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US-Wahl 2020

Vorwurf des Wahlbetrugs: Giuliani, Meadows und 16 weitere Trump-Verbündete angeklagt

Republikaner versuchten 2020 in Arizona, Donald Trump fälschlich den Wahlsieg zuzuschreiben. Nun wurden sie des Wahlbetrugs angeklagt.

Phoenix – Eine Jury hat im Bundesstaat Arizona 18 Personen der Verschwörung, des Betrugs und der Fälschung im Zusammenhang mit der US-Wahl 2020 angeklagt. Unter ihnen sind der ehemalige Trump-Anwalt und New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani, Trumps Ex-Stabschef Mark Meadows sowie alle elf Wahlleute, die die Republikaner 2020 für Arizona bestimmt hatten. Laut Anklageschrift wird den Beschuldigten sowie einigen „nicht-angeklagten Mitverschwörern“ vorgeworfen, dass sie „planten, die rechtmäßige Übergabe der Präsidentschaft zu verhindern, um den nicht-angeklagten Mitverschwörer 1 gegen den Willen von Arizonas Wählern im Amt zu halten.“ Der „Mitverschwörer“ 1 ist Donald Trump.

Damit ist Arizona nach Georgia, Michigan und Nevada bereits der vierte US-Bundesstaat, in dem Trump-Unterstützer wegen eines Falsche-Wahlleute-Komplotts angeklagt werden. In den USA erhält der Präsidentschafts-Kandidat, der bei den Wahlen die meisten Stimmen in einem Bundesstaat erhält, alle Wahlleute-Stimmen dieses Bundesstaats. Insgesamt gibt es 538 Wahlleute und wer sich auf nationaler Ebene ihre Mehrheit – 270 – sichern kann, der wird von ihnen zum Präsidenten gewählt. Die jeweilige Anzahl der Wahlleute eines Staats hängt von dessen Bevölkerungszahl ab: In Arizona sind es elf.

Der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani posiert am 20. November 2016 gemeinsam mit Donald Trump, zu diesem Zeitpunkt gewählter Präsident der USA, vor dem Clubhaus des Trump International Golf Club in Bedminster Township, New Jersey.

Anklage gegen republikanische Wahlleute von Arizona: Verschwörung, Betrug und Fälschung

Jede Partei benennt in jedem Bundesstaat ihre eigenen Wahlleute, die zu den offiziellen Wahlleuten des Bundesstaats werden, wenn ihre Partei dort die Mehrheit der Stimmen erhält. Nachdem am 3. November 2020 die US-Bevölkerung ihre Stimmen abgegeben hatte, zeichnete sich ein Sieg Bidens auch in Arizona ab, obwohl es knapp war. Somit sollten die elf demokratischen Wahlleute am 15. November die Stimmen ihres Bundesstaats für Joe Biden abgeben.

Die republikanischen Wahlleute des Staats ignorierten das Ergebnis jedoch und traten einen Tag früher zusammen: Sie beanspruchten am 14. November, die „rechtmäßig gewählten und qualifizierten Wahlleute“ Arizonas für die Präsidentschaftswahl zu sein und gaben ihre Stimmen für Donald Trump ab. Diesen Vorgang filmten sie sogar und die Republikanische Partei von Arizona veröffentlichte das Video später auf X (früher Twitter).

Mittlerweile in vier Staaten und auf Bundesebene Verfahren wegen Wahlbetrugs gegen Republikaner

Heute dürfte die Aufnahme zu den Hauptbeweismitteln gegen die Beschuldigten gehören. Es sind jedoch nicht nur die elf Wahlleute, darunter die ehemalige Vorsitzende der Republikanischen Partei in Arizona, angeklagt, sondern sieben weitere Personen. Ihre Namen sind in der Anklageschrift zwar geschwärzt, doch laut Politico gehe ihre Identität aus den Beschreibungen ihrer Rolle hervor: Neben Giuliani und Meadows handele es sich bei ihnen um die Anwältinnen und Anwälte Jenna Ellis, John Eastman und Christina Bobb sowie Trumps Wahlkampf-Helfer Boris Epshteyn und Mike Roman.

Mugshots in Georgia: Polizeifotos von Trump und weiteren Angeklagten

Donald Trump im Polizeifoto (Mugshot).
Die Behörden im US-Bundesstaat Georgia haben im Zusammenhang mit der Anklage wegen versuchten Wahlbetrugs gegen Donald Trump ein Polizeifoto des früheren US-Präsidenten veröffentlicht. Das Büro des zuständigen Sheriffs machte die denkwürdige Aufnahme publik, nachdem sich Trump zuvor im Bezirksgefängnis in Atlanta den Behörden gestellt hatte. Trotz diverser rechtlicher Probleme Trumps ist es das erste Mal, dass er ein Polizeifoto von sich machen lassen musste. © Fulton County Sheriff's Office/Imago
Rudy Giuliani: Polizeifoto (Mugshot)
Trump war gemeinsam mit 18 weiteren Beschuldigten angeklagt worden wegen seiner Versuche, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 in Georgia zu beeinflussen. Vor ihm waren bereits diverse Angeklagte in dem Fall im Bezirksgefängnis in Atlanta erschienen, wo ihre Personalien aufgenommen und Polizeibilder gemacht wurden, darunter auch Trumps ehemaliger Anwalt Rudy Giuliani.  © afp
John Eastman: Polizeifoto (Mugshot)
Trumps früherer Anwalt John Eastman gilt als einer der wichtigsten Köpfe hinter dem versuchten Wahlbetrug, für ihn war eine Kautionssumme von 100.000 Dollar festgesetzt worden. „Meine Anwälte und ich werden jeden einzelnen Aspekt dieser Anklage energisch bekämpfen“, hieß es in einer Mitteilung von Eastman. © afp
Mark Meadows: Polizeifoto (Mugshot)
Auch Mark Meadows muss sich in Georgia vor Gericht verantworten. Trumps früherer Stabschef im Weißen Haus werden zwei Anklagen vorgeworfen: Verstoß gegen die Gesetze in Georgia gegen illegale Kriminalität und Aufforderung zur Verletzung des Eides durch einen Beamten. © Fulton County Sheriff's Office/Imago
Sidney Powell: Polizeifoto (Mugshot)
Sidney Powell trat zusammen mit Rudy Giuliani am 18. November 2020 als Teil des Anwaltsteams auf, das gegen die Wahlergebnisse der Präsidentschaftswahl vorgehen und Trumps Wiederwahl sichern sollte. Ihr werden sieben Anklagepunkte zur Last gelegt. Legendär wurde ihr Spruch, in Anspielung auf eine Figur im Film „Kampf der Titanen“ sie werde die Riesenkrake („release the Kraken”) freisetzen. © Fulton County Sheriff'S Office/Imago
Jenna Ellis: Polizeifoto (Mugshot)
Auch Jenna Ellis gehört zu Trumps Anwältinnen. Berichten zufolge hat sie mindestens zwei juristische Memos an Trump geschrieben, in denen sie den damaligen Vize Mike Pence dazu aufforderte, die Bestätigung von Bidens Sieg durch den Kongress am 6. Januar zu verhindern. Ellis wurde in zwei Punkten angeklagt. © Fulton County Sheriff/Imago
Kenneth Chesebro: Polizeifoto (Mugshot)
Kenneth Chesebro ist ebenfalls einer von Trumps Anwälten. Er wurde in sieben Punkten angeklagt. Besonders heikel ist dabei ein Straftatbestand aus dem sogenannten Rico-Gesetz. Es wurde ursprünglich erlassen, um gegen Schutzgelderpressung der Mafia vorzugehen. © afp
Ray Smnith: Polizeifoto (Mugshot)
Als Anwalt für Trump nahm Ray Smith in Georgia an einer Anhörung im Senat von Georgia teil, bei der er laut Anklage fälschlicherweise behauptete, dass es bei den Wahlen des Bundesstaates zu weitverbreitetem Wahlbetrug und Wahlunregelmäßigkeiten gekommen sei. Er ist in zwölf Punkten angeklagt. © afp
David Shafer: Polizeifoto (Mugshot)
David Shafer ist der ehemalige Vorsitzende der Republikaner in Georgia. Zuvor hatte er im Senat des Bundesstaates gesessen. Ihm werden acht Straftaten vorgeworfen. © afp
Harrison Floyd: Polizeifoto (Mugshot)
Harrison Floyd wird vorgeworfen, die Wahlhelferin Ruby Freeman unter Druck gesetzt und bedroht zu haben. Dem ehemaligen Chef der „Black Voices for Trump“ wurde unter anderem wegen Beeinflussung von Zeugen angeklagt. © Fulton County Sheriff's Office/Imago
Cathleen Latham: Polizeifoto (Mugshot)
Cathleen Latham erklärte sich bereit, in Georgia als Wahlfrau im „Electoral College“ zu fungieren, das alle vier Jahre den Präsidenten und den Vizepräsidenten wählt. Es besteht aus 538 Wahlleuten, die von den 50 Bundesstaaten sowie dem Bundesdistrikt entsandt werden. Sie ist in elf Punkten angeklagt, unter anderem Verschwörung zum Betrug am Staat. © afp
Scott Graham Hall: Polizeifoto (Mugshot)
Scott Graham Hall ist in sieben Punkten angeklagt, darunter Verschwörung zum Wahlbetrug. Der Trump-Fan stammt aus der Gegend von Atlanta. © Fulton County Sheriff's Office/Imago

Dasselbe Vorgehen wird den republikanischen Wahlleuten in Georgia, Michigan und Nevada vorgeworfen und auch Sonderermittler Jack Smith klagte Donald Trump auf Bundesebene des Versuchs an, die US-Wahl von 2020 auf diese Weise zu manipulieren. Giuliani reagierte auf die Anklage, indem er auf X schrieb: „Wir hatten niemals die Chance, vor Gericht für unseren Fall zu argumentieren und die Fakten über die Wahl von 2020 vor Gericht zu präsentieren. Leider scheinen zu viele Amerikaner abgelenkt oder beeinflusst zu sein oder einfach nicht interessiert an der Wahrheit über 2020, also werden dieselben Leute es wieder probieren.“

Rubriklistenbild: © IMAGO / CNP / Peter Foley

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