Trzaskowski gegen Nawrocki
Präsidentenwahl in Polen aktuell: Trzaskowski in erster Runde hauchdünn vorne – Stichwahl entscheidet
Trzaskowski und Nawrocki im Duell: Die Präsidentschaftswahl in Polen entscheidet über EU-Kurs, Flüchtlingspolitik und Entwicklungen. Der News-Ticker.
Update, 13.28 Uhr: Der proeuropäische Kandidat Trzaskowski hat die erste Runde der Präsidentenwahl in Polen für sich entschieden – mit hauchdünnem Vorsprung. Trzaskowski verspricht unter anderem, sich für die Rechte von Frauen und gleichgeschlechtlichen Paaren einzusetzen. Er unterstützt den Plan der Regierung, bis zur zwölften Schwangerschaftswoche Abtreibungen zu erlauben, die im mehrheitlich katholischen Polen bisher fast vollständig verboten sind. Nach seiner Wahl zum Bürgermeister von Warschau unterzeichnete Trzaskowski eine Erklärung zum Schutz der LGBT-Community.
Präsidentenwahl in Polen aktuell: Enges Ergebnis in erster Runde – Stichwahl entscheidet
Update, 9.25 Uhr: Kopf-an-Kopf-Rennen in Polen: Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in dem EU- und Nato-Mitgliedsland ist der pro-europäische Kandidat Rafal Trzaskowski knapp vor dem Rechtsnationalisten Karol Nawrocki gelandet. Trzaskowski gehört wie Regierungschef Donald Tusk der liberalkonservativen Bürgerplattform an. Ein Wahlsieg des 53-Jährigen würde den Weg für die Reformen der Regierung frei machen. Der 42-jährige Nawrocki wird von der nationalkonservativen PiS-Partei unterstützt. Sollte er die Stichwahl gewinnen, wäre eine Fortsetzung der Blockadepolitik des scheidenden Staatschefs Andrzej Duda zu erwarten.
| Name | Ergebnis in % |
|---|---|
| Rafal Trzaskowski | 31,3 |
| Karol Nawrocki | 29,6 |
| Slawomir Mentzen | 14,8 |
| Grzegorz Braun | 6,3 |
(Quelle)
Liberaler und Konservativer bei Wahl in Polen fast gleichauf
Update, 6.35 Uhr: Die erste Runde der Polen-Wahl ist beendet. Zwei Kandidaten haben sich für die Stichwahl am 1. Juni qualifiziert: Rafał Trzaskowski und Karol Nawrocki. „Das Spiel um alles hat gerade erst begonnen. Ein harter Kampf um jede Stimme. Diese zwei Wochen werden über die Zukunft unserer Heimat entscheiden“, schrieb der proeuropäische Regierungschef Donald Tusk auf X. Tusk braucht einen Sieg seines Kandidaten Trzaskowski, um Reformprojekte voranzubringen. Der bisherige Präsident Andrzej Duda, der aus den Reihen der PiS stammt, hatte diese mit seinem Veto gebremst.
Update vom 19. Mai, 5.00 Uhr: Bei der Präsidentschaftswahl in Polen hat die erste Runde keinen klaren Sieger hervorgebracht. In der Nacht veröffentlichte Prognosen sahen den liberalkonservativen Kandidaten Rafal Trzaskowski aus dem Regierungslager von Donald Tusk knapp vor Karol Nawrocki von der nationalkonservativen PiS. Da keiner der beiden die erforderliche absolute Mehrheit erzielte, ist am 1. Juni eine Stichwahl nötig. Dritter wurde Slawomir Mentzen von der rechtsextremen Konfederacja. Auf dem vierten Platz landete der ebenfalls rechtsextreme Grzegorz Braun. Die Wahlbeteiligung lag Prognosen zufolge bei 66,8 Prozent. Hochrechnungen wie in Deutschland sind in Polen nicht üblich. Das amtliche Endergebnis wird frühestens heute Abend erwartet.
Die Abstimmung gilt als Richtungswahl für das EU- und Nato-Land Polen. Kommentatoren in Warschau erwarten in den kommenden zwei Wochen eine harte Auseinandersetzung zwischen der regierenden liberalkonservativen Bürgerplattform (PO) und der PiS, den beiden größten Parteien, die das politische Leben des Landes seit 20 Jahren dominieren.
Update, 21.11 Uhr: Die Polen müssen in einer Stichwahl am 1. Juni über einen neuen Präsidenten entscheiden. Erste Prognosen sahen den liberalkonservativen Kandidaten Rafal Trzaskowski aus dem Regierungslager von Donald Tusk bei 30,8 Prozent der Stimmen, Karol Nawrocki von der nationalkonservativen PiS erhielt demnach 29,1 Prozent.
Dritter wurde Slawomir Mentzen von der rechtsextremen Konfederacja mit 15,4 Prozent. Auf dem vierten Platz landete der ebenfalls rechtsextreme Grzegorz Braun mit 6,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag Prognosen zufolge bei 66,8 Prozent. Das amtliche Endergebnis wird nicht vor Montagabend erwartet.
Update, 20.32 Uhr: Polen entscheidet über einen Nachfolger für Staatsoberhaupt Andrzej Duda. Bis zum Nachmittag hatte bereits mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.
Bei der Präsidentenwahl in Polen zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Bis zum Nachmittag gaben mehr als 50 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie die Wahlkommission in Warschau mitteilte. Das waren knapp drei Prozentpunkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt bei der vergangenen Präsidentenwahl 2020.
Polen wählt neuen Präsidenten: Gespalten in einem konservativ geprägtem Land
Update, 16.59 Uhr: „Wir haben die Möglichkeit, unser Land in Ordnung zu bringen“, sagte der polnische Friedensnobelpreisträger Lech Walesa, der in Danzig im Norden des Landes wählte, der polnischen Nachrichtenagentur PAP. „Wir befinden uns in einer Zeit großer Diskussionen über die Zukunft Polens, Europas und der Welt“, fügte er hinzu.
Der Wahlkampf in Polen, EU- und Nato-Mitglied, drehte sich vor allem um Außenpolitik und soziale Themen. Der pro-europäische Trzaskowski kündigte an, das Recht auf Abtreibung und die Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft zu schützen. „In diesen Wahlen geht es um die Rechte von Frauen und Minderheiten“, sagte Anna Rusztynska-Wolska, eine 69-jährige Ärztin, nachdem sie ihre Stimme abgegeben hatte.
Update, 14.08 Uhr: Die Wahllokale sind bei der Präsidenten-Wahl in Polen heute bis 21.00 Uhr geöffnet. Nach Schließung der Wahllokale werden erste Prognosen auf Grundlage von Nachwahlbefragungen veröffentlicht – das endgültige Ergebnis wird erst am Montag (19. Mai) erwartet.
News zur Wahl in Polen heute: Trzaskowski gibt Stimme in Warschau ab
Update, 13.09 Uhr: Der pro-europäische Kandidat Rafal Trzaskowski hat bei der Präsidenten-Wahl in Polen seine Stimme abgegeben. Fotos von Nachrichtenagenturen zeigten ihn vor einem Wahllokal in Warschau. Trzaskowski ist Oberbürgermeister von Warschau und tritt für das liberalkonservative Lager von Regierungschef Donald Tusk an.
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News zur Präsidenten-Wahl in Polen: Trazskowski steht wohl vor Stichwahl
Update, 12.12 Uhr: Präsidentenwahl in Polen heute: Tusks pro-europäische Regierung will mit ihrem Kandidaten Trzaskowski ihren Kurs vorantreiben – er dürfte sich jedoch erst bei der Stichwahl am 1. Juni durchsetzen, meint Reuters. Ihm stehen zwei national ausgerichtete Kandidaten gegenüber, die als Anhänger der Politik von US-Präsident Donald Trump gelten. Alle drei haben sich zur weiteren Unterstützung der Ukraine bekannt, jedoch in unterschiedlichem Ausmaß.
News zur Polen-Wahl: Das ist die Rolle des Präsidenten – erste Ergebnisse wohl schon heute
Update, 11.16 Uhr: In Polen entscheiden die Wähler heute über die Nachfolge von Andrzej Duda. Die ersten Ergebnisse werden noch für den Abend erwartet. In dem Land amtiert der Präsident für fünf Jahre. Das Staatsoberhaupt hat mehr Befugnisse als der Bundespräsident in Deutschland. Er repräsentiert das Land nicht nur nach außen. Der Präsident hat auch Einfluss auf die Außenpolitik, er ernennt den Regierungschef sowie das Kabinett und ist im Kriegsfall Oberkommandierender der polnischen Streitkräfte.
Präsidentenwahl in Polen aktuell: Wahl-Berechtigte spotten über „Duopol“
Update, 10.44 Uhr: Das EU- und Nato-Mitglied Polen ist ein Frontstaat unter Druck: Der Ukraine-Krieg, die Angst vor russischen Sabotageakten, die Zweifel am Rückhalt der USA – das prägt die Gedanken vieler Wähler bei der Präsidentenwahl heute. Doch die Wahl ist wieder ein Armdrücken der beiden Lager, die die Politik seit 20 Jahren bestimmen: Tusks Bürgerkoalition gegen die PiS von Kaczynski – die Polen sprechen vom „Duopol“.
Update, 9.22 Uhr: Die Präsidentenwahl in Polen heute gilt als richtungsweisend: Ein Sieg des pro-europäischen Kandidaten Rafal Trzaskowski von der liberal-konservativen Bürgerplattform würde den Weg für die Reformen der Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk frei machen. Mit dem Rechtsnationalisten Karol Nawrocki wäre dagegen eine Fortsetzung der Blockadepolitik des scheidenden Staatschefs Andrzej Duda zu erwarten.
News zur Präsidentenwahl in Polen: Termine für wichtige Pressekonferenzen heute
Update, 8.34 Uhr: Die Nationale Wahlkommission hat für Sonntag vier Pressekonferenzen angesetzt: Um 9.30 Uhr werden Informationen aus den ersten Stunden der Abstimmung gegeben; um 13.30 Uhr wird unter anderem die Wahlbeteiligung um 12 Uhr bekannt gegeben – um 18 Uhr gibt es Informationen zur Teilnahme um 17 Uhr. Die letzte Konferenz ist für 22 Uhr geplant, um den Wahltag der Präsidentenwahl in Polen zusammenzufassen.
Update, 18. Mai 2025, 7.21 Uhr: Heute entscheiden die Bürger Polens, wer das höchste Amt im Staat übernehmen wird. Die Wahllokale zur Präsidentschaftswahl öffneten pünktlich um 7 Uhr morgens, und auf den Stimmzetteln stehen insgesamt 13 Kandidaten. Die ersten Ergebnisse der Exit-Polls werden noch am Abend erwartet. Bis 21 Uhr haben die Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit, ihre Stimme in einem der 32.143 Wahllokale im ganzen Land abzugeben. Insgesamt sind fast 29 Millionen Menschen wahlberechtigt, wie der Vorsitzende der Nationalen Wahlkommission, Sylwester Marciniak, am Freitag bekannt gab.
Erstmeldung: Warschau – In Polen steht am Sonntag eine richtungsweisende Präsidentschaftswahl an. Die beiden Favoriten, Rafal Trzaskowski und Karol Nawrocki, repräsentieren gegensätzliche politische Visionen für das Land. Während der liberale Trzaskowski als leidenschaftlicher Europäer gilt, vertritt der rechtsnationalistische Nawrocki die Devise „Polen zuerst“. Der Ausgang dieser Polen-Wahl könnte weitreichende Folgen für die polnische Innen- und Außenpolitik sowie für die Beziehungen zur Europäischen Union haben.
Polen-Wahl: Rafal Trzaskowski, der pro-europäische Reformer
Rafal Trzaskowski, derzeit Bürgermeister von Warschau, führt in den Umfragen zur Präsidentschaftswahl in Polen mit rund 32,5 Prozent Zustimmung. Der 53-jährige Politiker blickt auf eine langjährige Karriere in der europäischen und polnischen Politik zurück. Als ehemaliger EU-Abgeordneter, Minister und Parlamentarier verfügt er über umfangreiche politische Erfahrung. Trzaskowski, der fließend fünf Fremdsprachen spricht, hat einen akademischen Hintergrund mit Studien in Warschau, Oxford und Paris.
Seine politische Agenda ist klar pro-europäisch ausgerichtet. Trzaskowski verspricht, sich für die Rechte von Frauen und gleichgeschlechtlichen Paaren einzusetzen. Er unterstützt den Plan der aktuellen Regierung, Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche zu legalisieren – ein kontroverses Thema im katholisch geprägten Polen. Als Bürgermeister von Warschau unterzeichnete er eine Erklärung zum Schutz der LGBT-Community, was ihm Kritik von rechter Seite einbrachte.
Karol Nawrocki liegt in den letzten Umfragen zur Polen-Wahl in Polen mit etwa 25 Prozent der Stimmen auf dem zweiten Platz. Obwohl er keiner Partei angehört, wird er von der rechtsnationalistischen PiS unterstützt, die Polen von 2015 bis 2023 regierte. Der 42-jährige Historiker gilt als Bewunderer von Donald Trump, den er Anfang Mai im Weißen Haus traf. „Du wirst gewinnen“, habe der US-Präsident ihm gesagt, betonte Nawrocki.
Sein wohl auch an Trump angelehnter Wahlkampfslogan „Polen zuerst“ spiegelt sich in seinen politischen Positionen wider. Nawrocki kritisiert die Unterstützungsleistungen für ukrainische Geflüchtete und wirft Kiew mangelnde Dankbarkeit vor. In der Migrationspolitik plant Nawrocki strengere Grenzkontrollen zu Deutschland. Zudem fordert er von Berlin Kriegsreparationen – ein Thema, das die deutsch-polnischen Beziehungen belasten könnte. Zuletzt hatte schon der pro-europäische Ministerpräsident Donald Tusk klargemacht, dass man keinen deutschen Alleingang in Sachen Grenzkontrollen akzeptieren will.
Die Präsidentenwahl in Polen hat Auswirkungen auf die künftige EU- und Außenpolitik
Die Präsidentenwahl in Polen dürfte signifikante Auswirkungen auf Polens Stellung in der Europäischen Union haben. Ein Sieg Trzaskowskis würde voraussichtlich den Weg für Reformen der pro-europäischen Regierung von Donald Tusk ebnen und könnte zu einer engeren Zusammenarbeit mit der EU führen. Im Gegensatz dazu würde ein Sieg Nawrockis wahrscheinlich eine Fortsetzung der Blockadepolitik des scheidenden Staatschefs Andrzej Duda bedeuten, der ebenfalls der PiS nahesteht.
In der Außenpolitik zeichnen sich ebenfalls deutliche Unterschiede ab. Während Trzaskowski für eine stärkere Integration in die EU steht, betont Nawrocki nationale Interessen. Dies könnte sich insbesondere auf die Beziehungen zur Ukraine und die Haltung gegenüber Russland auswirken. Nawrocki will zwar die Ukraine weiterhin gegen Russland unterstützen, steht aber der Flüchtlingspolitik kritisch gegenüber.
Vor Präsidentenwahl in Polen: Abgeordnete und Forscher warnen vor russischer Einflussnahme
Der polnische Präsident hat zwar begrenzte Befugnisse, ist aber Oberbefehlshaber der Streitkräfte, bestimmt die Außenpolitik mit und kann Gesetze einbringen oder sein Veto gegen sie einlegen. Beobachterinnen und Beobachter rechnen mit einem knappen Rennen, das sich vermutlich erst in der Stichwahl am 1. Juni entscheiden wird.
Auch gibt es Hinweise auf mögliche ausländische Einflussversuche auf die Polen-Wahl. Das polnische Forschungsinstitut für Cybersicherheit hat russische Versuche der Einflussnahme aufgedeckt, darunter hunderte Fake-Accounts auf X, die polarisierende Themen wie Sicherheit, Migration und Außenpolitik behandelten. Zudem werfen einige Abgeordnete der Regierungskoalition US-Präsident Trump vor, die Präsidentschaftswahl in Polen beeinflussen zu wollen. (nak mit AFP)
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