick auf die Sowjetunion, die noch wenige Jahre vor ihrem Fall unverwundbar schien. Aus einer ähnlichen Motivation heraus warnte der noch in Belarus lebende Oppositionelle Andrej Dsmitryeu unlängst im Berliner Tagesspiegel davor, „dass Belarus eines Tages wieder eine Chance auf Wandel hat, das Land aber schon so vom Westen isoliert ist, dass nur noch der Kreml Einfluss hat“. Belarus dürfe nicht vollends in die russische Einflusssphäre fallen. (kb mit afp)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Ramil Sitdikov

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