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Nahost-Krieg

Vierter Gefangenenaustausch im Nahost-Konflikt: Mehr Freilassungen als erwartet

Im vierten Gefangenenaustausch während der Waffenruhe wird Israel 183 palästinensische Gefangene freilassen. Die Zahl ist mehr als doppelt so hoch wie ursprünglich angekündigt. Doch einige Geiseln bleiben weiterhin in Gefangenschaft.

Jerusalem – Im Nahost-Konflikt hat die Hamas angekündigt, am Samstag den Israeli Yarden Bibas freizulassen. Der Vater einer jungen Familie gilt als Symbol für die in Gaza festgehaltenen Geiseln. Bibas soll zusammen mit dem amerikanisch-israelischen Keith Siegel und dem französisch-israelischen Ofer Kalderon übergeben werden, teilte Hamas-Sprecher Abu Obeida auf Telegram mit.

Während Yarden Bibas nach monatelanger Gefangenschaft freikommt, bleibt das Schicksal seiner Frau Shiri und der beiden Söhne Ariel und Kfir ungewiss. Die drei wurden am 7. Oktober 2023 zusammen mit ihm aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Hamas behauptet, sie seien bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen – eine Angabe, die Israel bislang nicht bestätigt hat.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

Geiselkrise im Israel-Hamas-Krieg: Ungewisse Schicksale

Im Rahmen des vierten Gefangenenaustauschs unter der Waffenruhe mit der Hamas will Israel am Samstag 183 palästinensische Gefangene freilassen – mehr als doppelt so viele wie ursprünglich angekündigt. Das teilte die palästinensische Nichtregierungsorganisation Prisoners’ Club mit. Zunächst war von 90 Gefangenen die Rede gewesen.

Das Schicksal der Familie des freigelassenen Yarden Bibas ist noch unklar. Ein Video, das zeigt, wie Shiri Bibas ihre beiden Kinder fest umklammert, während sie von Hamas-Kämpfern verschleppt wird, gehört zu den bekanntesten Aufnahmen der Angriffe vom 7. Oktober. Der damals neun Monate alte Kfir Bibas war das jüngste Entführungsopfer und wurde zum Sinnbild für das Leid der Geiseln und den Zorn in Israel.

Die israelische Regierung forderte die Hamas diese Woche auf, Klarheit über den Zustand von Shiri, Ariel und Kfir Bibas zu schaffen. Ein von Hamas veröffentlichtes Dokument listete 33 Geiseln in der Kategorie „lebend“ oder „tot“, jedoch ohne Namensangaben. In Israel wächst die Sorge, dass Shiri und ihre Kinder bei den ersten Freilassungen hätten dabei sein müssen, wenn sie noch am Leben wären. „Wir hielten damals daran fest, und wir halten auch jetzt daran fest: Wir hoffen weiter und warten auf ihre Rückkehr“, erklärte die Familie Bibas in einem Statement.

Übergabe der israelischen Geisel im Rahmen des Geiselaustauschs zwischen der Hamas und Israel in Khan Yunis, Gaza (Archivbild).

Noch immer befinden sich zahlreiche Geiseln in Gaza

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte, sein Land „teile die Erleichterung und Freude“ über die Rückkehr Kalderons nach 483 Tagen unvorstellbarer Hölle. Frankreich werde weiterhin alles tun, um die Freilassung einer weiteren französisch-israelischen Geisel zu erreichen, die noch in Gaza festgehalten wird.

Mehr als 100 der am 7. Oktober entführten Geiseln wurden bereits während der Waffenruhe im November 2023 freigelassen. Etwa 80 weitere befinden sich noch in Gaza, wobei ein Drittel von ihnen vermutlich nicht mehr am Leben ist.

Geisel-Deal in Gaza: Die Opferbilanz des Nahost-Krieges

Seit Beginn des Waffenstillstands am 19. Januar wurden insgesamt 18 israelische Geiseln freigelassen. In Tel Aviv verfolgten Tausende Menschen die Übergabe live auf einer großen Leinwand auf dem Hostages Square. Sie jubelten und hielten Plakate mit den Namen der Geiseln hoch. Kurz nach der Ankunft Siegels in Israel verließ ein Bus das Ofer-Militärgefängnis mit 32 Gefangenen, die ins Westjordanland gebracht wurden. Rund 150 weitere Gefangene wurden nach Gaza oder ins Exil deportiert.

Der Angriff der Hamas am 7. Oktober, der den Krieg auslöste, forderte rund 1.200 Tote, die meisten davon Zivilisten. Seitdem sind laut Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza durch die israelischen Luft- und Bodenangriffe mehr als 47.000 Palästinenser getötet worden, darunter mehr als die Hälfte Frauen und Kinder. Das Ministerium gibt jedoch nicht an, wie viele der Getöteten Hamas-Kämpfer waren. Die israelische Armee erklärt, sie habe über 17.000 Hamas-Kämpfer getötet. Israel macht Hamas für die hohe Zahl ziviler Opfer verantwortlich, da deren Kämpfer aus Wohngebieten operierten. (fsa mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Naaman Omar/Imago

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