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Van Aken zu Koalition bereit

Vor der Bundestagswahl: Linke mit Regierungsambitionen – doch Heidi Reichinnek warnt

Die neuesten Umfragen vor der Bundestagswahl zeigen einen Aufschwung für die Linken. Heidi Reichinnek jedoch warnt vor übermäßiger Begeisterung.

Berlin – Kurz vor der Bundestagswahl hat der Linken-Vorsitzende Jan van Aken angesichts der Prognosen zur Bundestagswahl seine Bereitschaft für eine Regierungsbeteiligung signalisiert. „Leute, wenn es reicht am Sonntagabend: Ich bin zu Koalitionsgesprächen bereit“, sagte van Aken beim Wahlkampfendspurt seiner Partei in einer Berliner Kinohalle, berichtet n-tv.

Zwar laute der Werbeslogan seiner Partei: „Alle wollen regieren. Wir wollen verändern.“ Aber: Das heiße nicht, dass die Linke grundsätzlich nicht mitregieren wolle, so van Aken. Das Wichtigste sei nun eine Vertretung im Deutschen Bundestag. Der Parteichef fügte an: Trotz solider Umfragewerte sei „noch nichts gewonnen.“ Auch CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz aber warnt bereits, dass Olaf Scholz die Gunst für die Linken nutzen könnte, um nach der Bundestagswahl eine rot-rot-grüne Koalition zu bilden.

Die Linke erlebt vor Bundestagswahl Höhenflug: In Umfragen bei bis zu acht Prozent

Im ZDF-Politbarometer vom Donnerstag (20. Februar) erreichte die Linke acht Prozent. Im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl wäre dieser Wert ein deutlicher Zugewinn. Damals verfehlte die Partei die Fünf-Prozent-Hürde und zog nur über Direktmandate in den Bundestag.

Doch Co-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek warnte ihre Parteimitglieder vor verfrühter Euphorie: „Das ist alles kein Selbstläufer.“ Die 36-Jährige hat den rechten Kräften nach der Migrationsabstimmung der Union mit der AfD im Bundestag den Kampf angesagt, womit sie auch Friedrich Merz (CDU) meint. „Dieser Dammbruch ist ja nicht irgendwas“, so Reichinnek.

Heidi Reichinnek von der Partei Die Linke bei einer Wahlkampfveranstaltung vor der Bundestagswahl.

Schaffen es die Linke und Reichinnek bei der Bundestagswahl über die Hürde? Gysi lobt Neueintritte

Der Berliner Linken-Spitzenkandidat Gregor Gysi freut sich unterdessen über 20.000 Neueintritte in seine Partei. Die Linke sei so „lebendig wie schon lange nicht mehr.“ Diesen Schwung müsse man jetzt nutzen, um eine Partei zu sein, die anders agiere als die anderen politischen Kräfte in Deutschland. Er wollte nicht nur Politik für die Rentnerinnen und Rentner machen, sondern vor allem die Interessen jüngerer Menschen vertreten, so Gysi.

Über seine mögliche Rolle nach der Bundestagswahl sagte Gysi: „Wenn ich wirklich in den Bundestag einziehen sollte, also am Sonntag gewählt werden sollte, dann bin ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Alterspräsident des Bundestages.“ Er wäre der dienstälteste Parlamentarier, sagte Gysi.

Diese Promis sind Parteimitglieder: Schlager-Stars bei SPD und Freien Wählern, eine Musik-Legende beim BSW

Roland Kaiser Claudia Jung
Auch Promis, die in anderen Branchen zu Ruhm kamen, sind natürlich politisch interessiert. Vor großen Wahlen melden sich die Stars öfter mal zu Wort und verraten, bei welcher Partei sie warum ihr Kreuz machen. Aber bei wem geht die Bindung so weit, dass sie oder er Mitglied in einer Partei ist? Wir haben einige gesammelt. Dieses alte Foto zeigt gleich zwei davon im Duett. © Future Image/Imago
Parteibuch
Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Und führt auch nur Promis auf, von denen ihre Mitgliedschaft offiziell bekannt wurde. Ob sie inzwischen heimlich ihr Parteibuch (Symbolfoto) zurückgegeben haben, ist hingegen offen. © IMAGO/Noah Wedel
Bundestagswahlkampf 2025
Bemerkenswert: Bei mancher großen Partei wurden deutlich mehr prominente Mitglieder öffentlich bekannt als bei anderen. © IMAGO/Rene Traut
Helmut Markwort
Personen, die selbst politische Ämter ausüben wie Publizist Helmut Markwort (FDP, Foto) haben wir in der Regel außen vorgelassen. © IMAGO
Comedian Ingo Appelt: SPD.
Comedian Ingo Appelt: SPD. © Michael Korte / Imago
Moderatorin Maren Gilzer: FDP
Moderatorin Maren Gilzer: FDP © IMAGO
Sport-Reporter Rolf Fuhrmann: SPD
Sport-Reporter Rolf Fuhrmann: SPD. © IMAGO/gbrci
Regisseur Sönke Wortmann: Grüne
Regisseur Sönke Wortmann: Grüne © IMAGO/Nikita Kolinz
Schriftstellerin Juli Zeh: SPD.
Schriftstellerin Juli Zeh: SPD.  © IMAGO/teutopress GmbH
Rapperin Sookee: Linke.
Rapperin Sookee: Linke. © Martin Müller / Imago
Moderatorin Sophie Passmann: SPD.
Moderatorin Sophie Passmann: SPD. © IMAGO/imageBROKER/Markus Wissmann
Entertainer Julian F.M. Stoeckel: CDU.
Entertainer Julian F.M. Stoeckel: CDU. © IMAGO/Frank Sorge
Pianist Igor Levit: Grüne.
Pianist Igor Levit: Grüne. © IMAGO/Stephan Wallocha
Reality-TV-Star Claudia Obert: CDU.
Reality-TV-Star Claudia Obert: CDU. © IMAGO/KreativMedia Berlin / Marten Ron
Erotik-Künstlerin Micaela Schäfer: CDU.
Erotik-Künstlerin Micaela Schäfer: CDU. © IMAGO/STAR-MEDIA
Sänger Henning May (AnnenMayKantereit): Grüne.
Sänger Henning May (AnnenMayKantereit): Grüne. © IMAGO/Michael Kremer
Ex-Biathletin Verena Bentele: SPD.
Ex-Biathletin Verena Bentele: SPD. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Heike Feiner
DJ Paul van Dyk: FDP.
DJ Paul van Dyk: FDP. © Christoph Hardt via www.imago-images.de
Schlager-Legende Roland Kaiser: SPD.
Schlager-Legende Roland Kaiser: SPD. © IMAGO/Frederic Kern
Moderator Jürgen Domian: SPD.
Moderator Jürgen Domian: SPD. © Malte Ossowski/SVEN SIMON via www.imago-images.de
Schauspielerin Jenny Elvers: CDU.
Schauspielerin Jenny Elvers: CDU. © IMAGO/Christoph Hardt
Fußball-Trainer Klaus Toppmöller: SPD.
Fußball-Trainer Klaus Toppmöller: SPD. © imago sportfotodienst
NDW-Legende Joachim Witt: BSW.
NDW-Legende Joachim Witt: BSW. © IMAGO
Schlager-Sängerin Claudia Jung war mal für die Freien Wähler als Politikerin aktiv – ob sie ihr Parteibuch noch hat, ist unklar.
Schlager-Sängerin Claudia Jung war mal für die Freien Wähler als Politikerin aktiv – ob sie ihr Parteibuch noch hat, ist unklar. © IMAGO/B. Lindenthaler
Satiriker Jan Böhmermann wurde 2019 öffentlichkeitswirksam Mitglied der SPD. Längst ist es still um das Thema geworden – unklar, ob er noch ein Parteibuch hat.
Satiriker Jan Böhmermann wurde 2019 öffentlichkeitswirksam Mitglied der SPD. Längst ist es still um das Thema geworden – und nicht gesichert, ob er noch ein Parteibuch hat. © IMAGO/Christoph Hardt
Publizist Michel Friedman ist 2025 aus CDU ausgetreten.
Publizist Michel Friedman ist 2025 aus CDU ausgetreten. © IMAGO/Bernd Elmenthaler

Linke verärgert über Negativ-Kampagne vor Bundestagswahl

Den Solgan der Linken, „Alle wollen regieren. Wir wollen verändern“, haben vor der Bundestagswahl Politikerinnen und Politiker anderer Parteien genutzt, um für Wählerinnen und Wähler abzuwerben. So argumentierte beispielsweise die Heidelberger Grünen-Politikerin Frieda Feuerstein, die Linke wolle keine Regierungsverantwortung, womit sie auch keine politische Veränderung bewirke. Die Menschen sollten lieber die Grünen wählen, um die Partei stark genug für eine Regierungsoption zu machen.

Dieser Argumentationslinie folgte auch Bundesaußenministerin und Grünen-Co-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock. In einem Werbevideo sagte sie: „Deine Stimme hat bei den Grünen am meisten Effekt“, und fügte mit direktem Bezug auf die Linke an: „Eine Partei zu wählen, die von vornherein ausschließt, zu regieren, drückt sich vor der Verantwortung, in schwierigen Situationen das Richtige zu tun.“ (Jan-Frederik Wendt)

Rubriklistenbild: © Jens Schicke/Imago

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