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Vergewaltigungsvorwurf
Trumps Anwälte gehen auf Jean Carroll los
Die Autorin Jean Carroll bekräftigt vor Gericht den Vergewaltigungsvorwurf gegen Donald Trump. Dessen Anwalt nimmt sie ins Kreuzverhör.
New York – Die US-Journalistin und Autorin E. Jean Carroll hat im Zivilprozess in New York ihren Vorwurf der Vergewaltigung gegen Ex-Präsident Donald Trump bekräftigt. „Ich bin hier, weil Donald Trump mich vergewaltigt hat“, sagte die 79-Jährige vor einem Bundesgericht in Manhattan. Carroll schilderte vor den Geschworenen, wie sie Trump Mitte der 1990er Jahre im New Yorker Luxuskaufhaus Bergdorf Goodman getroffen habe.
Der damalige Immobilienmogul habe sie spielerisch um Tipps für den Kauf von Damenunterwäsche als Geschenk gebeten, führte die langjährige Kolumnistin für das Magazin „Elle“ und frühere Fernsehmoderatorin aus. In einer Umkleidekabine habe er sie dann aber an eine Wand gedrückt. „Sein ganzes Gewicht gegen meine Brust“, sagte Carroll. „Er hat meine Strumpfhose heruntergezogen. Ich habe ihn weggeschoben.“ Trump habe sie dann aber vergewaltigt.
Verhandlung gegen Donald Trump: Carroll hatte Angst
Auf die Frage, warum sie mehr als 20 Jahre gewartet habe, um mit den Vorwürfen an die Öffentlichkeit zu gehen, sagte Carroll: „Ich hatte Angst vor Donald Trump. Ich habe mich geschämt. Ich dachte, es wäre meine Schuld.“
Nach einer stundenlangen emotionalen Aussage, in der Carroll Trumps „gewalttätigen“ Angriff in einem Kaufhaus vor fast drei Jahrzehnten beschrieb, begann Trumps Verteidiger Joe Tacopina sie mit Fragen ins Kreuzverhör zu nehmen, die darauf abzielten, Carrolls Aussagen unglaubwürdig klingen zu lassen.
Tacopina warf ihr vor, dass die Anschuldigungen gegen Trump lediglich „Betrug“ seien. Trumps Anwalt sprach sie wiederholt auf eine Reihe „merkwürdiger E-Mails an eine Freundin“ an, in der die Notwendigkeit diskutiert wurde, Trump zu stoppen. In den Mails war die Sprache davon, sie hätten einen „Plan“ im Kopf.
Donald Trump vor Gericht: Angst vor Vergeltung
Er stellte fest, dass Carroll in den Tagen nach der angeblichen Vergewaltigung weder ihre Familie informierte, noch die Polizei verständigte oder um die Herausgabe von Sicherheitsvideos aus dem Geschäft bat. Auch habe sie ihre angebliche Kopfwunde nicht von einem Arzt untersuchen lassen oder Hilfe bei einem Therapeuten oder Psychologen gesucht.
„Ich hatte Angst, dass Donald Trump Vergeltung üben würde“, antwortete sie und merkte an, dass Trump genau das tat, als sie sich später zu der angeblichen Vergewaltigung äußerte. „Er hat gelogen und meinen Ruf zerstört“, sagte Carroll nun vor Gericht. „Ich bin hier, um mein Leben zurückzubekommen.“ Sie wisse zwar, dass anderen Menschen Schlimmeres widerfahren sei. Sie habe aber nach dem Vorfall nie wieder ein Liebesleben führen können.
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
Die Verhandlung endete am ersten Tag mit dem Hinweis Tacopinas darauf, dass Carroll das Erlebnis nie in ihr Tagebuch geschrieben hatte. Dies sei so gewesen, weil sie, wie sie sagte, nicht an den schrecklichen Übergriff erinnert werden wollte. Das Gericht beendete daraufhin die Verhandlung für diesen Tag und schickte die Geschworenen über das Wochenende nach Hause.
Der Zivilprozess könnte nach Angaben von Richter Lewis Kaplan zwischen fünf und zehn Tagen dauern. Es gilt als unwahrscheinlich, dass Trump persönlich erscheinen wird. Dazu verpflichtet ist er nicht. Der Ex-Präsident war bereits im Oktober von Carrolls Anwältin unter Eid befragt worden. (skr mit afp)