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Spionage-Affäre in der AfD

„Volle Solidarität“ für Krah und Bystron: AfD-Landesverband stellt sich hinter Kandidaten

Die Enthüllung um zwei AfD-Europawahl-Kandidaten drängte sie aus dem Rampenlicht – der sachsen-anhaltische Landesverband solidarisiert sich nun mit den beiden.

Magdeburg – „Es soll heute nicht bei diesem Auftakt um Krah, Krah, Krah gehen.“ Das sagte AfD-Chef Tino Chrupalla bei der Einleitung des EU-Wahlkampfs seiner Partei in Donaueschingen. Um Maximilian Krah war es in diesem Monat viel gegangen, nachdem ein Mitarbeiter des Europawahl-Spitzenkandidaten wegen Spionageverdachts festgenommen wurde. Krah selbst wird vorgeworfen, in ein prorussisches Netzwerk verwickelt zu sein, ebenso wie Petr Bystron, Platz zwei auf der AfD-Liste. Beide Kandidaten sind der Auftaktveranstaltung ferngeblieben, „um den Wahlkampf sowie das Ansehen der Partei nicht zu belasten“, so die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Chrupalla. Ein anderes Signal kam Montagabend vom AfD-Landesvorstand Sachsen-Anhalt.

Der stärkt den beiden in einem Schreiben den Rücken, über das der Spiegel berichtet. In einer Mail an seine Mitglieder habe der Vorstand verlauten lassen: „Wir stehen zu unseren Europakandidaten – Krah und Bystron!“ Die beiden seien als Opfer einer großen Medienkampagne dargestellt worden, „bei der die westlichen Geheimdienste ihre Finger im Spiel haben“. Der sachsen-anhaltische Landesvorstand habe Krah und Bystron „volle Solidarität“ zugesprochen.

Martin Reichardt, Vorsitzender des Landesverbandes AfD Sachsen-Anhalt, spricht.

AfD-Landesverband wittert Verschwörung gegen Krah und Bystron

In Sachsen-Anhalt finden im Juni wie auch in Sachsen und Brandenburg zeitgleich mit der Europawahl im Juni Kommunalwahlen statt. Die AfD lag im Umfragen-Trend von „Insa“ für Bild Mitte April bei 29 Prozent hinter der CDU (32). Damit hätte sie im Vergleich zu 2021 gute acht Prozent zugelegt. Dem Vorstand des dortigen Landesverbands sitzt Martin Reichardt vor, stellvertreten durch Hans-Thomas Tillschneider und Oliver Kirchner. Die drei AfD-Politiker waren Mitglieder des sogenannte Flügels, einer Gruppierung innerhalb der Partei. Dieser wurde vom Verfassungsschutz 2020 als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung“ eingestuft und 2022 formell aufgelöst.

In ihrer Mail sprechen die Vorstandsmitglieder laut Spiegel von einer Medienkampagne, die in ihrer Beschreibung einer Verschwörung gleicht. Bei der vermeintlichen Verleumdung von Krah und Bystron gehe es eigentlich um den Ukraine-Krieg: Parteien, die wie die AfD eine Unterstützung der Ukraine verweigerten, sollten bei der Europawahl „so schwach wie möglich gehalten werden“. Es sei eine „Ausplünderung der EU“ geplant, mit Ukraine-Hilfen „in Dimensionen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können“. Krah und Bystron stünden „auf der richtigen Seite“.

Zuwendungen an Krah und Bystron: Netzwerk ist aufgeflogen

Das prorussische Netzwerk, von dem Krah und Bystron Geldzahlungen erhalten haben sollen, nennt sich „Voice of Europe“. Es handelt sich um ein Nachrichtenportal, nach eigenen Angaben für „unzensierte Netzwerknachrichten aus Europa und der Welt“. Es hatte seinen Sitz in Prag, bis die tschechischen Behörden es als ein von Moskau finanziertes Propaganda-Netzwerk enttarnt haben.

Wegen der mutmaßlichen Falschinformationen aus Russland zur Europawahl hat die deutsche Europa-Staatssekretärin Anna Lührmann Sanktionen gefordert. Die EU müsse „Sanktionen gegen diejenigen russischen Akteure verhängen, die an Desinformationsoperationen beteiligt sind“, sagte sie am Dienstag bei einem Treffen in Brüssel. Vor der Europawahl sei „eine Reihe von russischen, aber auch chinesischen“ Kampagnen unterwegs. (ses/AFP)

Rubriklistenbild: © Heiko Rebsch/dpa

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