Krieg in Israel
Hamas-Bewaffnung gibt Rätsel auf: Woher hat die Terrorgruppe die seltenen Granatwerfer?
Die Hamas griff Israel an, seitdem herrscht Krieg im Nahen Osten. Doch Fotos der Kämpfer geben Rätsel auf. Woher stammen die Waffen der Terrorgruppe?
Tel Aviv – Krieg im Nahen Osten: Die radikal-islamische Hamas startete einen Überraschungsangriff auf Israel, seitdem eskaliert die Gewalt. Israelis werden von Terroristen entführt. Allein 260 junge Menschen sterben beim Angriff auf das „Nature Party Festival“. Die Schreckensnachrichten reißen nicht ab. Doch woher hat die Hamas ihre Waffen? So tun sich beispielsweise im Falle seltener Granatwerfer selbst für Experten Rätsel auf. Wie sind diese Mengen an Waffen an die Hamas gelangt? Experten vermuten Seeschmuggel und ein Tunnelnetz als Hauptversorgungswege.
Geheimdienstquellen aus den USA sprechen von iranischer Unterstützung für Hamas im Israel-Krieg
Medien wie Defense Express, aber auch Geheimdienste vermuten den Iran als Quelle vieler Waffen in den Händen der Hamas. Laut eines Berichts der Washington Post, die sich auf aktuelle und ehemalige Geheimdienstmitarbeiter aus westlichen und nahöstlichen Staaten beruft, soll der Angriff auf Israel bereits seit einem Jahr geplant worden sein. Die Hamas habe wichtige Unterstützung von iranischen Verbündeten in Form von militärischer Ausbildung und logistische Hilfe sowie Dutzender Millionen Dollar erhalten.
„Der Umfang an Ausbildung, Logistik, Kommunikation, Personal und Waffen verursacht einen enormen Fußabdruck“, sagte Marc Polymeropoulos, ein ehemaliger leitender Operationsoffizier der CIA der Washington Post. Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei wies eine Verstrickung in den Hamas-Terrorangriff auf Israel indes zurück.
Berichte über Krieg in Israel mutmaßen: Hamas benutzt sowjetischen Tandemgranatenwerfer
Die Website Defense Express aus der Ukraine analysierte aufgetauchte Fotos und Videos von Hamas-Angriffen. Eines der ersten Fotos nach dem Einmarsch der Hamas zeigte demnach eine raketengetriebene Panzerabwehr-Granate vom Typ PG-7VR Resume. Diese wurde 1988 in der UdSSR in Dienst gestellt, doch kurz darauf beendete der Zusammenbruch der Sowjetunion die weitere Verbreitung.
Die Tatsache, dass Russland diesen seltenen RPG-7-Typ in den Nahen Osten geliefert hat, wird laut Defense Express durch die Fotos aus Syrien belegt, wo das PG-7VR Resume im Jahr 2015 auftauchte. Sobald es in Syrien angekommen war, hatte die Hamas demnach leichtes Spiel, die Waffen in ihre Hände zu bekommen.
Angriffe der Hamas: 2200 Raketen auf Israel abgefeuert
Die Vermutung, dass sich die Hamas schon seit langem auf einen groß angelegten Angriff auf Israel vorbereitet, wird laut Defense Express auch durch den Vorrat an ungelenkten Raketen deutlich. Mehr als 2200 von ihnen wurden demnach während der ersten Bombardierungswelle auf israelische Städte abgefeuert.
Auf von der Hamas veröffentlichten Medienmaterialien finden sich außerdem zahlreiche Informationen über andere russische Waffen, die von Hamas-Kämpfern eingesetzt werden. So zeigt ein Foto einen Soldaten mit einer Kornet-ATGM. Bereits 2011 beschuldigte Israel Russland, dieses Panzerabwehrsystem an die Hamas geliefert zu haben, als eine Kornet-Rakete einen Schulbus traf. Neben russischen „Original“-Panzerabwehrsystemen nutzt die Hamas auch iranische Kopien russischer Waffen sowie nordkoreanische Bulsae-2-ATGMs.
Hamas auch mit tragbaren Luftverteidigungssystemen ausgerüstet
Hamas-Kämpfer sind auch mit tragbaren Luftverteidigungssystemen (MANPADS) bewaffnet. Die wichtigsten im Einsatz befindlichen Systeme sind nicht nur das sowjetische Strela-2, sondern auch das neuere russische Igla, das chinesische QW, seine iranische Kopie Misagh-1 sowie das nordkoreanische HT-16PGJ, das zuvor in Syrien gesichtet worden war. Außerdem wurden Hamas-Kämpfer mit im Iran hergestellte Fajr-3-, Fajr-5- und syrische M302-Raketen beobachtet, berichtet Defense Express.
Hamas forces firing MANPADS against Israeli Army helicopters, aircraft. pic.twitter.com/lqaBxzbrbg
— Clash Report (@clashreport) October 9, 2023
Auffallend sei demnach auch das technologische Niveau, das die Hamas bei der Herstellung ihrer eigenen Raketensysteme erreicht hat. Beispielsweise wirken Raketen, die früher aussahen, als wären sie in einer Garage aus Wasserrohren zusammengebaut, heute wie moderne Massenwaffen, die in den Anlagen mit hoch entwickelten Werkzeugmaschinen hergestellt werden – oder eben außerhalb des Gazastreifens. (cgsc)
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