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Facebook-Posting nach Glyphosat-Alleingang

„Verbrecher an der Menschheit“: So derb beschimpft Söllner Agrarminister Schmidt

Der bayerische Musiker Hans Söllner polarisiert, denn er nimmt kein Blatt vor den Mund.
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Der bayerische Musiker Hans Söllner polarisiert, denn er nimmt kein Blatt vor den Mund.

Der umstrittene bayerische Liedermacher Hans Söllner teilt auf Facebook mit einer derben Hasstirade gegen Agrarminister Schmidt aus. Und er fordert uns alle auf, etwas Bestimmtes zu tun.

Er hat es wieder getan: Der bayerische Musiker Hans Söllner hat einen Politiker wüst auf Facebook beschimpft und beleidigt. Diesmal trifft seine unzensierte Wut Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU), der mit seinem Alleingang in Sachen Glyphosat für Aufruhr sorgt: Entgegen den Vereinbarungen zwischen Union und SPD stimmte Schmidt dafür, den Einsatz des Pflanzenschutzmittels in der EU zu verlängern.

Gerügt wird Schmidt dafür von vielen - doch Söllner platzte regelrecht der Kragen. Auf Facebook veröffentlichte er am Mittwoch ein Posting „gegen diesen Verbrecher an der Menschheit und unserer Welt“ - gemeint ist der Landwirtschaftsminister. 

Söllner wäre nicht Söllner, wenn seine Tirade nicht die Grenzen des Anstands überschreitet: „Seht es euch an dieses dumme, hinterfotzige, zynische, christlich-soziale, arrogante, gekaufte und verlogene Gesicht unseres Agrarministers Christian Schmidt, dem es anscheinend auch noch Spaß macht, uns alle zum Deppen zu machen und lachenden Gesichtes dieses unser Land vergiftet und vergiften lässt“, wütet er. Schmidt sei es offenbar egal, „ob Kinder mit Genschäden auf die Welt kommen und jedes Jahr tausende Bienenvölker verrecken“, er pfeife auf „Familien und Gesundheit“. Der bayerische Rebell geht sogar noch weiter: Er wirft Schmidt „Beihilfe zu Körperverletzung wenn nicht zu Mord“ vor. 

Söllner ruft zum Boykott auf

Söllner veröffentlicht neben seiner Kritik auch einen Aufruf an alle: Der Musiker fordert „einen absoluten Wahlboykott für CSU und CDU“, außerdem ein „Berufsverbot für Landwirte“, die das Unkrautvernichtungsmittel einsetzen. Die Konsumenten hält er dazu an, in die Bau- und Gartenmärkte zu gehen und mit Boykott zu drohen, sollten sie Glyphosat nicht aus dem Sortiment nehmen. Wirte und Biertrinker sollen bei den Brauereien nachfragen, „wer die Gerste oder den Hopfen anbaut“. Und er fragt: „Oder glaubt ihr, dass euer Zeug auf dem Mond angebaut wird?“

Gegen die konventionelle Landwirtschaft und ihre Methoden geht Söllner immer wieder auf die Barrikaden und - wie er selbst sagt -  „scheißt dabei auf die political correctness“. Söllner prangert Missstände an wie die Verdichtung der Böden, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die nicht artgerechte Haltung der Tiere. Für seine jetzige Tirade gegen den Landwirtschaftsminister Schmidt erhält er von den Facebook-Usern großteils positives Feedback  - einige schreiben, der bayerische Kult-Sänger würde ihnen aus der Seele schreiben. 

Seehofer nannte er einst einen „Nazi“

Söllner nahm noch nie ein Blatt vor den Mund und wird davon genauso geliebt wie gehasst. Den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer bezeichnete er in einer Hasstirade auf Facebook schon mal als „Rassist“, „Menschenrechtverletzer“ und „sozial Minderbemittelten“, ein anderes Mal nannte er ihn gar einen „Nazi“. Im Vorfeld der jüngsten Bundestagswahlen sorgte er für eine Debatte, indem er via Facebook seine „Wahlentscheidung“ veröffentlichte. 

Mit seinem Alleingang in Sachen Glyphosat zieht Christian Schmidt nicht nur die Wut Söllners und vieler, vieler anderer auf sich - er treibt damit auch einen Keil zwischen SPD und Union, der die aktuellen Gespräche zu einer Wiederauflage der Großen Koalition belastet. 

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