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Gazakrieg
Hamas-Militärchef Sinwar wird zum Schlüssel im Gaza-Israel-Krieg
Der Militärchef der Hamas, Jihia al-Sinwar, ist für Israel unauffindbar. Gleichzeitig muss die israelische Regierung mit ihm, wenn auch indirekt, verhandeln.
Gaza - Der Militärchef der Hamas im Gazastreifen, gilt als Architekt des 7. Oktober. Über 1.000 Israelis wurden damals bei dem Überfall auf Israel getötet und rund 250 verschleppt. Auch nach über sieben Monaten Krieg im Gazastreifen konnte Sinwar weder getötet noch gefangen genommen werden.
Israel konnte Sinwar weder töten noch gefangen nehmen
Sinwar hält sich einem israelischen Medienbericht zufolge entgegen bisheriger Vermutungen nicht in Rafah im Süden Gazas versteckt. Das sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Beamte der „Times of Israel“, wie die Zeitung in der Nacht zum Samstag (11. Mai) berichtete. Die Beamten waren demnach nicht in der Lage, mit Sicherheit zu sagen, wo sich Sinwar derzeit aufhält. Nach jüngsten nachrichtendienstlichen Einschätzungen dürfte sich der Hamas-Anführer aber in unterirdischen Tunneln in der Gegend von Chan Junis, rund acht Kilometer nördlich von Rafah, versteckt halten. Israels Armee hatte sich vor einem Monat aus Chan Junis zurückgezogen. Zu Wochenbeginn rückte sie in die östlichen Außenbezirke von Rafah vor.
Israel hatte sich zu einem Ziel seines Krieges im Gazastreifen gesetzt, Sinwar und seinen Stellvertreter Mohammed Deif gefangenzunehmen oder zu töten. Im März bestätigte die Armee die Tötung des dritthöchsten Hamas-Führers im Gazastreifen, Marwan Issa, bei einem Luftangriff. Die Nummer Eins und Zwei, Sinwar und Deif, seien hingegen unauffindbar, schrieb die Zeitung - trotz wiederholter Behauptungen israelischer Beamter, die Armee sei ihnen auf den Fersen.
Israel muss weiterhin indirekt mir Sinwar verhandeln
Gleichzeitig aber laufen offenbar Verhandlungen um ein Ende des Krieges weiter, indirekt auch mit der Hamas und damit auch mit Sinwar. Obwohl die israelische Regierung die Tötung des Hamas-Anführers anstrebt, muss sie mit ihm verhandeln, um verbleibende Geiseln freizubekommen. Verhandlungen für einen Waffenstillstand und der Befreiung von Geiseln laufen in Ägypten und Katar. Und immer mehr wird deutlich, wie Sinwar mächtig ist.
„Es gibt keine Entscheidung, die getroffen werden kann, ohne Sinwar zu konsultieren“, sagte Salah al-Din al-Awawdeh, ein Hamas-Mitglied und politischer Analyst, der mit Sinwar befreundet war, als sie beide in den 1990er und 2000er Jahren in Israel im Gefängnis saßen im Gespräch mit der New York Times. „Sinwar ist kein gewöhnlicher Führer, er ist eine mächtige Person und ein Architekt der Ereignisse. Er ist nicht irgendeine Art von Manager oder Direktor, er ist ein Anführer“, so Awawdeh.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Sinwar wurde 1962 in Gaza als Sohn einer palästinensischen Familie geboren, die wie hunderttausende andere Palästinenser während der Kriege im Zusammenhang mit der Gründung des Staates Israel 1948 fliehen mussten. Später schloss sich Sinwar der Hamas an. Später wurde er verbrachte mehr als zwei Jahrzehnte in Haft, wo er auch Hebräisch lernte. 2011 ließen ihn die israelische Regierung gemeinsam mit über 1.000 palästinensischen Gefangenen im Austausch mit einem von der Hamas gefangen genommenen israelischen Soldaten frei.
Krieg geht laut Israel weiter, bis Geiseln frei sind
In Israel geht man davon aus, dass der Krieg noch weiter anhalten wird. „Dies ist ein Krieg, der weitergehen wird, bis wir unsere Geiseln zurückbringen, die Herrschaft der Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zerschlagen und dem Staat Israel sein Gedeihen und Schaffen und seinen Bürgern das Lächeln auf ihren Gesichtern zurückgeben“, sagte der israelische Verteidigungsministers Joav Galant.
Nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums sind seit dem 7. Oktober mehr als 700 israelische Sicherheitskräfte getötet worden, darunter nach Militärangaben 620 Soldaten. Dies schließt die am Tag des Massakers selbst Getöteten und die während der Bodenoffensive Gefallenen ein, die drei Wochen später begann. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen geht seither von 35.000 getöteten Palästinensern aus. Laut UN sind darunter mehr als 14.000 Kinder und mehr als 9 Frauen. (erpe/dpa)